Wann duzen und Siezen?
Ich bin jetzt 23 und tue mir schwer wann ich du oder Sie sagen soll.
Ich finde es fühlt sich falsch an Leute unter 40 zu Siezen wenn es kein professionelles Setting ist. Hört diese Sie Kultur langsam auf? Ich fühle mich in den meisten Fällen irgendwie unwohl wenn mich jemand Siezt und habe schon öfter gehört dass es anderen gleichaltrigen gleich geht. Ältere Personen Sieze ich natürlich immer.
Unhöflich will ich auf keinen Fall rüberkommen aber ich habe das Gefühl dass das alles nicht mehr so streng ist oder?
was bist du - sind sie - von beruf , daß so eine frage kommt ?
Ich bin noch Studentin und arbeite nebenbei in Museum und bei einem Start up, ich habe öfter mit älteren Personen zutun, aber mir wird immer sehr schnell das Du angeboten
angeboten ! ist 'ne ganz andere ebene.
andere möchten schon mit siebzehn als frau mit sie angesprochen werden !
aber frag die nicht nach dem bildungsstand ;-((
Wie meinst du das mit dem Bildungsstand?
11 Antworten
Für mich gilt:
- Im Privatleben: jeder, der volljährig/erwachsen wird oder wo eine professionelle Distanz besteht (etwa beim Einkauf gegenüber dem Marktpersonal) wird gesiezt. Kinder/Jugendliche oder mir näher bekannte Menschen werden geduzt.
- Im Beruf: jede ranghöhere Person wird altersunabhängig gesiezt, bis diese von sich aus das Du anbietet. Gleichrangige direkte Kollegen werden geduzt. Kunden/Geschäftspartner u.Ä. werden gesiezt, bis diese von sich aus das Du anbieten.
Grundsätzlich sieze ich jeden, der volljährig aussieht. Das mache ich so lange, bis mir entweder das du angeboten wird oder mir die Situation so erscheint, das ich es anbiete.
Du kannst nicht wissen, ob jemand schon Ü 40 ist oder darunter. Frag auch nicht nach!
Mach es intuitiv. Wenn Du meinst, jemanden duzen zu dürfen, dann tu es einfach. Man wird Dich zurechtweisen, wenn man es nicht duldet.
Nein, wir sind noch nicht so weit, dass sich alle duzen. Das respektvolle "Sie" ist immer noch angebracht. Aber es gibt eben auch Ausnahmen - die man intuitiv leben sollte.
Sie sagt man bei Personen/Arbeitgebern/Vorgesetzten die man weder persönlich noch privat kennt. Das zeugt von Respekt.
Du sagt man eher im Familienkreis und unter Freunden (oder auch bekannten) die man doch eher kennt und mit denen man auch mal gerne ein Käffchen trinken geht.
Leider ist die Art des förmlichen und respektvollen Umgangs in den vergangenen 20 Jahren stark zurück gegangen.
Meine ehemalige Chefin habe ich auch immer mit Sie angesprochen. Das wollte sie aber nicht. Da ich aber mit meinen 36 Jahren doch noch eher vom alten Schlag abstamme, war das für mich eine sehr schwere umgewöhnung.
Ich glaube am Ende habe ich gut ein Jahr gebraucht, bis ich das erste mal Du zu ihr sagte.
Bis heute fühle ich mich damit eher unwohl. Bei meinem jetzigen Vorgesetzten ist das schon wieder etwas anderes. Ich war mit ihm schon recht gut befreundet bevor er mein Vorgesetzter wurde. Allerdings achte ich auch hier darauf wann ein Du angemessen ist oder eben nicht.
Am Ende ist es doch eher Erziehungs- und Umfeldabhängig. Ich persönlich vermisse es manchmal, dass sich die Menschen mit Sie ansprechen. Dieses Du ist doch eher etwas privates und persönlicheres.
Während Sie zeigt, dass man nicht nur die Person selbst, sondern auch ihren Rang/Position und den Mensch an sich respektiert und wertschätzt.
Naja, wenn die Chefs meines Chefs und deren Chefs in unserem Betrieb antanzen kann ich ja schlecht du sagen. Verstehst du was ich meine? Das macht man einfach nicht. Das passiert dann eher im kleinen, im Fluss des Alltags.
Ganz klare Regel, die ältere Person oder die höher gestellte Person bietet der jüngeren das Du an. Noch differenzierter, die Dame bietet dem Herrn das du an.
Ich habe zum Beispiel einen Beruf, bei dem im Allgemeinen du gesagt wird.
Trotzdem erkläre ich das neuen Kunden und frage ob das Du für sie in Ordnung ist.
So viel Wertschätzung muss da sein.
Danke für die Antwort, ich glaube es hat seich sehr viel geändert.
Wenn ich jemanden das Du anbiete und die Person mich weiter Siezen würde obwohl wir uns „mögen“ würde ich das als unhöflich empfinden, als ob die Person mich auf Distanz halten wollte