Thomas Hobbes, Rousseau & John Locke Gemeinsamkeiten?

1 Antwort

Wenn Du Dir die Daten der drei untereinanderschreibst, sortiert nach Alter, dann findest Du:

Thomas Hobbes (1588 - 1679)

John Locke (1632 – 1704)

Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778)

Hobbes hätte der (schon betagte) Vater von Locke sein können. Locke der Großvater von Rousseau und Hobbes dessen Urgroßvater. Sie lebten in verschiedenen Generationen und damals, zur Zeit der beginnenden Aufklärung war politisch großer Umbruch angesagt.

In England erlebte Hobbes noch einen grausamen Bürgerkrieg mit religiöser Prägung. Das hat sein Menschenbild geprägt. Locke kannte die Zeit nur vom Hören-Sagen, weil auch sein Vater in den Bürgerkrieg involviert war. Der war bereits auf Seiten der Demokraten, die langsam zu Lockes Zeit bereits die Macht des Königs beschnitten. Hobbes, selbst in Diensten des Adels, konnte sich ein Land ohne König noch nicht so recht vorstellen. Beide hatten eine gute Bildung genossen, waren aus gutem Hause.

Ganz anders der „Enkel“,  Jean-Jacques Rousseau. In Frankreich hatten die absolutistischen Herrscher die Zügel der Macht noch fest in der Hand. Er selbst stammte aus sehr armem Haus und war ständig auf der Flucht, ein Genie zwar, aber in allem ein Autodidakt. Die Unterschiede der Generationen, des sozialen Status und der Länder sind in ihren Philosophien das Trennende.

Gemeinsam ist ihnen, dass sie – von der Epikur-Übersetzung (die erste komplette der erhaltenen Reste seit der Antike) Pierre Gassendis (1592 – 1655) inspiriert waren (Hobbes hatte ihn noch persönlich kennengelernt) zu einer Staatstheorie, in der Staat und Recht auf einer Vereinbarung der Bürger gründet, dem berühmten Gesellschaftsvertrag. Das ist ihnen gemeinsam, die Auslegung unterliegt der persönlichen, historisch geprägten Färbung.

Max22x23 
Fragesteller
 01.03.2017, 18:57

Vielen Dank für die umfassende Antwort. Sie wird mir in der kommenden Arbeit weiter helfen.

Grüße Max

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