Von wem stammt dieses Zitat zum Thema Freiheit?

5 Antworten

Uralte Menschenweisheit und spiegelt die Erkenntnis wider, dass Menschen Gemeinschaftswesen sind und der Einzelne in seinen Rechten von der Gemeinschaft getragen werden muss und sie mittragen muss. Hier nur zwei Beispiele, wozu Du noch mehr findest, wenn Du "Die goldene Regel" googelst.

"Pittakos (um 651-570 v. Chr.) soll gesagt haben: „Worüber du beim Nächsten unwillig wirst, das tue selbst nicht.“[32] Thales (um 624-546 v. Chr.) soll nach Diogenes Laertios auf die Frage, wie man am edelsten und gerechtesten leben könne, geantwortet haben: „Indem wir, was wir an anderen tadeln, selbst nicht tun.“[33]"

Die von Dir zitierte Form der "Goldenen Regel" stammt aus der Zeit der Aufklärung und ist von den verschiedensten Vertretern der Aufklärung in ihrem allgemeinen Kampf um mehr individuelle Freiheit so und unterschiedlich formuliert worden. Philosophisch hat Kant die "Goldene Regel" in den Kategorischen Imperativ gefasst. Das Problem ist, ein Gleichgewicht zu finden zwischen individueller Freiheit und der Tatsache, dass wir als Menschen diese individuelle Freiheit nur uns selbst als Gemeinschaft gewähren können.

Grundgesetz, Art. 2 (1): Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Ein Nachforschen in Zitatlexika ist bei dieser Frage nützlich.

Der Gedanke ist sehr alt.

In der Zeit der Aufkärung war er verbreitet und bei Immanuel Kant kommt er in Werken der Sache nach vor, allerdings habe ich in den Abschnitten keine genau entsprechende Formulierung entdeckt, auch nicht mit Hilfe von Kant-Wörterbüchern.

Immanuel Kant, Die Metaphysik der Sitten. Erster Teil. Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre. Einleitung in die Rechtslehre. § B. Was ist Recht?

„Das Recht ist also der Inbegriff der Bedingungen, unter denen die Willkür des einen mit der Willkür des andern nach einem allgemeinen Gesetze der Freiheit zusammen vereinigt werden kann.“

Immanuel Kant, Die Metaphysik der Sitten. Erster Teil. Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre. Einleitung in die Rechtslehre. § C. Allgemeines Prinzip des Rechts

„»Eine jede Handlung ist recht, die oder nach deren Maxime die Freiheit der Willkür eines jeden mit jedermanns Freiheit nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann etc.«

Wenn also meine Handlung, oder überhaupt mein Zustand, mit der Freiheit von jedermann nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann, so tut der mir Unrecht, der mich daran hindert; denn dieses Hindernis (dieser Widerstand) kann mit der Freiheit nach allgemeinen Gesetzen nicht bestehen.“

„Das Rechthandeln mir zur Maxime zu machen, ist eine Forderung, die die Ethik an mich tut. Also ist das allgemeine Rechtsgesetz: handle äußerlich so, daß der freie Gebrauch deiner Willkür mit der Freiheit von jedermann nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen könne, zwar ein Gesetz, welches mir eine Verbindlichkeit auferlegt, aber ganz und gar nicht erwartet, noch weniger fordert, daß ich, ganz um dieser Verbindlichkeit willen, meine Freiheit auf jene Bedingungen selbst einschränken solle, sondern die Vernunft sagt nur, daß sie in ihrer Idee darauf eingeschränkt sei und von andern auch tätlich eingeschränkt werden dürfe; und dieses sagt sie als ein Postulat, welches gar keines Beweises weiter fähig ist.“

Das grosse Handbuch der Zitate von A bis Z : 25000 treffende Aussprüche und Sprichwörter von der Antike bis in die Gegenwart. Gesammelt und herausgegeben von Hans-Horst Skupy. Sonderausgabe. München : Bassermann, 2004, S. 262

„Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“ Matthias Claudius

S. 264

„Die Freiheit hat als ihre logische Grenze die Freiheit der anderen.“ Alphonse Karr

Französisch heißt dies anscheinend: „La liberté de chacun a pour limite logique la liberté de tous les autres.“

Immanuel Kant... glaub ich

Das muss niemand gesagt haben, das ist so :)