2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Frage hat zwei Ebenen. Das Franco ein Diktator war steht außer Frage, sein katholischer Glaube war aber auch Mittel zum Zweck als Machterhalt im Zusammenwirken mit dem spanischen Klerus. Franco selber fühlte sich als gläubiger Katholik.

War Francisco Franco ein Extremist?

JA

Seine Ideologie war nationalistisch, autoritär, er war ein Diktator

....ein katholischer Extremist?

Wie fromm war Diktator Franco?

Diktator Franco – ein Opportunist von Gottes Gnaden?Ob sein Katholizismus authentisch war, ist umstritten.

Der Berufsoffizier, der über mehrere Jahrzehnte täglich die heilige Kommunion empfing, fühlte sich als gläubiger Katholik. Jedoch stand Francisco Franco (1892–1975) in der militanten Tradition der spanischen Gegenreformation des 16. Jahrhunderts. Insofern war sein Glaube durchaus kompatibel mit weltlichen Instrumentalisierungszwecken. Als «Führer Spaniens von Gottes Gnaden» grenzte er sich von der Aufklärung in aller Deutlichkeit ab. Seine Furcht vor Freimaurern hatte entsprechend pathologische Züge.

War Francos Glaube echt?

Warum konnte der unspektakuläre Mann aus El Ferrol in Galicien in seiner Rolle aufgehen und sich jahrzehntelang an der Macht halten? Zu den wenigen Konstanten seiner langen totalitären Herrschaft gehört die enge Verbindung von Staat und Kirche, die Franco stützte.

Strittig bleibt bis heute hingegen die Frage nach dem Glauben des Generals.

War er authentisch, wie profranquistische Apologeten behaupten? Oder handelte es sich um eine Fassade, wie prorepublikanische Kritiker unterstellen?

Wie auch immer die Antwort ausfällt, unbestreitbar ist, dass der spanische Klerus Franco als verlässlichen Partner einschätzte. Allen voran Dominikaner und Jesuiten begrüssten den Militärputsch, der sich gegen die «Roten» und die «Gottlosen» richtete, denen vorgeworfen wurde, das Land in den Abgrund zu führen. Nach der Ausrufung der Republik war von ihrem zukünftigen liberalen Präsidenten Manuel Azaña 1931 im Parlament verkündet worden, dass Spanien aufgehört habe, katholisch zu sein.

Laizitärer Eifer fiel in einem Land mit hoher Priesterdichte nicht überall auf fruchtbaren Boden. Nach dem Putsch der Generäle holte der Bischof von Salamanca, Enrique Plá y Deniel, der seine Residenz Franco eigens zur Verfügung gestellt hatte, am 30. September 1936 zum Gegenschlag aus und erhob in einem Hirtenbrief den Feldzug gegen die Republik zum Kreuzzug. Der Konflikt wurde spätestens jetzt religiös.

Die heute noch in konservativen katholischen Milieus Spaniens verbreitete Verehrung Francos wird nur durch dessen Rolle während der Zeit des Bürgerkriegs als Bewahrer der Kirche vor republikanischer Verfolgung verständlich. Damals standen in Spanien Kirchengebäude als Symbole der alten Ordnung in Flammen, rund 6800 Angehörige des spanischen Klerus fielen antiklerikalen Gewaltausbrüchen zum Opfer, die vor allem von Anarchisten ausgingen. Aus den Toten wurden bald Märtyrer, ihre Seligsprechung setzte jedoch erst nach dem Ende der Franco-Diktatur unter Papst Johannes Paul II. ein.

https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-fromm-war-diktator-franco-ld.1750385

Woher ich das weiß:Recherche

Udavu  07.01.2024, 09:26

⭐Danke

0

Er war katholisch. Aber das hat ja nichts mit seiner politischen Einstellung zu tun. Francisco Franco wurde Diktator wider willen. Man hatte ihn dazu abbestellt, das Land vor den unhaltbaren Zuständen zu befreien, die wie folgt waren:

Die Wahl in Spanien hatten zunächst die Königstreuen gewonnen. Allerdings erkannten dies die Sozialisten nicht an und proklamierten sich zum Sieger.

Diese politsiche Instabilität teilte Spanien in 2 Lager. Die folgenden Wahlen gewannen mal die extrem Rechten, mal die extrem Linken. Keine Partei hielt die Legislatur durch und nach jeweils 2 Jahren war Schluss.

Daraufhin folgte ein Zusammenschluss von Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten (jeweils Eigenbezeichnungen), die Roten, welche mit knapper Mehrheit die Wahlen gewann.

Die Folge war eine Verfolgung jeglichen Bürgertums. Kirchen brannten, Pfarrer wurden ermordet, jeder, der es halbwegs zu etwas gebracht hatte, war seines Lebens nicht mehr sicher, gutbürgerliche Viertel wurden in Brand gesteckt. Die Zeitungen waren voller Anzeigen von Hinrichtungen politisch Andersdenkender.

Als dann der Oppositionsführer ermordet wurde, brachte dies das Fass zum überlaufen und die Generäle wählten ihren Generalísimo, der dann den Auftrag bekam, dies zu beenden.

Leider übertrieb er es ebenfalls. Aber es war nicht so, dass hier ein katholischer Extremist am Werke war, sondern dass zuvor linksradikaler Extremismus waltete und Mord und Totschlag an der Tagesordnung waren. Die katholische Kirche war verfolgt und stellte sich natürlich auf Francos Seite.

Nachzulesen auch unter dem Begriff Roter Terror oder kommunistischer Terror.