"The eyes are useless if the mind is blind." - Zitat von wem? Autor gesucht
Oben steht die Frage - wäre froh, wenn jemand die Antwort wüsste und posten könnte.
Danke in Voraus.
3 Antworten
Das ist ein Spruch aus der esoterischen Szene. Bewusstsein ist eine Sache des Geistes und nicht der Organe. Der Lieblingsdichter dieser Szene ist Antoine de Saint-Exupéry mit dem Roman "Der kleine Prinz" und dort etwas lyrischer ausgedrückt mit dem Satz: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Diese Einstellung gehört zu einem typisch menschlichen Denken in polaren Gegensätzen "Augen oder Herz"; "Sinne oder Geist"; "Materie oder Geist".
Diese polare Vereinseitigung hat bereits der alte Parmenides (um 500 vCh) als falsch und irreführend bezeichnet, aber das einfache Schwarz/Weiß-Denken ist halt unausrottbar. Manche Menschen brauchen es halt für ihr Selbstbewusstsein, dass sie sich gegenüber der Natur als höherwertiges geistiges Wesen, als göttergleich betrachten können. "Normale Menschen" sind dem Himmel dankbar, wenn sie mit gesunden Augen sehen können. Und wenn sie nicht andersherum einseitig naiv-materialistisch gepolt sind, wissen sie selbstverständlich, dass sehen zwar ein wichtiger aber nicht der einzige Beitrag im Gesamtpuzzle unserer bewussten Weltwahrnehmung ist.
Tatsache ist aber auch, dass sich unsere Kultur mit Fernsehen, Computer und Internet und Tablets immer stärker visuell ausrichtet, so stark, dass manche manipulierbare Bilder für wahr halten, wenn sie sich nur bewegen. Dass wir z.B. in Filmen mit einer geschickten Ton- und Musikdramaturgie geradezu betrogen werden, merken viele nicht mehr, weil für sie offensichtlich die ansteigenden Disharmonien beim Krimi zum Bild gehören und nicht die Musik erst eine Stimmung erzeugt, die die Bilder interpretiert. Wer schon selbst Videos gedreht hat, weiß, wie sehr man mit Bildern und zugefügtem Ton lügen kann.
Ich habe keinen konkreten Autor gefunden, weil der Spruch in verschiedenen Varianten - ich hatte als Beispiel Saint-Exupéry gewählt - vorkommt. Ich bin auch nicht der Meinung dass Esoterik eine "Ecke" ist, also negativ gemeint. So wird z.B. von vielen die Anthroposophie auch dazu gezählt. Es gibt dort solche und solche, wie überall.
@ berkersheim
Ich finde es irgenwie anmaßend, de Saint-Exupéry in die esoterische Ecke zu schieben - denn diese Esoterikwelle kam ja erst Anfang der 1980er Jahre auf. Als S.-E. lebte, sprach noch niemand von dieser "Mode". Er ist eher in die klassische Philosophie einzustufen - würde ich sagen!
Zusätzlich wüsste ich gerne, wo du den Text kopiert hast, denn ich glaube nicht, dass du das eben mal so in Worte gefasst hast ;))
@ichausstuggi
Na, da sollstest Du Dich mal etwas besser erkundigen. Wikipedia, Geschichte der Esoterik unter Esoterik. So stammen die Pythagoreer und die Orphiker bereits aus der Zeit vor der Philosophie um 700 vCh.
Nein. Daran ist nichts esoterisch.
Die Redensart umschreibt das Prinzip der Selektiven Wahrnehmung.
Der Rezipient nimmt nur das wahr, was er in sein Glaubenssystem / sein Weltbild einordnen kann (einfacher: was seine Meinung bestätigt); alles andere wird nicht wahrgenommen. Der Mensch ist praktisch blind dafür.
Die Redensart wird dem amerikanischen Schauspieler Mark Venturini zugesprochen, der 1995 starb.
Sie dürfte allerdings wesentlich älter sein.
Tina Efpunkt wäre die kurze Antwort gewesen.
Vielen Dank für den kurzen Einblick!
Jedoch kann ich nicht direkt herauslesen, wer diesen Spruch von sich gegeben hat - war das jetzt Antoine de Saint-Exupéry?