Studium Antike und Orient als Nebenfach - ist das eine gute Wahl?

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Zur Japanologie, als Repraesentant fuer alle Ostasienwissenschaften:

Du kannst ueberall da arbeiten, wo es wichtig ist, dass jemand neben der eigenen Sprache (und Englisch) auch noch eine asiatische Sprache beherrscht und mit/in der entsprechenden Kultur arbeiten kann.

Wenn man Experte fuer eine Sprache sein moechte, dann ist man immer auch Verbindungsstueck zwischen den betroffenen Laendern. Zwar wird es niemanden geben, der nur uebersetzt oder dolmetscht, aber das wird immer dazugehoeren.

Wo und wie sich dein moeglicher Job dann gestaltet, haengt von deinen Faehigkeiten, deinen Kontakten, deinen Arbeitserfahrungen (Praktika, Auslandsaufenthalte), deinem Zweitfach und nicht zuletzt deiner Kreativitaet, Hartnaeckigkeit und Lernbereitschaft ab.

Wichtig ist allerdings, dass du die betroffenen Sprachen alle (inkl. der eigenen Muttersprache und Englisch) auf einem sehr hohen, im Beruf verwendbaren und mit einem Muttersprachler nahezu gleichzusetzenden Niveau beherrschst. Dazu musst du zu den besten Absolventen deines Jahrgangs gehoeren -- und das schaffen nicht viele.

Aus meinem Abschlussjahr haben ALLE Abgaenger, die die oberen Bedingungen erfuellen, einen Job mit (in diesem Fall) Japanbezug -- ob in Deutschland oder Japan. Der ganz grosse Rest macht irgendwas anderes, was teilweise noch nicht einmal mit dem Zweitfach zu tun hat. ; )

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Wenn dich das angepeilte Zweitfach so gar nicht interessiert, dann wirst du darin nicht gut werden, aber genau das ist die Voraussetzung, wenn man mit seinem Studienschwerpunkt arbeiten moechte.

Dem Titel nach zu urteilen wird es sich um einen geschichtlichen, noch viel theoretischeren Studiengang, als Japanologie es ist, handeln. Hier haettest du moeglicherweise Chancen in der historischen Forschung, aber um in die Forschung zu kommen, muss man schon sehr aussergewoehnlich sein -- und ob man das schafft, wenn man auf einer Onlineplattform fragt, worum es in diesem Studiengang geht? Auch koennte ich mir vorstellen, dass man mindestens eine 'orientalische' (moeglicherweise aus dem nahen Osten) Sprache sehr gut beherrschen und passive Kenntnisse in weiteren Sprachen und historischen Sprachformen haben sollte, um punkten zu koennen.

Eine weitere moderne Fremdsprache oder ein Methodenfach koennen sicherlich sinniger sein. Aber auch hier sollten deine Interessen stimmen, denn ansonsten landest du bei einem Taxiunternehmen oder einer Hotline.

Gibts nirgends online einen beispielhaften Stundenplan/ Seminarauflistung? Da kannst du immerhin schon mal feststellen ob dich die Kurse ansprechen

Ich würde dir dringend raten, nach einem Nebenfach Ausschau zu halten, das ein bißchen besser zu deinem Hauptfach paßt und mit dem du hinterher auch etwas anfangen kannst. Antike und Orient ist sicherlich eine interessante Sache, aber doch weder Fisch noch Fleisch.

Wenn man da so liest "Das Studium bietet die Möglichkeit, ein umfangreiches Spektrum an Kenntnissen und Fertigkeiten in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Sprache, Literatur, Artefakt, Architektur und Kultur in ihrer historischen Dimension zu erwerben und sich dabei auf einen weiten Horizont von Sprach- und Kulturräumen zu beziehen.", dann klingt das natürlich super.

Faktisch kannst du in den paar Semestern aber bestenfalls ein bißchen was aufschnappen. Ob das dann irgendwie zu Japanologie paßt, halte ich für Glücksspiel, da das Fach eher auf Altertumswissenschaftler zugeschnitten ist.

Überleg dir, was du mit deinem Hauptfach mal machen willst, such dir dann ein Fach, das dir hilft, darauf hinzuarbeiten. Wenn du völlig hilflos vor dem Angebot stehst, geh zur Studienberatung in deinem Hauptfach.