War der Abwurf der Atombombe gerechtfertigt? Kriegsentscheidend?

7 Antworten

Die spätere Behauptung der USA, man habe die Atombomben geworfen, um Japan zur Kapitulation zu zwingen und damit das Leben von amerikanischen Soldaten zu schonen, war eine glatte Lüge.

Vor dem Abwurf hatte Japan den bereits USA die Kapitulation angeboten mit der einzigen Bedingung, dass sie ihren Kaiser behalten dürfen. Truman schrieb in sein Tagebuch, dass er „Telegramm vom Japsenkaiser mit der Bitte um Frieden“ erhalten habe. Das lag u.a. an der Kriegserklärung der UdSSR gegen Japan. So schrieb Truman in sein Tagebuch betreffs Stalin: „Ab 15. August macht er im Krieg gegen die Japsen mit. Dann sind die Japsen perdu.“. Das Friedensangebot des Kaisers lehnte die USA ab, denn Trumann lehnte jede Verhandlungslösung ab, und stellte stattdessen ein Ultimatum, die Japaner müssten bedingungslos kapitulieren und der Kaiser müsse abdanken, wohl wissend, dass die Japaner das weder annehmen konnten noch wollten.

Wäre es wirklich darum gegangen, eine Invasion zu ersparen, hätten die USA die Bombe besser auf ein militätrisches Hauptzield er Japaner fernab von Zivilisten werfen können. Truman folgte seinem Außenminister James F. Byrnes, der gegen die Empfehlungen fast aller Präsidentenberater den Einsatz der Atombomben gegen Zivilisten durchsetzte.

Der Einsatz der Bombe geschah auch gegen die eindeutige Ablehnung des Abwurfes durch die amerikanische Militärführung. So schrieb später Admiral William D. Leahy, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs der US-Streitkräfte: „Der Einsatz dieser barbarischen Waffe in Hiroshima und Nagasaki brachte in unserem Krieg gegen Japan keine materielle Unterstützung. Dadurch, daß wir sie als erste benutzten, machten wir uns den ethischen Maßstab zu eigen, der den Barbaren des finstersten Mittelalters gemein war. Man hat mir nicht beigebracht, Krieg auf diese Weise zu führen; und Kriege kann man nicht dadurch gewinnen, daß man Frauen und Kinder vernichtet.“ 

Dann warfen die USA die Bomben nach Ablauf des Ultimatums ab, um unmittelbar danach die Kapitulation unter Beibehaltung des Kaisers anzunehmen.

Es gab mehrere Gründe, warum Truman unbedingt die Bombe einsetzen wollte. Zum einen hatten die USA Unmengen von Geld investiert, um zwei unterschiedliche Typen von Atombomben zu entwickeln. Nun wollten sie auch wissen, welche reale Wirkung diese erzielen. Auf Hiroshima wurde die Uranbombe geworfen und in Nagasaki wurde die Plutoniumbombe ausprobiert. Die entsprechenden militärischen Einheiten zur Dokumentation und Auswertung der Ergebnisse standen schon bereit und wurden dann auch sofort an den Abwurforten zur Untersuchung derselben eingesetzt.

Der weitere Hauptgrund war die Absicht, der ganzen Welt die neue Macht der USA zu zeigen, insbesondere vor allem der SU, in der Hoffnung, auf Jahrzehnte die einzigen mit einer Atombombe zu sein. Gut denkbar ist auch, dass Truman Japan nicht mit der SU teilen wollte, falls diese einmarschiert wären. Umso größer war dann der Schock, als auch die SU schon 1947 ebenfalls eine Atombombe zündete.

In meinen Augen war das ein klares Kriegsverbrechen, zumindest der zweite Abwurf auf Nagasaki war völlig unnötig.

Es gab eine Dokumentation in der ARD darüber. Ich konnte mir das irgendwann nicht mehr ansehen und habe einfach abgeschaltet. Horror!!

Der Truman wusst wohl gar nicht so richtig, was er da anrichtet und wollte auch international den starken Mann spielen.

Die Bomben waren ja eigentlich ursprünglich für Berlin gedacht gewesen!!

Vor wem willst Du das rechtfertigen?
Mit welchen Argumenten?

Die U.S.A. haben es vor sich selber gerechtfertigt, mit ekelerregend zynischen Argumenten.

Der Abwurf der Bomben erfolgte übelster Missachtung der Genfer Konvention und der Haager Landkriegsordnung, die unter anderem geregelt hat, wer Kombattant und wer Nichtkombattant ist.

Meine Antwort lautet ganz klar: N E I N.

Lieber Gruß

G.H.

Aus welcher Sicht?

Berechtigt? Ja, man muss sie schliesslich mal im Einsatz testen...

Kriegsentscheidend, nein die Japsen hätten ne Woche später eh kapituliert