Steckdosenleiste: Blitzschutz = Überspannungsschutze

2 Antworten

Der Unterschied zwischen Blitzschutz und Überspannungsschutz besteht darin, dass beim Blitzschutz ein hoher Strom als primäre Schadensursache angenommen wird, hingegen beim Überspannungsschutz eine hohe Spannung.

Mit Blitzströmen hat man es immer dann zu tun, wenn der Blitzeinschlag direkt in der betrachtete Objekt erfolgt oder in dessen Nähe. Blitzströme suchen nach dem Einschlag alle möglichen Wege Richtung Erde; sie breiten sich typischerweise auch über metallene Leitungen in der Erde aus. Aus Analysen von Schadensmeldungen ist bekannt, dass Schäden an elektrischen Geräten, die beispielsweise an das Strom- oder Telefonnnetz angeschlossen sind, noch bis zu 3 km vom eigentlichen Blitzeinschlag entfernt auftreten können. Die Besonderheit bei Blitzströmen ist der hohe Energiegehalt: Wenn der Strom hoch genug ist, .d.h. in der Nähe der Einschlagstelle, kann es bei Anwesenheit von brennbarem Material und Sauerstoff zu Brandentwicklung kommen.

Anders hingegen Überspannungen: Die auftretenden Ströme sind gering, ebenso die Energie. Empfindliche elektrische und elektronische Geräte werden gestört oder zerstört; es kommt aber i.d.R. nicht zur Brandentwicklung.

Äußerer Blitzschutz

Der Äußere Blitzschutz schützt ein Gebäude, indem die Fangeinrichtungen die direkten Blitzeinschläge aufnehmen und den Blitzstrom über die Ableitungen in die Erdungsanlage ins Erdreich einleiten. Der Äußere Blitzschutz verhindert also nicht den Einschlag in das Gebäude, sondern bietet dem Blitz an den bevorzugten Einschlagpunkten eine metallene Verbindung an, die in der Lage ist, den Blitzstrom dauerhaft und ohne Gefahr für Personen und das zu schützende Objekt Richtung Erde zu transportieren.

Innerer Blitzschutz

Ein zeitgemäßer Blitzschutz beinhaltet neben dem Äußeren Blitzschutz auch den Inneren. Dieser verhindert Schäden an den technischen Einrichtungen, die in Folge von Blitzteilströmen und Überspannungen entstehen können. Der Schutzpotentialausgleich nach DIN VDE 0100-410 und DIN VDE 0100-540 wird gemäß den Anforderungen für den Blitzschutzpotentialausgleich nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) erweitert. Die energie- und informationstechnischen Systeme werden über Schutzgeräte (Ableiter) mit dem Schutzpotentialausgleich (früher: Hauptpotentialausgleich) verbunden.

Überspannungsschutz

Der Überspannungsschutz schütz die elektrischen und elektronischen Endgeräte vor Beschädigungen durch Überspannungen in Folge von fernen Blitzeinschlägen und Schalthandlungen im Energieversorgungsnetz und kann als zusätzlicher Schutz bei Gebäuden unabhängig von einer Blitzschutzanlage errichtet werden. Duch Überspannungsschutzgeräte in den Verteilern für die Energietechnik und den Übergabe- und/oder Speisepunkten der informationstechnischen Systeme wird die auftretende Überspannung auf ein für die Endgeräte ungefährlichen Wert begrenzt und somit deren Schutz sichergestellt. Für einen vollständigen Schutz der Endgeräte sind bei Leitungslängen größer etwa 5 m weitere Ableiter in unmittelbarer Nähe zum Endgerät erforderlich.

In Steckdosenleiste ist normalerweise ein mehr oder weniger guter Überspannungsschutz zu finden. Ein wirksamer innerer Blitzschutz entsprechend der Definition in der Norm ist in der Verteileranlage zu finden. In der Steckdosenleiste reduziert sich alles mehr oder weniger auf Überspannungsschutz

RichardEb 
Fragesteller
 10.12.2010, 16:29

Ich glaub ich muss meine Frage nochmal umformulieren. Mir ist klar, dass eine Steckdosenleiste nichts hilft, wenn der Blitz direkt in mein Hausdach einschlägt. Mir geht es eher um den indirekten Blitzsschutz.

Hier nochmal die korrigierte Frage: Kann eine Steckdosenleiste mit der Aufschrift "Blitz und Überspannungsschutz" irgend etwas mehr oder besser als eine Leiste an der nur "Überspannungsschutz" steht?

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Sorbas48  13.12.2010, 08:22
@RichardEb

Der Unterschied zwischen Blitzschutz und Überspannungsschutz besteht darin, dass beim Blitzschutz ein hoher Strom als primäre Schadensursache angenommen wird, hingegen beim Überspannungsschutz eine hohe Spannung.

Hohen Störströmen kann man nur mit Ableiten möglichst nahe am Schutzpotentialausgleich begegnen, eine Verteile-Steckdosenleiste über wenn es gut geht 1,5mm\2 angeschlossen wird dem sicher nicht gerecht. nach DIN VDE 0100-410 und DIN VDE 0100-540 wird gemäß den Anforderungen für den Blitzschutzpotentialausgleich nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) erweitert. Die energie- und informationstechnischen Systeme werden über Schutzgeräte (Ableiter) mit dem Schutzpotentialausgleich (früher: Hauptpotentialausgleich) verbunden.

In einer Steckdosenleiste kann sich nur ein Feinschutz (Typ 3) befinden und das ist eigentlich immer ein Überspannungsschutz (von mehr oder minder guter Qualität). Von einem kräftigen indirekten Blitzschlag kann eine Steckdosenleiste mit Superschutz garantiert nicht schützen (auch wenn Blitzschutz drauf steht), wenn Grobschutz und Mittelschutz fehlen.

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Das ist das Gleiche (im Wesentlichen).

Technisch werden beide Features identisch umgesetzt.

Kannste kaufen (wenn der Preis OK ist).

RichardEb 
Fragesteller
 09.12.2010, 19:14

Was heißt im Wesentlichen? :D

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Sorbas48  09.12.2010, 19:57

Überspannungsschutz und Blitzschutz sind zwei grundverschiedene Dinge!

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