Waren wir im Unrecht?

4 Antworten

Ich kenne die Situation der Tochter selber ganz gut. Wenn man sich nicht sicher ist, ob jemand sich über einen lustig macht. Das ist sehr unangenehm.

Wenn man denjenigen dann darauf anspricht und er reagiert laut, sarkastisch oder anderweitig überspitzt, wirkt es, als würde er sich ertappt fühlen und/oder sich weiter über einen lustig machen. Deshalb ist die Mutter bei ihren Anschuldigungen geblieben.

Eure anfängliche Reaktion war schon ganz gut. Es ist hilfreich, klarzustellen, dass es nicht so war. Trotzdem wäre es vielleicht gut gewesen, sich zu entschuldigen, dass es so gewirkt hat. Oder man sollte zumindest anmerken, dass es nicht eure Absicht war. Das hätte die Lage weiter entschärft.

Die Mutter muss natürlich zu ihrer Tochter stehen.

Ansonsten ist es mit dem Vertrauensverhältnis vorbei.

In so einer Situation muss man eben einfach mal zurück stecken und sich vielleicht auch mal entschuldigen wenn man nichts gemacht hat.


Calamarisko2883 
Beitragsersteller
 22.05.2025, 01:12

Finden sie nicht, man muss sich nicht entschuldigen, wenn man nichts gemacht hat?
Es einfach hinzunehmen ist sehr fern von der eigentlichen Realität..

Das ist toxisch. Es vermittelt: „Du bist im Unrecht, aber halt den Mund und schluck es.“ Das bricht Charakter statt ihn zu formen.

Eine Entschuldigung ist kein Spielball, den man schmeißt, um Frieden zu erzwingen. Wenn man wirklich nichts gemacht habt, dann ist Rückgrat wichtiger als Rückzug.

nebukadnezar572  22.05.2025, 01:23
@Calamarisko2883

Es formt den Charakter wenn man auch mal über den Dingen stehen kann. Besonders wenn man in der stärkeren Position ist.

Rückgrat wichtiger als Rückzug.

Genau wegen so einer Einstellung gibt es so viel Leid auf der Welt.

"Auge um Auge und die Menschheit wird blind."...

Calamarisko2883 
Beitragsersteller
 22.05.2025, 01:33
@nebukadnezar572

Ich verstehe den Gedanken dahinter, aber genau solche Aussagen klingen schön moralisch und ignorieren die Realität.

Sie setzt voraus, dass dein Gegenüber friedlich oder einsichtig ist. Aber wenn die andere Seite nicht an Klärung interessiert ist, sondern dich kleinhalten will, ist diese „Größe“ gefährlich naiv.

nebukadnezar572  22.05.2025, 01:37
@Calamarisko2883

Jetzt wirst du aber albern.

Ihr wart in der stärkeren Position. Wie soll euch denn eine alte Frau mit ihrer kleinlauten Tochter "kleinhalten"?

Ihr hättet sie auch einfach ignorieren können.

Soviel zum Thema Realität...

Calamarisko2883 
Beitragsersteller
 22.05.2025, 01:46
@nebukadnezar572

“Ihr wart in der stärkeren Position” ist eine sehr oberflächliche Sichtweise.

Nicht körperlich oder zahlenmäßig entscheidet, wer in einer Diskussion die „stärkere Position“ hat, sondern wer die Deutungshoheit hat. Die lag klar bei der Mutter.

Sie kam mit moralischer Anklage, unterstellte uns öffentlich Mobbing, ließ keinen Raum für Aufklärung, und ihre Tochter hat durch Schweigen diese Dynamik verstärkt.

In solchen Momenten wird man nicht angehört, sondern in eine Täterrolle gedrängt.

Das hat nichts mit Stärke zu tun! das ist ein klassisches Machtspiel über Sprache, Moral und soziale Erwartung.

Einfach „ignorieren“ klingt gut auf dem Papier aber in der Realität wird Schweigen oft als Schuldeingeständnis gewertet.

Wer wirklich an Klärung interessiert ist, stellt Fragen? keine Urteile.

Und wer dann erwartet, dass man sich entschuldigt, obwohl man nichts getan hat, missbraucht “Frieden” als Druckmittel.

nebukadnezar572  22.05.2025, 05:22
@Calamarisko2883

Ich kann sogar verstehen wie du zu dieser Aussage kommst

Aber realistisch betrachtet interessiert es einfach niemanden wer in einem KFC bei einem Streit zwischen wildfremden Menschen was wie deutet. Sprich: die Deutungshoheit ist vollkommen irrelevant (selbst wenn wir nicht in postfaktischen Zeiten leben würden). Alle Beteiligten haben den Vorfall nach zwei Stunden vergessen. -Erst Recht wenn ihr keine große Sache daraus gemacht hättet.

Auch hier reden wir schon viel zu lange über so etwas Unwichtiges. Ich habe jetzt alles dazu gesagt. -Mach was draus oder lass es bleiben. Ich bin raus.

Wenn ihr die erlebte Mitwelt zeitnah kommentiert ist es ebenso. Jeder wurde mal Opfer eines schlechten Witz und sollte damit klar kommen.

Wenn ihr nichts falsches gemacht habt, dann ist das auch so.

Also ich würde als Elternteil nicht die Kämpfe meins Kindes kämpfen, es sei den ich werde darum gebeten