Warum brauchen Muskeln extrem lange um zu wachsen?

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Ein paar grundsätzliche Dinge zur Bodybuilding Szene:

Inzwischen ist es eine altbekannte Tatsache, die jeder Sportmediziner bestätigen kann, dass ohne anabole Steroide, Wachstumshormone und weitere chemische Keulen (Insulin oder HGH) kein Blumenpott mehr zu gewinnen ist. Die gesamte Szene ist also komplett dopingverseucht; Dopingquote im Wettkampf-Bodybuilding: 100 Prozent! Das trifft natürlich auch auf dieses Foto zu.

Lass dich kurz einmal auf eine Zeitreise mitnehmen - und zwar auf eine Zeitreise in die 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts:

Bewundert wurden männliche Typen und Schauspieler wie z.B. Gregory Peck, Lex Barker, Pierre Brice, Gary Cooper oder James Stewart, um nur ein paar zu nennen. Muskelmasse, Oberarmumfang oder Körperfettanteil waren diesen Jungs mehr oder weniger ziemlich egal, sie mussten nur einigermaßen schlank sein. Damit wuchs eine relativ entspannte Jugend auf, was den Bezug zum eigenen Körper betrifft. Beim Sport selbst ging es um Wettbewerb, Spaß an der Sache, Geselligkeit und natürlich auch um Leistung, aber es gab noch keine "Fitness-Studios" - und der Begriff Bodybuilding war weitestgehend unbekannt. Körperkult wurde einigen Homosexuellen und auch einer amerikanischen Subkultur zugeordnet, in die man von außen keinen Einblick hatte.

35 Jahre später sah die Sache schon anders aus:

Wer als Junge in und nach den 80ern zur Welt kam, wurde von frühester Kindheit an mit vollkommen unrealistischen männlichen Körperbildern bombardiert. Conan, Rambo und sogar das "He-Man"-Kinderspielzeug stellte für viele der Jungs die Idealform eines männlichen Körpers dar. Gleichzeitig schossen die Studios plötzlich wie Pilze aus dem Boden. Der Adonis-Komplex wurde geboren!

Und in diesen Studios lief stets immer der Typ mit den dicksten Armen und den breitesten Schultern herum, den man dann nur zu fragen brauchte, wie der das geschafft hat, denn natürlich wollten auf einmal alle so aussehen. Das war für viele Jungs der Beginn einer Doping-Karriere; rein statistisch dopte bereits im Jahre 2005 ca. jeder fünfte Freizeitpumper, inzwischen dürften es aufgrund der einfachen Verfügbarkeit (Internet) noch mehr geworden sein.

Das ist eine überaus ungesunde Entwicklung, die man nur durch "Entzauberung" des vielbewunderten "Muskelhelden" eindämmen kann, also Aufklärung an der gesamten Front. Wenn mehr junge Fitness-Sportler einfach nur wüssten, dass die tollen Muckis der prominenten Helden auf den Covern der Magazine nichts weiter sind als das Resultat illegaler Arzneimittel, und diese Sportler also nichts weiter sind als Lügner und Betrüger, wenn sie behaupten, das käme alles nur von "hartem Training und gesunder Ernährung", dann wären viele junge Männer sicherlich überaus erleichtert - und bestimmt etwas wacher bei der Auswahl ihrer sportlicher Vorbilder.

Wobei eine Sache völlig klar sein sollte: Regelmäßiges Krafttraining (und ich spreche hier bewusst nicht vom "Bodybuilding", also der Philosophie des pharmazeutisch gelenkten Muskelwachstums um jeden Preis) ist eine der besten Dinge, die man seinem Körper geben kann.

Unten auf dem Foto ist übrigens Steve Reeves im Jahr 1947, also der "vor-steroiden" Zeit, als es diese chemischen Keulen noch nicht gab. Dort könnte die Reise also im Idealfall hingehen - muss es denn immer unbedingt noch mehr sein? Steve Reeves hatte sich bis zu seinem Tod für ein dopingfreies Krafttraining eingesetzt.

Um dorthin zu kommen, braucht es ca. drei bis fünf Jahre harten Trainings und einem hohen Maß an Diszipli.

Viel Glück und Erfolg weiterhin !

 - (Gesundheit und Medizin, Muskeln)
Petekramer  15.02.2019, 11:26

...jetzt ist Steve Reeves allerdings nicht "unten" sondern "oben" im Text gelandet. Aber das hast du sicherlich schon bemerkt, richtig ??

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Das kommt auf verschiedene Faktoren an. Die Ernährung, die Genetik,ob du dich mit Spritzen vollpumpst und wie lange, oft, intensiv du trainierst