Stimmt die Aussage ,,Zeig mir deine Freunde und ich zeig Dir, wer Du bist“?

7 Antworten

Ja, absolut.

IdR finden gleichgesinnte zusammen. Das kann auch zu engen Freundschaften führen.

Ein PC-Fan, der den Rechner weniger zum Gamen, als zu Programmieren nutzt (nicht für Games), wird kaum mit eingefleischten Gamern befreundet sein, da sein Interessengebiet ein anderes ist.

Leider begegnet nicht jeder Mensch andere Menschen, die zu ihm passen. Je moralischer, emotionaler und intellektueller Menschen sind, umso schwerer haben sie es, gleich Gesonnenen zu begegnen, weil es davon nicht viele gibt. Und wenn ein armer Mensch intellektuell ist, kann er doch nur irgendwelche Drogensüchtigen als Bekannte finden, so wie ich, weil wohl situierte Akademiker gar keine Kontaktmöglichkeiten mit armen Menschen haben. Ich habe auch schon oft versucht, Kontakt zu Akademikern zu finden, mit dem Resultat, dass ich dann immer wegen Stalking in die Psychiatrie kam. Es ist wie im Mittelalter. Der Adel bleibt unter sich. Und die Bettler müssen unter sich bleiben, auch, wenn darunter mal ein Intellektueller oder ein Genie ist.

Ich habe diese Aussage meist von Menschen gehört, die wenig Fähigkeiten aufgewiesen haben, sich in eine Person einzufühlen, sie zu verstehen oder sie zutreffend beurteilen zu können.

Für mich klingt dieser Spruch nach einer Binsenweisheit und einem sehr einfach strukturiertem Schwarz-Weiß Denken. Da er oft von Älteren in Bezug auf Jüngere geäußert wird, will man im Grunde damit ausdrücken, dass man mit der Wahl der Freunde nicht einverstanden ist. Als Kompliment habe ich ihn noch nie vernommen.

Gerade im jugendlichen Alter sucht man sich Freunde oft nicht ausschließlich aufgrund der Ähnlichkeit in der Persönlichkeit oder den Charaktereigenschaften und Interessen, sondern auch aus dem Wunsch nach Anerkennung und Zugehörigkeit. Sehr oft ist es dann so, dass Freunde gerade das Gegenteil der eigenen, noch sehr unsicheren und formbaren Persönlichkeit sind. Die Freunde repräsentieren dann eher den, der man gerne sein möchte als den, der man wirklich ist.

Zudem sind Freundschaften in jungen Jahren meist sehr kurzlebig, was der Aussage, man könne durch sie Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des einzelnen ziehen, ihren Sinn nimmt.

Freundschaften können die Persönlichkeit prägen, sie können einen für den weiteren Lebensweg beeinflussen, aber sie geben kaum einen Hinweis darauf, wie der, der sich diese Freunde gesucht oder sie gefunden hat, tatsächlich ist.

Nobodyrotz  22.04.2023, 08:39

Sehr gut beobachtet. Sehr vernünftig.

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Also wenn ich es auf mich beziehe stimmt es so lala, ich war nie wie meine Freunde, bei meinen toxischen hätte man sagen können, dass ich eine sehr unsichere Person bin, weil ich nicht schaffe die aus den Leben zu cutten😅

Ja, richtig.

Eigentlich heisst es "Sage mir, mit wem Du umgehst und ich sage Dir, wer Du bist".

Deine Version kommt auf's Gleiche heraus und stimmt immer!