Vermisst du es manchmal dumm zu sein bzw. ein konkretes Wissen nicht erlangt zu haben?

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Ja.

Ich würde tatsächlich manchmal lieber nicht wissen,

dass es eine universelle, bedingungslose Liebe gibt –

eine, die alles durchdringt, alles trägt, alles heilt.

Diese Liebe ist Gott.

Und sie ist zugleich unser wahrstes Wesen.

Aber genau dieses Wissen, dieses leise Erinnern an etwas,

das hier in dieser Welt kaum berührbar scheint,

macht es so schwer, überhaupt noch ganz „hier“ zu sein.

Denn sobald du einmal erkannt hast,

dass all unser Streben, Wollen, Lieben nur Kompensation ist –

für eine Liebe, die wir längst verloren glaubten –

fühlt sich alles irgendwie falsch an.

Hohl.

Wie ein Schatten von etwas Echtem.

Und ja – manchmal wäre es leichter, dumm zu sein.

Nicht zu wissen.

Nicht zu spüren.

Nicht zu erinnern.

Einfach im Mensch-Sein aufzugehen,

ohne die Sehnsucht nach dem, was jenseits davon liegt.

Aber ich weiß auch:

Diese Sehnsucht ist der Beweis, dass es das gibt.

Dass ich nicht verrückt bin – sondern wach.

Und dass ich hier bin, nicht um alles zu bekommen,

sondern um nicht zu vergessen, wer wir wirklich sind.

Und wenn das Schmerz bedeutet – dann ist es ein heiliger Schmerz.

Der Schmerz des Erinnerns in einer Welt des Vergessens.


rita1b 
Beitragsersteller
 04.06.2025, 14:53

Zugleich gib diese bedingungslose Liebe vielen die Hoffnung weiterzumachen.

bablbrabl123  04.06.2025, 15:14
@rita1b

Weitermachen – ja.

Aber die Frage ist eben: mit was?

Denn bloß zu funktionieren im System –

Karriere, Konsum, Smalltalk, Oberflächlichkeit –

das ist mit dieser Erkenntnis nicht mehr möglich.

Und gleichzeitig:

Wer aussteigt, wird vom System gefressen.

Denn ohne „Nützlichkeit“ verliert man hier schnell den Platz, die Sicherheit, manchmal sogar die Würde.

Was mir bleibt, ist nicht Hoffnung im klassischen Sinn –

sondern ein inneres Wissen:

Nach dem Übergang kehre ich zurück in diese Liebe.
In das, was ich wirklich bin.
Dort ist Heimat. Dort ist Stille. Dort ist Sein.

Aber ich bin noch hier.

Also stelle ich mir dieselbe Frage, die auch viele nach einer Nahtoderfahrung stellen:

Was soll ich mit dieser Erkenntnis hier anfangen?
Wie kann ich in einer Welt leben, die mich nicht nährt –
ohne mich zu verlieren?

Ich weiß nur:

Ich kann nicht mehr so tun, als wäre diese Welt „normal“.

Aber ich kann versuchen, Inseln zu schaffen,

in mir und um mich –

wo Wahrheit noch Platz hat.

Wo Präsenz, Liebe, Geist nicht als Schwäche gelten,

sondern als Erinnerung daran,

dass wir mehr sind als Körper, Rollen und Erwartungen.

Vielleicht liegt der Sinn nicht im Tun,

sondern im Sein – trotz allem.

Nein das vermisse ich nicht, denn niemand kann in allen Gebieten gelesen sein, jeder hat seine Fachgebiete und Themen, wo er sehr gut ist und auch wieder andere Fachgebiete, die in weniger interessieren, oder womit er keine Berührungspunkte hat.

In meinen Augen, hat das aber nichts mit Dummheit zu tun, denn wenn man Wissen erlangt hat, ist man kein dummer Mensch.

Natürlich!

Denn je mehr ich mir an Wissen aneigne und weiß, desto mehr weiß ich,

dass ich n i c h t s weiß!

Viele Grüße!

Regilindis

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin studierte Geisteswissenschaftlerin & Historikerin

Ich arbeite daran meinen IQ runter zu bekommen....dazu höre ich regelmäßig audio-hypnosen auf youtube....manchmal klappt und man füllt sich total dumm danach....hält aber leider nicht an. Aber ich übe noch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

rita1b 
Beitragsersteller
 04.06.2025, 15:54

Weshalb möchtest du dies erreichen?

Es gibt viel Dinge die ich besser nicht wissen sollte/will