Von mennonitischem Lehrer auf Kleidung angesprochen?
In der Schule wurde ich mal von meinem Reli-Lehrer auf meine Kleidung angesprochen. Er ist außerdem Gemeindeleiter in der mennonitischen Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin. Aber weil ich minderjährig bin, bin ich kein Mitglied und habe auch nicht vor, es zu werden.
In der Schule darf man keine sichtbare Unterwäsche, Hotpants oder Miniröcke tragen.
In der Gemeinde ist es Vorschrift, als Mädchen/Frau knielange Röcke zu tragen oder noch länger. Aber ich gehe nur noch wegen meiner Eltern dorthin und bin nicht mennonitisch. Ich bin christlich und trage auch gerne Hosen und offene Haare.
Jedenfalls hatte ich in der Schule einen Rock an, der bisschen kürzer war, aber sichtlich noch kein Minirock, wie mir mehrfach bestätigt worden ist. Ich hatte Röcke dieser Art schon mehrfach an und es war nie ein Problem für die Lehrer. Aber nach der Reli-Stunde eines Tages wollte der Lehrer (Gemeindeleiter), dass ich zurückbleibe. Er hat mir gesagt, Miniröcke seien an der Schule verboten und das solle nicht wieder vorkommen.
Ich war davon sehr geschockt und eingeschüchtert und habe das nachher meinen Freunden und meinen Geschwistern erzählt. Meine große Schwester meinte, sie würde solche Röcke auch auf der Arbeit tragen und das sei völlig zugelassen und vor allem kein Minirock. Deshalb denke ich, dass der Lehrer das eher gesagt hatte, weil in der Gemeinde so etwas normalerweise nicht getragen wird. In meiner Klasse sind auch andere Mädchen, die kürzere Röcke, Miniröcke oder bauchfrei tragen und zu denen hat er nie etwas gesagt. Also wären dem Lehrer weniger die Schulregeln wichtig, die ich ja nicht gebrochen hatte, sondern eher die Regeln der Gemeinde, denke ich.
Man merkt mir auch an, dass ich nicht zu der Gemeinde gehören will und da nicht so mitmache.
Was soll ich machen?
Ich bin btw W/15, zu dem Zeitpunkt war ich 14.
8 Antworten
Du kannst das Ganze entweder auf sich beruhen lassen oder eine Klärung suchen.
Zur Klärung könntest du dich zum Beispiel an deine Klassenlehrerin/deinen Klassenlehrer wenden, an einem Tag, an dem du wieder diesen Rock trägst, und fragen, ob die Länge irgendwie im kritischen Bereich ist. Wenn die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer das verneint, kannst du sagen, dass du vom Religionslehrer ermahnt wurdest, und die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer bitten, die Sache mit dem Religionslehrer zu klären.
Ich würde mich weiterhin so anziehen, wie ich will. Hast nichts falsch gemacht.
Hast du mit deinen Eltern auch darüber gesprochen?
Dass eine Schule Kleiderregeln einführt, finde ich verständlich. Aber du hältst dich daran, wie du schreibst.
Offenbar tuts dem Reli - Lehrer weh, weils mit seiner Ansicht nicht übereinstimmt.
Du darfst ihm aber auch sagen, dass Mennoniten lange unter Intolertanz und sogar Verfolgung gelitten haben. Wegen dieser schlimmen Geschichte sollte dein Lehrer wissen, was Ausgrenzung und Intoleranz bedeutet. Und dich jetzt nicht gleich behandeln. Sonst wird er unglaubwürdig, samt seinem Fach.
Ich wünsche dir Mut und Vertrauen.
Danke! Mit meinen Eltern habe ich nicht gesprochen, da sie die gleiche Ansicht haben.
Unterordnen, ich weiß nicht ob es Wert ist da jetzt zu streiten
Um des Friedens Willen empfehle ich dir darauf zu achten.
Es weist zudem auf Grösse hin, wer sich nicht mit solch unsinnigem Geplänkel abgibt.
Dabei will ich dich noch auf das Verhalten vom Apostel Paulus hinweisen, der sich ja ausdrücklich gegen die Beschneidung aussprach.
Aber als er mit Timotheus, der nicht beschnitten war an einen Ort ging wo von den Juden erwartet wurde, dass er beschnitten wird, so liess er ihn beschneiden, wohlwissend, dass das nicht heilsnotwendig ist.
Aber hätte er das nicht getan, hätte ihn das nur unnötige Zeit und Energie verbraucht die er besser in die Verkündigung des Evangeliums investierte.
Auch wenn du also in allem Recht hast.
Der Preis denke ich, der ist nicht zu hoch.
Aber der Gewinn viel grösser.
Frieden mit der Schule und Freiheit dich auf das Wichtige zu Konzentrieren.