1 Antwort

Uff. Ich möchte eigentlich gar nicht so viel dazu sagen, da ich vermute, dass du noch recht jung und unerfahren bist. Aber ganz ehrlich: Ich würde die Geschichte gar nicht erst anklicken. Die Kurzbeschreibung war soweit völlig in Ordnung, aber der gravierende Fehler im Titel dürfte anspruchsvollere Leser bereits direkt abschrecken.

Am schlimmsten war für mich aber deine Darstellung des Selbstmordes der Hauptfigur. Das ist ein zutiefst emotionales und höchst tragisches Ereignis und du beschreibst das so als wäre es keine große Sache. Von der tiefen Verzweiflung, die so eine Tat überhaupt erst ermöglicht (der menschliche Selbsterhaltungstrieb ist nämlich ziemlich stark) war gar nichts zu spüren. Das ist in meinen Augen kein sensibler Umgang mit dieser Thematik und würde mich sofort davon abhalten weiterzulesen. Zumal ich nicht einmal nachvollziehen konnte warum sie sich jetzt umbringt. Nur, weil sie mit ihrem Job unzufrieden war? Man kann auch kündigen und sich einen vollkommen anderen Beruf aussuchen oder auch von Grund auf neu lernen. Das geht auch mit Mitte 20 noch. Auf jeden Fall ist das allein kein Grund für einen mental gesunden Menschen sich das Leben zu nehmen.

Es ist auch völlig in Ordnung, wenn du diese Gefühle nicht nachempfinden oder dir tatsächlich vorstellen kannst, aber dann vermeide es bestenfalls solche Szenen ausführlicher zu beschreiben, sondern erwähne solche Dinge nur.
Beispielsweise könntest du auch direkt in der Fantasy-Welt anfangen und dem Zuschauer nur erzählen, dass sie sich in ihrem "alten Leben" umgebracht hat, aber ohne das Ganze szenisch darzustellen.

Das ist gar nicht böse gemeint. Es gibt sicher auch Leser, die sich daran nicht stören werden. Ich kann dir nur sagen, dass das für Leser wie mich ein absolutes No-Go darstellt. Nun zähle ich aber auch nicht wirklich zu deiner Zielgruppe.

Davon aber mal abgesehen, hetzt du auch viel zu sehr durch die Ereignisse deiner Geschichte. Normalerweise würde allein der Selbstmord der Hauptfigur ein ganzes Kapitel einnehmen.

  1. Protagonistin und ihr Leben vorstellen (Einleitung)
  2. Ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit verdeutlichen (Mittelteil)
  3. Die Figur nimmt sich das Leben (Schluss)

Das allein würde bei mir schon um die 4000 Wörter lang werden und ich gehöre noch nicht einmal zu jenen Autoren die sehr ausschweifend beschreiben.
Worauf ich damit hinaus möchte ist, dass du viel zu wenig beschreibst. Obwohl du in der 1. Perspektive (Ich) schreibst, gehst du kaum auf die Emotionen und Gedanken der Figur ein. Du streifst alles nur oberflächlich und handelst es dann in wenigen Sätzen ab. So kann beim Leser allerdings kein Bild im Kopf entstehen und mitfühlen kann man so schon gar nicht. Dafür geht das alles viel zu schnell und ist nicht detailliert genug.

Du hast auch einige Rechtschreib- und Grammatikfehler im Text. Zudem mag ich Umgangssprache im Fließtext überhaupt nicht (in wörtlicher Rede ist sie in Ordnung) und Satzzeichen sind keine Rudeltiere. Es reicht auch ein Frage-/Ausrufungszeichen.

Auch Bilder mitten im Text von irgendwelchen Outfits oder Gebäuden/Zimmern gehen für mich gar nicht. So etwas beschreibt man mit Worten wie eben alles andere in Geschichten auch.

Letzten Endes kannst du natürlich tun und lassen was du möchtest. Das ist nur meine persönliche Meinung und nicht allgemeingültig. Deine Geschichte hätte jedenfalls noch eine ganze Menge Verbesserungspotential.

Am Wichtigsten ist und bleibt aber immer der Spaß am Schreiben.

Liebe Grüße


User92977272 
Fragesteller
 26.05.2024, 22:00

Danke für das Feedback👍🏻

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