Teichmuscheln- wer hat Erfahrung damit?
Hallo, ich plane einen großen Naturteich ohne Fische. Meine Überlegung gilt dem Reinigen des Wassers. Der neue Teich soll entweder eine Filteranlage bekommen oder von Teichmuscheln gereinigt werden. Dazu bedarf es ja schon mal einer gewissen Wassertiefe und -volumens, 1 Muschel auf 1 m³ Wasser und Bitterlinge für die Fortpflanzung. Hat jemand mit Teichmuscheln Erfahrung gemacht? Wenn ja, welche? Ich habe gelesen, das Teichmuscheln kein Filterersatz sind, warum nicht?
2 Antworten
hallo desperada,
seit über 20 jahren habe ich teiche; wassertiefe mindestens 1m, oberfläche zwischen 12 und 30 qm. wasserfilter hatte ich nie. da mir die molche spaß machen, gibt´s keine fische. muscheln auch nicht, die sind oft zu empfindlich. außerdem bin ich nicht scharf auf einen schlammigen untergrund, da ich in meinen teichen auch bade.
bei der reinigung und sauerstoffversorgung schwöre ich dagegen auf sauerstoffspendende seetanne (vermehrt sich rasch, wenn sie genügend ´nahrung´ bekommt - also das, wodurch sonst die algenbildung stattfindet) und wasserSCHNECKEN. manchmal siedeln die sich von allein an, man bekommt sie aber sonst in zoohandlungen.
sie haben ein längliches, etwa 4-5 cm, gehäuse und schnabbulieren den ganzen tag abgestorbenes zeugs im teich. das tun sie an der wasseroberfläche, auf dem grund und an den teichwänden. sobald sie abgestorbene pflanzenteile (seerosen usw., aber auch in den teich gefallene blätter) ausmachen, verputzen sie diese.
sie sind äußerst robust, überstehen jeden winter selbst in mini-teichen (wasserschüsseln) und haben eine gesunde population.
bis ein teich ein ´richtiger´ teich wird, dauert es eine weile, d.h. er ist im 1. jahr oft trüb, bis sich das gleichgewicht eingependelt hat. die schnecken, die auch die schwebteilchen futtern, helfen dabei, dass sich dieses gleichgewicht rasch einpendelt und der teich nie umkippt, selbst, wenn da mal algen drin sind.
also, meine teiche sind seit jahren klar und ein beliebtes ziel für frösche, lurche, libellen und was da sonst noch brütet. ansonsten bewachsen mit seerosen, froschlöffel, teichgeranie, wasserlilien, sumpfdotterblumen, binsen (sauerstoffspender!) und natürlich seetanne.
vllt. sind meine erfahrungen ja eine anregung für dich :o)
Vielen Dank für deine Antwort. Eines macht mir Kopfzerbrechen: Wir haben in unserem jetzigen Garten auch einen Teich, etwas über 4 m Durchmesser, 1m oder etwas tiefer an der tiefsten Stelle. Er hat Flachzonen, beherbergt ebenfalls Schnecken, Libellen, Frösche und Molche, Wasserläufer, hat viele Wasserlilien, Seerosen und so ein fedriges Grüngewächs, das sich ausbreitet, aber wir müssen den Teich häufiger von den ganzen Algen befreien, die sich dort ausbreiten. Der Boden ist teilweise schlammig, es fällt auch viel Laub in den Teich. Ich bin davon ausgegangen, dass Teichmuscheln hier ihre Arbeit leisten oder aber ein Filter eingebaut werden muss. Unser neuer Teich soll ja um einiges größer werden als dieser, da scheue ich die Arbeit des Entalgens schon. Möchte aber keinesfalls auf die genannten Tiere verzichten.Im Gegenteil: Wenn sich bei uns auch noch Lurche einstellen würden, fände ich das sehr schön!
Hallo desperada 1.) Teichmuscheln brauchen am Boden Schlamm. 2.) In einigen Jahren wirst du die Bitterlinge abfischen müssen, da diese sind rasant ausbreiten werden, falls keine "natürlichen" Feinde eingesetzt werden. 3.) Teichmuscheln ersetzen keinen Teichfilter. Sehr wichtig sind dagegen bei deinem Teich reine Unterwasserpflanzen, wie Nadelsimse, Hornkraut etc.. Wasserpest ist auch sehr nützliche Pflanze, da sie viele Nährstoffe aus dem Wasser nimmt und Sauerstoff an das Wasser abgibt. Natürlich sagen viele, das diese Pflanze sich im Teich nach einigen Jahren ausbreitet. Das ist aber ein kleineres Problem. Jede Pflanze kann nur zunehmen, wenn viele Nährstoffe im Wasser vorhanden sind. Nimmt sie diese nicht ausreichend aus dem Teich, kommen die Algen. Je mehr Unterwasserpflanzen vorhanden sind, desto besser ist dein Wasser. Sollten die Unterwasserpflanzen mal zu wuchern beginnen, ist es einfach einen Teil zu entnehmen. Diese Pflanzen nehmen u.a. lösliches Phosphat auf und bei der Entnahme einiger Pflanzen, entnimmt man auch das gesammelte und unerwünschte Phosphat. Das wäre eine Möglichkeit ohne Filteranlage auszukommen. Bei weiteren Fragen ... gerne! Gruß Xilefmit
Du sprichst mir aus der Seele mit deinen Antworten. Mein Teich ist auch etwa 1,40 tief und ich bade dort wenn nicht zu gefroren auch im Winter. Fische ( Gold, Rotfeder Plötze Schlei ) und kleine wie Moderlischen Bitterlinge usw. sie sind ungefährlich aber vermehren sich zu rasant hatte ich auch aber die eingeklammerten die fressen meine Kaulquappen und auch die Eier der Molche Muscheln habe ich 3 schon etliche Jahre die stecken etwas höher bei den Seerosentöpfen im Kies. Nun habe ich noch eine Karausche 5Jahre die tut keinen Schaden anrichten 1 Bitterling 1Moderlischen über 50 Grasfrösche und Kröten sowie etliche Molche Die Meinung mit den Pflanzen stimme ich zu . Stark wachsene kann man reduzieren. Gefiltert hatte ich auch mit der Kombination Lampe aber das habe ich alles entfernt lasse das Wasser über eine 5Watt Pumpe zu ein Flüschen leiten und zurück Huschi PS. Hatte aber Sorge mit Waschbären die mir die Frösche und auch die Pflanzen in der Sumpfzone beschädigten. Hier habe ich eine radikale Lösung gefunden.