Wann wieder vollständiger Schutz nach AB?

2 Antworten

Hallo theen91mies

Wenn das  Antibiotikum den Schutz  wirklich  beeinträchtigt  (erfährst  du  aus  dem  Beipackzettel des Antibiotikums, steht unter  Wechselwirkungen)  dann  bist  du  nicht  mehr  geschützt.  Du musst aber nach dem   Absetzen  des  Antibiotikums die  nächsten 7 Tage der Pilleneinnahme zusätzlich verhüten.   In der Pause bist du aber nur geschützt wenn du die Pille vorher 14 Tage fehlerfrei genommen hast und du nach der Pause mit der Einnahme weitermachst. Wenn du dadurch in der Pause nicht geschützt bist musst du die ersten 7 der neuen Pilleneinnahme zusätzlich verhüten

Liebe Grüße HobbyTfz

Woher ich das weiß:Recherche

Nicht jedes Antibiotikum nimmt Einfluss auf die Wirkung der Pille (das kannst du bestenfalls aus den jeweiligen Packungsbeilagen erfahren) und eine zusätzliche Verhütung wird je nach Einzelfall empfohlen.

Denn über mögliche Wechselwirkungen von Pille & Antibiotika fehlen noch (immer) aussagekräftige Forschungsergebnisse, da es eine Vielzahl unterschiedlicher Antibiotika und Pillen gibt. Und nicht jeder Hersteller prüft alle möglichen Präparatkombinationen auf Wechselwirkungen.

Deshalb sollte man grundsätzlich beim Arzt oder Apotheker angeben, wenn die Pille und andere Arzneimittel zusammen eingenommen werden - das steht nicht umsonst in der Gebrauchsinformation - und bekommt dann in der Regel Handlungsempfehlungen.

Es gibt zwar Studien, die die gleichzeitige Einnahme von Pille und Antibiotika als unbedenklich sehen. Weitaus mehr wissenschaftliche Ergebnisse zeigen jedoch, dass Antibiotika und Pille im Körper wechselwirken. Ihnen zufolge kann die Wirkung der Pille herabgesetzt sein und Frauen können ungewollt schwanger werden.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltet ihr während der Anwendung des Antibiotikums und danach bis zur Einnahme von 7 wirkstoffhaltigen Pillen in Folge zusätzlich z.B. mit Kondom verhüten - je nach Einnahmewoche ist es besser (und schneller), die Pause auszulassen.

Klinisch relevante Wechselwirkungen mit oralen Kontrazeptiva konnten bislang nur für wenige Substanzen gezeigt werden, wie Antiepileptika, antimikrobielle Substanzen, Johanniskraut-Präparate und das Antiemetikum Aprepitant.

In den meisten Fällen ist die Datenlage (immer noch) unklar.

Antibiotika wie Penicilline, Cephalosporine, Tetrazykline, Neomycin, Chloramphenicol, Fusidinsäure, Sulfonamide, Nitrofurantoin oder Metronidazol können über eine Abtötung der dekonjugierenden Darmbakterien eine Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs der Sexualsteroide bewirken.

Dieser Effekt ist abhängig von der Darmflora und der Empfindlichkeit der entsprechenden Darmbakterien gegenüber dem jeweiligen Antibiotikum und daher im Einzelfall schwer vorherzusagen.

Deshalb variieren die Empfehlungen je nach Quelle.

Deutsches Ärzteblatt: Zusätzliche Verhütung während der Zeit der Einnahme des interagierenden Medikaments und sieben Tage darüber hinaus.

Die ABDA-Datenbank ist hier sehr vorsichtig und empfiehlt: bis zum Ende des Zyklus und eine Woche zusätzlich.

Die WHO sowie amerikanische und englische Guidelines empfehlen keine zusätzliche Verhütung.

Schau auch mal hier:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-16-2018/frau-muss-sich-nicht-vor-antibiotika-fuerchten

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme