Stromfrage?

2 Antworten

Hier geht es natürlich nicht um die Auswahl eines technischen Verfahrens bei der Nutzung des Stromversorgungsnetzes, sondern um die Deklarierung eines Tarifangebotes. Alle europäischen Stromkunden werden in gleicher Weise aus dem gemeinsamen Netz versorgt.

Wenn der Vertragspartner seinen Tarif z.B. mit "100% Strom aus Wasserkraft" deklariert, bedeutet das lediglich, dass das gelieferte Quantum Elektroenergie rechnerisch der Bezugsquelle "Wasserkraft" zugeordnet werden soll, was nicht einmal nachprüfbar ist. Mit der grünen Weihe wird das ökologische Gewissen gepflegt.

Auch die Vorstellung, aus dem Erlös des Stromverkaufs "aus Wasserkraft" würden hierzulande im Sinne von "für die Wasserkraft" weitere Wasserkraftwerke finanziert, ist irrig. An Land sind in Europa längst alle geografischen Ressourcen für die Wasserkraft ausgeschöpft. Und die Meereswellenkraftwerke erweisen sich bislang kaum als wettbewerbsfähig.

Ja das ist komisch und auch unmöglich. Egal, welchen Anbieter Du nimmst, Du bekommst weiterhin den selben Strom. Die Anbieter selber beziehen zwar ihren Strom aus den verschiedensten Quellen, und da kann es auch sein, dass einer zum Großteil Ökostrom "verkauft", in Wirklichkeit mieten die quasi nur einen Anteil am örtlichen Stromnetz. Günstiger können die sein, weil die weniger Werbung machen und logischerweise weniger finanzieren müssen, die Leitungen sind ja da. Ich hab mal hier in NRW einen Anbieter aus Bayern gehabt. Wie hätte der wohl seinen "Öko"Strom in unsere Leitungen bekommen sollen?

In Wirklichkeit ist das alles noch ein bisschen komplizierter, aber ganz grob gesagt läuft das so.