Wald Aufforstung Berechnung?

3 Antworten

Meinst du die Zahl der Bäume pro Hektar oder die Zahl der Arten auf der Pflanzfläche?

Die Zahl der Bäume auf einem Hektar bei einer Aufforstung ist abhängig davon, welche Arten man pflanzt, welche Mischungsverhältnisse man verwendet etc. Denn jede Art hat andere Ansprüche und die Wechselwirkung verschiedener Baumarten ist abhängig von deren Pflanzabstand. Bei Nadelholz ist ein gängiger Pflanzabstand 2m*2m. Bei Mischkulturen mit Laubholz wird oft mit einem Abstand von 2m*1,5m gepflanzt. Seltener wird Laubholz auch 1,5m*1,5m gepflanzt - davon kann man aber auch abweichen. Aus diesem Abstand (bzw. der sich daraus ergebenden Fläche pro Baum) kann man die Zahl der Bäume pro Fläche errechnen.
Man hat im Laufe der Zeit viel experimentiert. Man kann auch alle 10cm einen Setzling setzen - das kostet aber viel zu viel und es kommt nicht mehr dabei raus als bei den oben genannten Abständen. Man kann auch alle 5m einen Baum pflanzen - spart Geld, bringt aber keinen geschlossenen Waldbestand.

Die Zahl der Baumarten ist ganz stark abhängig vom Standort und von der Person, die die Aufforstung plant. Nicht jede Art wächst auf jedem Standort und besonders im Bezug auf den Klimawandel muss man besonders achtsam sein. Gleichzeitig steckt meistens auch eine Absicht dahinter, Geld zu verdienen. Diese Absicht führte Jahrhundertelang zur Pflanzung von Fichtenmonokulturen. Heute stehen oft auch Naturschutzziele dahinter - Bienenweide, natürliche Vegetation, etc.
Man kann kaum alle Arten aufzählen. Bei uns sehr beliebt sind natürlich Tannenarten, Douglasie, Eichen, Buchen, Hainbuchen, Rotbuchen, Linden, Ahornarten, Edelkastanie, Robinie und so weiter. Auch bisher noch unbekanntere Arten wie etwa die Baumhasel finden mehr und mehr Beachtung. Darüber hinaus pflanzt man oft auch noch Waldmäntel mit Sträuchen, wie Hartriegel, Weißdorn, Pfaffenhütchen etc.
Die Zahl der Arten, aus denen man wählen kann, ist sehr groß. Zu groß, um sie hier alle aufzuzählen :) Unbekannte Arten aber kosten in der Regel mehr und bieten ein hohes Risiko, da sich niemand damit auskennt.

Ich empfehle dir für solche Recherchen zum Beispiel die Seite der LWF Bayern (und deren Suchfunktion). Dort findest du sehr viele Informationen dazu. Ebenso werden dir viele Forstbetriebe auf Anfrage sicher gerne Auskunft dazu erteilen oder dir ähnliche Publikationen zukommen lassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
BakaBoy 
Fragesteller
 23.01.2022, 04:00

Vielen Dank für deine Antwort ich hatte schon die Berrechnungen zu 2m*2m und den anderen gesehen aber dachte das verschiedene baumarten verschieden viel platz brauchen damit sie Optimal wachsen bzw. das die Kosten und die Arbeit sich rendiert.

Ich werde aufjendefall mal die Suchfunktionen benutzen !

Danke nochmals :)

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ichbinich2000  23.01.2022, 04:10
@BakaBoy
aber dachte das verschiedene baumarten verschieden viel platz brauchen damit sie Optimal wachsen bzw. das die Kosten und die Arbeit sich rendiert.

Genau das ist der Hintergrund. Um das ganze aber nicht unnötig zu komplizieren, verwendet man in der Regel diese drei Maße. Man kann in Einzelfällen natürlich immer geringfügig davon abweichen, allerdings sind sie oft genug auch eine Voraussetzung für eine staatliche Förderung für eine Aufforstung. Daher hat man sich auf diese Abstände für jeweils bestimmte Arten oder Mischungen von Arten festgelegt. Das dürfte für die verwendeten Arten so die beste Lösung sein und es spielen noch so viele Faktoren beim Waldwachstum mit, dass es viel zu aufwändig wäre, da noch speziellere Abstandswerte für einzelne Arten zu entwickeln. Zumal das in der Praxis gar nicht vernünftig umsetzbar wäre.

Man muss auch immer bedenken, dass man von den einigen tausend gepflanzten Bäumen pro ha nach Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten im gewünschten Zielbestand nur noch wenige hundert oder weniger Bäume hat. Der Rest stirbt natürlicherweise ab oder wird in Pflegemaßnahmen und Durchforstungen entnommen. Auskunft darüber, wie viele Bäume in welcher Altersstufe eines Bestandes pro Fläche stehen sollen, geben beispielsweise die forstlichen Ertragstafeln - wenngleich diese im Zeitalter des Klimawandels und der Mischbestände nicht mehr ganz problemlos angewandt werden können.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage :)

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