von maximalismus zu minimalismus?
ich bin maximalist, gebe geld für "firlefanz" aus. mir ist aber mal aufgefallen, egal was und wie viel ich kaufe, ich werde nicht glücklich und nichts an meiner situation (siehe erste frage in meinem profil) ändert sich. ich bin schon ein paar mal mit dem thema minimalismus konfrontiert worden, ich wollte vor 3 jahren damit anfangen aber meine strenge familie hats mir verboten, dabei lief alles so gut.. ich möchte unbedingt ausziehen und nicht "gebunden" sein an gegenstände, ebenso möchte ich unabhängig sein und frei. soll ich es wieder versuchen mit minimalismus? es wird mir schwer fallen, ich entwickle schnell eine emotionale bindung zu meinen sachen, ich glaube auch, dass ich kaufsüchtig bin, kaufen ist auch das einzige was mich im leben noch antreibt um ehrlich zu sein. was ist eure meinung dazu?
3 Antworten
Da hab ich genau den richtigen Vortrag für dich!
Rapunzel Events: Niko Paech "Postwachstumsökonomie"https://www.youtube.com/watch?v=eeb3h9sBm0Y
Allein aus Umweltschutzgründen muss man den Konsum reduzieren und sein Glücklichsein in Gesprächen und der Natur finden. Das ist nachhaltiger und besser für die Psyche.
Nimm die Mitte. Alles im Aussen ist dazu da, uns innen zu erfreuen. Freu dich an dem, was du schon hast. Immer mehr muss nicht sein.
Führ ein Haushaltsheft, dann siehst du Mitte des Monats, dass du nun sparen musst.
Glücklich ist ne innere Einstellung und Dankbarkeit ans Leben.
Konsum sind immer nur Glücksmomente.
Eine Erkenntnis des römischen Philosophen Seneca, die auch heute noch richtig und wichtig ist.
Deine Beschreibungen sind nicht so einfach nachzuvollziehen. Das ist jedoch die Voraussetzung für mögliche Lösungsvorschläge.
Eine zentrale Rolle im Bezug auf dein Problem spielt zweifelsfrei das unglückliche Verhältnis zu deinen Eltern.
Menschen kann man nicht ändern - aber Beziehungen!
Du berichtest von Prügel, Diebstahl und täglichen Beleidigungen auf perversem Niveau.
So schlimm diese Vorwürfe auch sind, reichen deine jahrelangen Erlebnisse offensichtlicht nicht aus, dich dem endlich asozialen Handeln deiner Eltern zu entziehen, indem du einfach ausziehst.
Mit 21 Jahren und deinem Einkommen, wärst du in der Lage ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Etwas nur zu wollen, reicht nicht - man muss es auch tun!
Absichtserklärungen bringen dich nicht weiter. Veränderung entsteht durch entschlossenes handeln.
Warum lebst du immer noch bei deinen Eltern?
Du schreibst:
ich bin schon ein paar mal mit dem thema minimalismus konfrontiert worden, ich wollte vor 3 jahren damit anfangen aber meine strenge familie hats mir verboten, dabei lief alles so gut..
Viel Text, aber wenig Information. Haben dir deine Eltern verboten weniger Geld für überflüssigem Krempel auszugeben? Und was ist für dich gut gelaufen, bevor es dir verboten wurde?
Du schreibst:
es wird mir schwer fallen, ich entwickle schnell eine emotionale bindung zu meinen sachen
Kann gut laufen, was dir schwer fällt?
Du schreibst:
ich bin maximalist, gebe geld für "firlefanz" aus.
ich glaube auch, dass ich kaufsüchtig bin,
kaufen ist auch das einzige was mich im leben noch antreibt um ehrlich zu sein.
Trotzdem konntest du nach eigener Aussage 7.000,- EUR ansparen?
Du möchtest wissen:
was ist eure meinung dazu?
Meine persönliche Meinung ist:
Hilfe kann nur als Hilfe zur Selbsthilfe (Unterstützung) funktionieren!
Versuche dir selbst zu helfen erkenne ich aber ehrlich gesagt nicht.
Du musst dich diesem Leidensdruck nicht zwingend aussetzen. Du könntest für Änderungen sorgen, indem du Verantwortung für dich übernimmst und Entscheidungen triffst.
Du bist dein Kapitän, der bestimmt wohin die Reise geht - niemand anders!
- Wo willst du hin?
- Was ist dein Ziel? (Entschlossenheit)
- Wie kannst du dieses Ziel erreichen? (Hilfe zur Selbsthilfe)
Das Ziel musst du bestimmen. Beim Erreichen können andere dich ggf. hilfreich unterstützen.
Gut zu wissen:
Wir können über Konsum- und Suchtverhalten, Perspektivlosigkeit oder häusliche Gewalt reden.
Du kannst aber nicht Umstände für etwas verantwortlich machen, wenn du nicht bereit bist, konsequent zu sein.
Es wird dir nicht helfen, wenn man dir sagt was du in Zukunft machen könntest, wenn du auf die Gegenwart nicht reagierst.
Viel Erfolg!