Überstreichen bei Dresurprüfungen?

3 Antworten

Du gibst die zügelführende Hand, ohne das Zügelmaß zu verändern am Pferdehals entlang, also dem Mähnenkamm folgend nach vorne. Dabei wird beobachtet, wie das Pferd reagiert, ob es heilfroh ist aus der Haltung zu entkommen. Dann nämlich wäre die Haltung mit der Hand erwirkt; oder ob es in derselben Haltung weiter läuft wie wenn die Anlehnung weiter besteht, was ein Hinweis darauf ist, dass das Pferd gut über die restlichen Hilfen geritten ist, weil eben vorübergehend auf die anstehende Zügelhilfe verzichtet werden kann. Das Pferd soll im Takt bleiben und sich bestenfalls den Zügel suchend dehnen, aber nicht mit dem Widerrist zwischen die Schulterblätter einsacken, die gedehnte Oberlinie aufgeben oder sonst was. Es ist also - wie eigentlich die ganze Dressurprüfung, die aber leider von vielen Reitern als reiner Selbstzweck gesehen wird - eine Lektion zur Überprüfung der korrekten dressurmäßigen Arbeit.

WEnn meine Stute sichtlich und sehr gut in Anlehnung geht - von hinten nach vorne über den schwingenden Rücken natürlich - dann sagt meine RL schon mal, dass ich nun überstreichen soll. D.h. ich gehe mit der Hand nach vorne - manchmal auch mit beiden - und das Pferd soll weiterhin in der Anlehnung bleiben oder sich aber der nach vorne gehenden Hand entgegenstrecken.

Wenn meine Stute das gut macht, bin ich immer sehr stolz. Na gut, ich mache das Überstreichen auch immer dann, wenn meine RL sagt, dass ich es tun soll. Sie erkennt am besten den richtigen Zeitpunkt.