Stoßfänger lackiert, warum steht das bei fast jedem Gebrauchtwagen?

5 Antworten

Damit sind in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger gemeint, die mit Ausnahme sehr spartanischer Kleinstwagen für wenig Geld heute jeder halbwegs neue Wagen hat - das wurde so nach und nach vor 15-20 Jahren Standard. Ich bin kein Fan davon, das ist alles sehr kratzempfindlich und bei manchen Fahrzeugherstellern wie Ford sind die Plastikteile so hauchdünn lackiert, dass schon nach einem Besuch in der Waschanlage an den Plastikkanten der Lack einfach abschabt oder abplatzt.

Aber zurück zum Thema, das ist harmlos und unbedenklich: In der Regel wird bei den Inseraten lediglich zur Information die vorhandene Ausstattung des jeweiligen Fahrzeugs nach dem Auslesen der Fahrgestellnummer komplett aufgelistet, so dass auch in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger genannt werden (falls eben vorhanden).

Mit Nachlackierungen oder einem Unfallschaden hat das dahingehend nichts zu tun. So eine Aktion wird von seriösen Anbietern (und falls bekannt!) explizit und separat als Nachlackierung ausgeführt, wenn was wäre, oder man sieht es einfach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
wie kann ich überprüfen ob der Stoßfänger aufgrund eines Unfalls lackiert wurde oder aufgrund eines Kratzers 

Indem du den Verkäufer fragst.

Der muss ja eigentlich sogar unaufgefordert und eindeutig auf Unfallschäden (auch auf reparierte natürlich) hinweisen.

Daher dürfte diese Formulierung gar nicht verwendet werden wenn das Auto einen Unfall- und nicht nur Lackschaden hatte.

Wenn du Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Verkäufers hast, hilft nur ein Blick aufs Auto von einem Fachmann oder, wenn möglich, mal ein Anruf beim Vorbesitzer (falls nicht identisch mit dem Verkäufer und falls bekannt). Und im Zweifelsfall würde ich dann das Auto eben gar nicht erst kaufen.

Aber:

Ein leichter Unfallschaden, der fachgerecht repariert wurde und bei dem sowohl Schadensbild als auch Reparatur ordentlich dokumentiert wurden (z.B. durch Schadensgutachten und Reparaturrechnung) wäre für mich gar kein Kaufhindernis.

Anders sieht es natürlich aus bei schwammigen Aussagen wie: "Auto hatte leichte Crash, aber Kumpel in Werkstatt hat wieder alles gemacht.", oder undefinierbarem Drumherum-Geschwafel: "Na ja, weiß ich nicht, aber wenn, dann kann es ja nicht viel gewesen sein, Sie sehen ja, das Auto steht tiptop da."

Bei so was heißt es dann auf jeden Fall: Finger weg, vergiss das Auto.

Früher waren die Stoßstangen noch vor bzw. hinter dem Auto montiert, schön verchromt und mit Gummiwulst oder ähnlichem versehen. Damit konnte man auch mal einen kleineren Aufprall ohne Schäden aushalten.

Später dann wurde die Stoßstange mit einer Kunststoffverkleidung abgedeckt die aus meist grauem oder schwarzen Material bestand. Nicht lackiert. Bei Kratzer war zwar die Oberfläche beschädigt, war aber nicht so auffällig weil darunter die selbe Farbe war. Generell waren die aber recht unempfindlich.

Bei den aktuellen Fahrzeugen ist die Stoßstange in die Karosserie integriert und mit dünnem Plastik abgedeckt. Dies besteht nicht aus farbigem Material sondern wurde in Wagenfarbe lackiert. Diese sind sehr empfindlich. Zwar führt ein stumpfer Aufprall manchmal nur zu einer Delle die man wieder rausdrücken kann, aber ein Kratzer führt sehr schnell dazu dass die Farbe ab ist und der Farbton des Kunststoffs sichtbar wird.

Stoßfänger lackiert, warum steht das bei fast jedem Gebrauchtwagen?

Seit einigen Jahren herrscht bei Pkw quasi herstellerübergreifend die Unsitte vor, Stoßfänger nicht mehr mit Prallleisten zu versehen. Folge: Jeder kleine Rempler, und ein solcher passiert schneller als man denkt, führt zu Kratzern am Lack, welche wiederum eine Lackierung bedingen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil bei den allermeisten Autos die Stoßstangen beschädigt sind durch Einparkfehler, Rückfahrfehler und kleinere Auffahrunfälle.