Wann Fußnote in Facharbeit verwenden?

2 Antworten

Hi,

gerade bei schulischen Facharbeiten ist es normal, dass es eher viele Fußnoten gibt, weil man als Schüler wenig selbst "erforschen" kann und auf Sekundärliteratur zurückgreifen muss. Komisch ist, dass 10 Fußnoten bei dir eine halbe Seite einnehmen. Eine Fußnote sollte eigentlich eine deutlich kleinere Schriftgröße haben, einzeilig sein und auf das Literaturverzeichnis verweisen. Z.B. so:

1) vgl. Mustermann, S.99

Und dann kann der Leser im LVZ nachschauen, welcher Quelle du damit meinst.

Auch wenn ich z.B. Bei der Lokalisierung einer Stadt die Einwohnerzahl

Die Einwohnerzahl ist eine wichtige Größe und dazu variabel. Die braucht eine Quelle.

oder Nachbarstädte angebe.

Nachbarstädte sind nicht variabel. Die sind seit 500 Jahren da und die kann dir jeder Einheimische aus dem Kopf aufsagen. Dafür brauchst du keine Quelle. Das ist Allgemeinwissen, bzw. das kannst du in einem Atlas nachschlagen. Dann ist es deine eigene Leistung.

Oder das Datum eines bekannten Ereignisses nenne?

Hier würde ich sagen, dass du keine Quelle brauchst. Ein Ereignis, das allgemein bekannt ist, fällt auch unter "Allgemeinwissen".

  • Regel 1: Informationen, die so bekannt sind, dass sie jeder Einheimische dir spontan nennen kann, sind Allgemeinwissen und brauchen keine Fußnote.
  • Regel 2: Zahlen, insbesondere solche, die sich jährlich ändern, brauchen eine Fußnote.
  • Regel 3: Informationen, die für deine Arbeit wichtig sind, weil darauf irgendeine Argumentation von dir darauf aufbaut, brauchen eine Fußnote.
  • Regel 4: Wörtliche Zitate brauchen eine Fußnote. Verwende wörtliche Zitate aber nur, wenn es wirklich wichtig ist. Versuche ansonsten eigene Formulierungen zu verwenden.

LG

Du musst jede Information, die nicht von Dir ist als fremdes geistiges Eigentum kennzeichnen und mit einer Quelle versehen. Ausnahmen sind Fakten, die man als Allgemeinwissen voraussetzen kann. In welchem Jahr zB der Zweite Weltkrieg begann ist Allgemeinwissen, Schätzungen zur Anzahl der Opfer brauchen die Quelle. Geographische Einheiten wie Deine Nachbarstädte brauchen ebenfalls keine Quelle, das sind Fakten über die man schließlich schwer geteilter Meinung sein kann und sie sind nicht geistiges Eigentum des Verfassers. Was anderes wären unter Umständen fiktive Orte: Beutelsend ist eine kleine Ortschaft im Auenland und Heimat von Bilbo Beutlin (Tolkien 1937, S.5).

Wörtliche Zitate brauchen immer eine Quelle, selbst wenn Du nur zitierst "Der Himmel ist blau" (Mustermann 2015, S.10).

Dabei musst Du darauf achten, dass es einen Unterschied gibt zwischen Quelle und Quellenverweis. Volle Quellenangaben gehören nach Autor alphabetisch sortiert ins Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit. Im Text verwendet man dann ein Kürzel, dass eindeutig auf die Quelle im Literaturverzeichnis verweist. Ist zB die volle Quelle: Franck, N. (2019): Handbuch Wissenschaftliches Schreiben : eine Anleitung von A bis Z. Stuttgart: UTB. dann wäre das Kürzel, dass Du im Text/ in den Fußnoten verwendest Franck 2019, S. X-Y.. Hat Franck im Jahr 2019 mehr als ein Buch geschrieben das Du verwendest, dann schreibt man 2019a und 2019b. Fußnoten sind auch in der Größe kleiner als der restliche Text, ich meine bei Word gibt es auch eine Formatvorlage dafür.

Je nach Deinem Thema hast Du in Erdkunde eventuell auch die Möglichkeit im Text zu zitieren, also den Quellenverweis direkt hinter der Information in Klammern im Text aufzuführen. Das ist der Fall wenn Dein Thema eher der naturwissenschaftlichen Seite des Fachs zuzurechnen ist.