Wann sind Strafen als Erziehungsmittel im unterricht Pädagogisch sinnvoll?

7 Antworten

Wenn ich so aus meiner Arbeit berichte:

wenn ein Kind im Sitzkreis nur Blödsinn macht, dazwischenredet und nicht zuhört, schicke ich es auf dem Platz. Es ist nicht vollkommen ausgeschlossen, doch es realisiert: mit diesem Verhalten störe ich den geordneten Prozess in der Klasse.

Strafen sollten gleich und vor allem monoton sein. In meiner Grundschule, in der ich vertrete, gibt es in jeder Klasse ein Ampelsystem: wenn sich ein Kind daneben benimmt, kann ich seinen Namen auf gelb oder rot schieben, um ihm/ihr zu verdeutlichen: dein Verhalten ist nicht in Ordnung. Natürlich muss das begründet und erklärt werden, Kinder sollen nicht einfach stumm gehorchen, in der deutschen Vergangenheit hatte das fatale Folgen.

Auch wenn das Kind über sein Verhalten nachdenkt und aufschreiben/aufmalen muss, wie es sich hätte besser verhalten sollen, ist das pädagogisch sinnvoll.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Externe Lehrkraft an einer Grundschule
mia68  27.03.2020, 19:31

Sehr schöne (und vor allem auch: fachkundige) Antwort. :) Systemische Pädagogik at its best, sozusagen!

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Rocker73  27.03.2020, 22:02
@mia68

Dankeschön, dabei studiere ich kein Pädagogik ^^ die Praxis kompensiert das manchmal wirklich.

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mia68  28.03.2020, 00:26
@Rocker73

...was nur einmal mehr zeigt, dass ein gutes Gespür für die Kinder um so viel wichtiger ist als allein ein absolviertes Studium.

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Geht drauf an welche Strafe. Dazu finde ich das im.Allgemeinen eh immer schwierig. Lehrer sind nicht dazu da die Kinder zu erziehen wenn die Kinder die Arbeit verweigern und oder andere Schüler beim lernen blockieren sehe ich schon Strafen wie Mitteilungen, Verweise u.s.w als sinnvoll an.

Beib mir gilt meist das Prinzip: 1. Warnung, 2. Warnung im Wiederholungsfall.

Eine 3. Warnung gibt es nicht mehr. Dann nur noch Konsequenz je nachdem was er/sie falsch gemacht hat.

Das funktioniert ganz gut.

Strafen sollten nur als Sanktionen angewandt werden. Die Anwendung sollte auf Dinge bezogen werden, die dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes entsprechen. Wenn ihm also als 9-jähriger viel an einem bestimmstes Spielzeug (Compter oder Gamebox o. ä.) liegt, sollte die Einschränkung der Benutzung als Sanktion zur Durchsetzung anderer Regeln angewandt werden.