Wandern / Hochtouren?
Ich würde gerne mehr in das Thema wandern einsteigen und später wenn ich ein bisschen Erfahrung gesammelt habe so etwas in die Richtung machen mit Hochtouren und so also mit Steigeisen und Absicherung und alles was dazu gehört. Habt ihr irgendwelche Tipps und Ideen wie ich damit anfangen kann und lernen also z.b. irgend welche Berge wo ich hoch kann als Einsteiger und wie ich dann in das Hochtouren Thema komme ich würde gerne mal auf den Großglockner gehen :-)
vielen Dank für eure antworten im Voraus.
2 Antworten
Definitiv mal ganz entspannt anfangen. Versuch erst mal auf einen höheren Berg zu gehen (so um die 2500m - 2800m). Dafür würd ich vorschlagen mal auf komoot.com vorbeizuschauen. Da kannst du Wanderungen in deiner Nähe finden & außerdem nach Schwierigkeit sortieren. Dann langsam immer schwierigere Wanderungen raussuchen und vielleicht mal Klettersteige oder geführte Bergtouren ausprobieren.
Als erste richtige Hochtour würd ich vielleicht sowas wie das Große Wiesbachhorn (Kaindlgrad) vorschlagen. Das gehört zur Glockner-Gruppe und ist ungefähr 3570m hoch. Außerdem musst du nie auf einen Gletscher.
(Außerdem ist es auch immer gut einen Partner zu haben mit dem man viel üben kann - dann kann man mehr Vertrauen aufbauen)
Ich persönlich hab meine Hochtouren-Skills hauptsächlich durch viel wandern und klettern in der Halle und am Steig angesammelt :)
Viel Glück & vor allem viel Spaß!! :)
Je nachdem, wie wandererfahren du bist, ist es wahrscheinlich das Beste, du läufst dir erst einmal deine Schuhe (Kategorie B, maximal C) in einem nahegelegenen MIttelgebirge ein (Schwarzwald, Harz, Erzgebirge, Fränkische oder schwäbische Alb,...). Wenn das passt, machst du mal Ausflüge ins nichtvergletscherte Hochgebirge (Bayerische Alpen, nördliches Nordtirol, nördliches Vorarlberg, wer mag, auch die nördliche Schweiz...) oder machst mal einen Urlaub in bspw. Südtirol, am Gardasee o.ä.. Dort sammelst du Erfahrungen mit mehr Höhenmetern, längeren Touren, Hüttenübernachtungen, höherer absoluter Höhe und der einen oder anderen Kraxelstelle (I., II. Schwierigkeitsgrad, wenn du parallel zu deinem Wandertraining auch in die Kletterhalle gehst und dich dort in Richtung VII vorarbeitest, kannst du es draußen auch mal mit kurzen, wenig sturzgefährlichen IIIer-Passagen aufnehmen).
Heißer Tipp: Schließe dich deiner örtlichen Alpenvereinssektion an und verfolge regelmäßig das Tourenprogramm. Dadurch kommt man günstig an angeleitete Touren, jemand anderes übernimmt die Planung, man trifft Gleichgesinnte, etc. Eventuell bietet deine Sektion auch Hochtourenkurse an und hilft dir beim Ausleihen oder Beschaffen der für Hochtouren nötigen Ausrüstung. Wenn du niemanden kennst, der Erfahrung hat und sich die Zeit nimmt, explizit mit dir die für Hochtouren nötigen Techniken zu üben, dann bist du mit einem Hochtourenkurs am besten dran. Auch wieder mehr bezogen auf das Vernetzen mit anderen, aber eben auch die Kursinhalte. Aber Achtung: Ein Kurs allein ist nicht viel. Es wäre töricht zu glauben, dass man 2025 einen Hochtourenkurs macht und dann 2027 die erste Hochtour geht. Da muss man dann schon dranbleiben und die Techniken auch mal im heimischen Klettergarten oder notfalls an einem stabilen Baum üben.
Wenn du dich dann ernsthaft auf Hochtour begibst, mach' es lieber mit einem staatlich geprüften Bergführer. Hochtouren selbst zu planen ist eine Kunst für sich. Nicht unmöglich, aber man sollte viel Erfahrung haben, die weit über das hinausgeht, was dazu in Fachbüchern zu lesen ist. Wenn man selbstständig gehen will, sollte man sich erstmal beliebte Touren raussuchen (bspw. Großvenediger Normalweg), die viel begangen werden, wo gute Spuren vorhanden sind und das Timing am Vorabend auf der Hütte mit anderen Seilschaften abgestimmt werden kann. In so einem Fall will ich auch betonen, dass man sich am besten vor der Gipfeletappe mindestens einen ganzen Tag Zeit lassen sollte, um zusammen mit der eigenen Seilschaft in ungefährlichen, aperen oder halb-aperen Gletscherbereichen oder auch in den Klettergärten, die die Hütten oft in ihrer Nähe haben, die nötigen Techniken zu wiederholen und zu üben. Erstens verbessert das die Höhenanpassung (was an 3000ern aber noch nicht das große Problem ist) und zweitens sollte man sich halt die lose Rolle nicht erst dann herleiten müssen, wenn der Seilpartner schon (unbeabsichtigt) in der Gletscherspalte hängt.