Sterbebegleitung, Gliederungen?

3 Antworten

Diese Thematik ist so komplex, daß eine Antwort in Kurzform nicht möglich ist.

Du könntest noch die Palliativmedizin in das Thema integrieren, für mich das Wichtigste in der Sterbebegleitung.

Viele Patienten, mit kurativ nicht mehr therapierbaren Erkrankungen, leiden in der Terminal/Finalphase an Symptomen wie schwerste Schmerzen, Atemnot, Ängste, Erbrechen etc. Die Symptomatik bekommt man mit den richtigen Medikamenten sehr gut in den Griff, zumindest gut gelindert.

In seltenen Fällen reichen diese Maßnahmen nicht aus. Dann steht uns für die Finalphase als Utima Ratio, eine tiefe, palliative Sedierung zur Verfügung. Der Sterbende spürt nichts mehr und schläft ohne jegliche Symptomatik in den Tod hinein. Einen Palliativmediziner hinzuzuziehen, bringt nur Vorteile.

Ich plädiere für ein Sterben zu Hause, wenn die Pflege gesichert ist > Familienangehörige + SPAV Team.

Wenn die Pflege zu Hause nicht möglich ist, sind sterbende Patienten am besten in einem Hospiz untergebracht. Pflege rund um die Uhr, von speziell ausgebildeten Pflegekräften, Angehörige sind dort jederzeit willkommen und Übernachtungen sind machbar. In einem Hospiz spricht man nicht von Patienten, sondern von Gästen. Leider gibt es zu wenig Hospizplätze.

Ein Sterbebegleiter sollte die Kompetenz haben, den Angehörigen z.b. die Rasselatmung zu erklären, damit nicht unnötig der Notarzt gerufen wird. Die Rasselatmung gehört zum Sterbeprozess dazu und basiert darauf, dass die Patienten nicht mehr schlucken und abhusten können. Das Geräusch ist für Menschen, die die Ursache nicht kennen, kaum zu ertragen. Abkühlung der Extremitäten, wiederholte Atemaussetzer etc. weisen auf den nahen Tod hin.

Sehr viele Sterbende verweigern vor dem Tod Nahrung und Flüssigkeit. Das ist vollkommen normal. Trockene Mundschleimhäute sind schlimmer als Durst. Auf Grund dessen hat eine perfekte Mundpflege oberste Priorität.

Viele Sterbende versterben genau in dem Moment, wenn die Angehörigen kurz das Zimmer verlassen. Der Sterbende konnte im Beisein der Angehörigen nicht loslassen. Auf Grund dessen brauchen die Familienangehörige sich keine Vorwürfe zu machen.

Eine ruhige Person am Sterbebett, die sich auskennt und auf die Wünsche des Sterbenden eingeht, kann Medikamente ersetzen.

Ansonsten gilt:

Dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich würde noch ergänzen:

Sterben, das Tabuthema in unserer Gesellschaft (als Einleitung)

Die aktuelle Situation in der Sterbebegleitung

Eventuell, wenn es nicht zuviel wird:

Wünsche von Betroffenen in der letzten Lebensphase / Gestaltung der letzten Lebenszeit

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich finde deine Unterpunkte zum zweiten Punkt nicht logisch. Sind "die 5 Sterbephasen" und "die vier Trauerphasen" wirklich Unterpunkte von "Formen der Sterbebegleitung"?

Logischer fände ich - ohne tiefe fachliche Kenntnis:

  1. Einleitung: Was ist Sterbebegleitung?
  2. Was muss man wissen, um Sterbebegleitung durchführen zu können / Fachliche Grundlagen

2.1. Die fünf Sterbephasen

2.2. Die 5 Trauerphasen

3. Formen der Sterbebegleitung

3.1. Begleitung im ambulanten Setting

3.2. Begleitung im stationären Setting am Beispiel eines Hospiz

4. Fazit und Ausblick