Verstärkt eine Diode den Strom?

5 Antworten

Nein, das ist Physikalisch unmöglich.

Eine Diode steuert nur den Strom der durch die durch fließen will.

Eine normale Diode verhält sich als wäre sie gar nicht da, der Stromfluss ist komplett unterbrochen. Erst wenn eine ausreichende Spannung in die richtige Richtung an liegt, dann schaltet die Diode durch und schließt den Stromkreis.

Eine normale Diode ist also sozusagen eine Einbahnstraße für Strom.

Es gibt spezielle Dioden die in der einen Richtung normal öffnen wie jede andere Diode auch, aber in der anderen Richtung viel später öffnen. Das wären zum Beispiel sogenannte Z-Dioden. Die kann man verwenden um zum Beispiel erst ab 12V zu öffnen. Damit kann man dann Spannungen regulieren oder Überspannungen ableiten.

Um verstärken zu müssen, müsste man da irgendwie Energie in das System hinein bekommen. Eine Diode hat aber nur zwei Anschlüsse. Bei einem Transistor hat man drei Anschlüsse. So kann man Ansteuerung und Stromversorgung in das Bauteil leiten. Ohne Stromversorgung kann es keine Verstärkung geben. Wäre das anders, könnte man Energie vervielfachen und dann die ganze Welt aus einer kleinen Batterie mit unbegrenzten Mengen an Strom versorgen.

Früher wurden mal Dioden verwendet um Signale zu verstärken. Das sind die sogenannten Tunneldioden. Die sind so extrem "übersättigt", dass sich die Kennlinie umkehrt. Steigert man den Strom der durch fließt, sinkt die Spannung die über die Diode abfällt rapide. Aus einer winzigen Stromänderung kann man also eine starke Spannungsänderung erzeugen. Das hat aber nichts mit Verstärkung von Energie zu tun.

Man kann sich das vorstellen wie wenn man einen Wasserhahn durch ein Bypassventil im Keller steuern will. Der Wasserhahn hat kein Ventil. Dreht man den Bypass auf, läuft das ganze Wasser das ins Haus kommt direkt in den Kanal zurück. Braucht man Wasser, dreht man den Bypass einfach zu und schon kommt Wasser aus dem Wasserhahn heraus.

Die Signalverstärkung mit einer Tunneldiode ist also eine unheimliche Energieverschwendung, aber damals die einzige Art sehr schwache Signale so aufzubereiten, dass die damals sehr unempfindliche Verstärkertechnik diese sehen und verarbeiten kann. Tunneldioden werden schon lange nicht mehr hergestellt. Zum einen sind Transistoren so empfindlich geworden, dass die Signalumformung keine Rolle mehr spielt, zum anderen zerstören sich Tunneldioden durch Alterung selber. etwa 6 Jahre nach der Herstellung werden die unbrauchbar und müssen ausgetauscht werden, egal ob man die benutzt hatte oder nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ohm'sches Gesetz

  • I = Stromstärke in Ampère (A)
  • U = Spannung in Volt (V)
  • R = Widerstand in Ohm (Ω)

U=R×I

I=U/R

R=U/I

Die Stromstärke verhält sich proportional zur Spannung. D.h. mit steigender Spannung (V) steigt die Stromstärke (A).

Du brauchst mehr Volt.

Wenn ein Strom einen anderen "verstärken" soll, brauchen wir logischerweise zwei unterschiedliche Ströme (einer größer als der andere)- Hier haben wir aber doch nur einen einzigen Strom, oder?

Nein. Eine Diode lässt den Strom nur in eine Richtung durch.

In Flussrichtung (Durchlassrichtung) hat sie zudem eine Schwellspannung, ab der sie erst leitfähig wird. Das ist für manche Anwendungen wichtig.

Nein, eine Diode ist wie ein Ventil.
Sie lässt Stromfluß nur in einer Richtung zu, mal "laienhaft" erklärt.