Streifenfundament für Natursteinmauer - Tiefe?

4 Antworten

Frosttiefe sollte schon sein, sonst drückt es das Fundament irgendwann mal hoch und dasgeht von alleine nicht mehr runter. Armierung braucht man keine, aber an eine horizontale Isolierung würde ich denken, falls du oben auch eine Abdeckplatte drauf machst.

Ich würde in Anbetracht der Auflast hier dringend zu einer Ausschachtung auf Frosttiefe raten. Andernfalls besteht das nicht geringe Risiko, dass sich die Mauer frostbedingt wirft und ggfs. instabil wird. Abgesehen davon ist es auch aus Gründen der Standsicherheit mMn nicht ausreichend, den Betonsockel nur mit ca. 40 cm Höhe zu kalkulieren, wenn das aufgehende Mauerwerk samt. WPC 180 cm beträgt. Die Hebelwirkung ist hier viel zu groß.


MK492 
Fragesteller
 05.05.2023, 08:12

Okay, das dachte ich mir schon. Viele sind da anderer Meinung, selbst der MA vom Betonwerk sagt, dass 50cm inkl. Schotter reichen. Aber ich werde mir dann wohl doch die Mehrarbeit machen um auf der sicheren Seite zu sein. Danke!

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Hallo MK,

Wenn der Unterboden gleichmäßig verdichtet ist und nicht
wechselhaft Felsen drunter sind reicht 40/50 cm aus.
Allerdings würde ich überlappende Armierungseisen zur
Sicherheit schon reintun.

Wie gesagt es kommt immer auf die Bodenverhältnisse an.

Wir haben einen natürlich frostempfindlichen Lehmboden
und da habe ich einen 3-Kammern -Kompost 80 cm hoch
und ein 60 cm Kräuterbett gemauert.
Da staune, mit einem Streifenfundament von 15 cm und
Armierung. Beides besteht nun 50 Jahre und ist bis Heute
nicht gerissen. Das gleiche gilt für eine 30 cm hohe Steingarten
Einmauerung.
Aber die Armierung ist das Wichtigste !

Das sollte ich eigentlich garnicht laut sagen - siehe es als Beispiel.

Hi,

rein zufällig hatte mein Sohn sich kürzlich auch ein Streifenfundament "gebuddelt". Daher bin ich da etwas im Thema. Du solltest die min. 80cm Frosttiefe tatsächlich einhalten. Die Frostgrenze ist übrigens abhängig von Deinem Standort. Sie kann bei Dir auch noch tiefer liegen. Angaben findest Du z.B. auf der Website Deiner Stadt oder Kreis.

Egal, was Du an Gewicht letztlich oben auf das Fundament drauf packst - sich durch Frost zusammenziehendes und wieder ausdehnendes Wasser kann Dir nach und nach alles "hochdrücken". Gerade, wenn Du einen recht hohen Aufbau hast, kann das ziemlich ärgerlich werden.

Man sollte meines Wissens auch das Betonfundament- und die Tragschicht darunter ca. 1zu1 lassen. Also 40cm Beton auf insgeamt 40cm (verdichtete) Tragschicht direkt unter dem Betonfundament. Ob allerdings die 40cm Beton ausreichen, ist etwas kritisch. Bei dem Aufbau (WPC-Zaun) ist die Kraft schon echt groß. Rechne mal besser mit min. 1 Meter Tiefe.

Die Tragschicht muss dann - ähnlich wie ein Flussbett schräg nach oben verlaufen. Also kein rechtwinkliger "Schacht" unter dem Beton, sondern wie ein Trichter, der nach oben zeigt, damit Deine Mauer mitsamt Betonfundament nicht umkippt.

Deine Mauer ist recht lang. Je nach dem, was für ein Erdreich Du darunter hast und wo die Mauer entlangläuft (vll. am Hang entlang?) käme an der Tragschicht auch eine Drainage nicht schlecht. Prüf mal, wo sich Wasser seinen Weg bahnen könnte. Nicht, dass Du Dir dadurch versehentlich einen "Kanal" baust, der das Wasser in Deine - oder schlimmer noch - Nachbars Fassade leitet. Vll. staust Du so auch unbeabsichtigt Regenwasser auf.

Tja.. Armierung. Also da würde ich pauschal sagen, dass man das bei einem solchen Streifenfundament nicht zwingend braucht. Es kommt aber natürlich auf die Windrichtung und die Windstärken an. Du musst natürlich darauf achten, dass der Magerbeton im richtigen Mischungsverhältnis angerührt wurde. Und kauf da bloß keinen Billigbeton! Da ist der Sandanteil viel zu hoch. Sieh zu, dass beim Eingießen keine Luftblasen entstehen. Stich immer wieder nach. Dann sollte es auch ohne Armierung klappen.

Also: Auf Dich wartet ECHT Arbeit. Viel Erfolg!