Wagner als Fausts jüngeres Selbst?

2 Antworten

Alle Personen im Faust (außer Faust selber), auch Mephistopheles, sind Personifikationen von Wesensaspekten von Faust. Goethe hat erkannt, dass alles und jeder, dem wir im Leben begegnen, lediglich eine Spiegelung unseres inneren Wesens ist und dies ist seinem Werk Faust meisterlich auf künstlerische Weise zum Ausdruck gebracht.

Wagner, so würde ich sagen, stellt allerdings nicht Fausts jüngeres Wesen dar, sondern eher den Wesensaspekt des Faust, der "die eine Seele" (von den zweien, die in seiner Brust wohnen) repräsentiert, nämlich, die, die "mit klammernden Organen" an der sichtbaren Welt festhält. Und genau diesen Wesensaspekt mag Faust an sich nicht, er lehnt ihn ab. Und alle Wesensaspekte, die wir in uns ablehnen, werden uns von der Welt als unser Schatten (Mephistopheles) vor Augen geführt. Genau das geschieht im Faust. ;-)

dandy100  11.01.2019, 11:52

Ne sorry, aber damit bin ich als Germanist nicht einverstanden; die Personen im Faust sind kein Spiegelbilder seiner selbst und seiner Unzulänglichkeiten - das ist einfach falsch

Wagner repräsentiert keine zweite Seele von Faust - das ist absurd. Die beide Seelen in seiner Brust sind ein Bild für seine Verzweiflung und das Hin- und her gerissensein zwischen dem Streben nach Erkenntnis und der Suche nach dem naiven Glück, das es nur durch nicht-Erkenntnis gibt - um es mal ganz grob zu sagen.

Hier jetzt über das faustische Menschbild zu debattieren würde den Rahmen sprengen.

Diese naive Interpretation hier:

Und alle Wesensaspekte, die wir in uns ablehnen, werden uns von der Welt als unser Schatten (Mephistopheles) vor Augen geführt. Genau das geschieht im Faust. ;-)

kann man aber so wirklich nicht stehenlassen; denn hat mit Goethes Faust nichts zu tun.

Lies mal etwas Sekundärliteratur über Goethes Faust.

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Nutzer298  11.01.2019, 16:08
@dandy100

War mir klar, dass nicht jeder meine Antwort verstehen würde. Aber dafür, dass du sie nicht verstanden hast, geschweige denn nicht in der Lage zu sein scheinst sie nachzuvollziehen, hast du sie verdammt gut kommentiert. :-)

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dandy100  11.01.2019, 20:12
@Nutzer298

Deine Antwort war viel zu simpel, um sie nicht verstehen: ich will Dich weder beleidigen noch lächerlich machen, das ist ja hier ein Meinungsforum und keine Uni, aber bei derart komplexen Themen wie z.B dem Faust sollte man sich wirklich zurückhalten, zu antworten, wenn man wenig Ahnung hat und nicht zufällig Literaturwissenschaftlicher ist.

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Nutzer298  11.01.2019, 20:15
@dandy100

Wie gesagt, für einen Germanisten war dein Kommentar gar nicht schlecht. Denk dir nichts, jeder hat mal klein angefangen. In ein paar Jahren wirst du meine Antwort vielleicht verstehen und sie dann auch positiv bewerten, wie ich es nur allzu gerne mit deinen Kommentaren tue. :-))

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sorry, abe das ist kompletter Unsinn - offenbar hast Du den Faust überhaupt nicht verstanden.

Der nach Weisheit und Erkenntnis strebende Mensch für den Faust steht, war nie oberflächlich ud es ging ihm auch niemals um Bewunderung. Seine Verzweiflung besteht darin, dass er trotz allen Strebens nach Wissen, wirkliche Weisheit und letztendliche Erkenntnis nicht erringen kann.

Es ist die Tragödie des Sokrates, der am Ende allem Denkens zu dem Schluss kommt: " Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Der Pakt mit dem Teufel soll ihm das Glück verschaffen, dass man nur durch nicht- zweifeln, nicht-in-Frage stellen und nicht-denken erreichen kann - so wie Gretchen, die der naive Gegenpol zu Faust ist, und nach er sich genau deshalb sehnt

Du solltest Dir mal unbedingt Sekundärliteratur besorgen und etwas über Faustischen Menschen lesen.

http://www.artikel33.com/deutsch/1/faust-charakterisierung.php