Wann wird reflektieren zu einem Problem?

Ich stehe an einem Punkt an dem ich jemandem verzeihen möchte aber ich bin vorsichtig geworden. Ich möchte nicht mehr den fromen Samariter spielen der alles und jeden bei sich durchlässt. Ich habe das Gefühl das wenn man immer verzeiht dann kennen die Leute keine Grenzen. Ich möchte nicht das dieses verzeihen als Zustimmung zählt so weiterzumachen sondern es heißt ganz einfach ich möchte meine Vergangenheit vergessen und mich um meine Zukunft kümmern das sie sich verbessert. Aber oft wird das dann als schuldeingeständnis, widersprüchlich oder mit "also war es doch nicht so schlimm" abgetan und wenn die person weitermacht und man möchte das das aufhört wirkt man auf andere unglaubwürdig. Ich habe viel verziehen in meinem Leben und fremde Rechnungen bezahlt aber genau das möchte ich vermeiden. Ich möchte durch das verzeihen keine fremde Probleme mit in die Zukunft schleppen die sich dann auch negativ auf meine Familie auswirken können. Wäre verzeihen wirklich die richtige Lösung wenn man die Zeche anderer dadurch begleichen muss? Ich möchte nicht das mir dann die Probleme anderer zu meiner last werden und sich auch mit auf meinen Sohn projizieren. Ich finde ein verzeihen heißt nicht das man die last anderer menschen zu tragen hat oder?

Answer 1

[Claphamroad]

Man muß überhaupt nicht verzeihen. Man kann auch ohne wunderbar leben.

Answer 2

[IGlaubnix]

Wenns wirklich etwas zu verzeihen gibt, ist vorher Widergutmachung angesagt. Zumindest nach Möglichkeit. Das schließt aus, dass du die Last des anderen zu tragen hast.