Starke Abneigung gegen Mathematik?
Hallo Zusammen. Schon lange habe ich mir überlegt, ob bei mir in der Primarschule (Die ersten 5 Jahre der Schulzeit) nicht abgecheckt wurde, ob ich Dyskalkulie habe. Oft habe ich es mir gewünscht, damit ich endlich eine Erklärung habe, weshalb ich so schlecht in Mathe bin. In der Primarschule habe ich, laut vielen Websites, bei denen ich geforscht habe, deutliche Anzeichen gezeigt. -Ich habe bei den leichtesten Aufgaben dreifach solange gehabt, wie die anderen. -Ich habe mich vehement gegen die Hausaufgaben gewehrt und es gab jedes Mal ein Riesen Theater, dass mit einem Streit endete. -Meine Noten waren oft schlecht. -Ich habe gelerntes Material sofort wieder vergessen -Ich hatte Trauerkeitsanfälle und jedes mal geweint, wenn ich an die Mathe musste. -Ich musste leichteste Aufgaben mit den Fingern, Hölzchen oder schriftlich lösen
Jetzt, in der Oberstufe, hat sich das ganze doppelt verschlechtert.Meine Noten sind oft zwischen 1 und 2 (CH Noten), wobei ich in den anderen Fächern über dem Durchschnitt bin. Ich bin absolut verzweifelt, nebenbei habe ich auch noch einen Lehrer, mit dem ich mich nicht vertrage. Ich vergesse so schnell das Gelernte, kann mich überhaupt nicht konzentrieren. In den Stunden, werde ich immer extrem müde und mir wird schlecht. Zur Schule gehe ich aber trotzdem noch gerne, ich denke einfach nie an Mathe... Mein Vater hat Mathematik studiert, hat aber aufgegeben, mir noch irgendetwas beizubringen. Wir haben alles Probiert: Nachhilfe, verschiedene Lernmethoden, alles! Ich bin am Ende. Die Mathestunden sind inzwischen reine Voller für mich und ich will wissen, ob ich so blöd bin, oder ob ich vielleicht eine Matheschwäche habe? Vielleicht Dyskalkulie? (Meine Eltern wollten mich nie testen lassen, ich weiss auch nicht warum...)
Danke für eure Antwort!!! Hoffe, die Frage ist nicht zu lange;)
3 Antworten
Es muss nicht immer gleich eine Dyskalkulie dahinterstecken ... oft ist das Verständnis für mathematische Zusammenhänge von Anfang an nicht richtig vermittelt worden und wenn du das Grundprinzip Mathe nicht verstanden hast, dann ist alles danach eben eine übelste Schinderei.
Ich habe ein paar Jahre Mathenachhilfe in einem Verein gegeben, hatte eine Gruppe von Schülerinnen der 9. Klasse am Gymnasium. Erst waren es zwei, dann kamen die Freundinnen aus der Klasse mit dazu und hast du nicht gesehen hatte ich 7 Mädchen aus ein und der selben Klasse und mit original den gleichen Verständnisproblemen.
Da kannst du dann davon ausgehen, dass der Lehrer nicht ganz unschuldig daran ist. Ich sprech dem ja sein pädagogisches Können nicht ab, aber um in den höheren Klassen Mathe zu vermitteln, braucht es vermutlich weniger das pädagogische als ein eigenes Verständnis von dem Fach, welches man vermitteln kann. Da haperts bei manchem Lehrer.
Manchmal war ich fast entsetzt, wie mechanisch Mathe vermittelt wird und wie wenig es dann von den Schülern wirklich begriffen wird.
Alle, die mit Nachhilfe zu tun haben, wissen, dass Mathe zum totalen Angstfach bei vielen Schülern geworden ist.
Dabei glaube ich nicht, dass die Anzahl der Dyskalkuliefälle jetzt quasi explodiert ist, sondern dass es was mit der Art der Stoffvermittlung zu tun hat.
Ich würde dir dahingehend Mut machen wollen, dass es nicht gleich ein kognitives (also Lern- bzw. Verständnis-)Problem bei dir sein muss, sondern dass du vielleicht auch ein Stück weit ein Opfer von mittelmäßigen Lehrern bist.
Das gute daran wäre, dass man sich dann doch noch - vielleicht auch mit Hilfe - an das Thema herankämpfen kann.
Kopf hoch!
Sehe ich ganz genau so! Mein Mathelehrer versucht gerade bei uns, den Ableitungsbegriff verständlich zu erklären - ohne Rechnung. Finde ich super. Nur langweile ich mich, da ich das Meiste schon kann und Neues sofort begreife...
Ich gebe auch Nachhilfe und ich kann das nur bestätigen...
Du bist weder krank noch dumm. Dass du mit Mathe schon immer Probleme hast, kann daran liegen, dass du ganz am Anfang manche Sachen in Mathe missverstanden hast. Du bräuchtest jemanden, der sich die Zeit nimmt und die Geduld aufbringt, mit dir genau hinzuschauen, wo du das allererstemal etwas nicht richtig verstanden hast.
Da Mathe logisch aufeinander aufbaut, kann es am Anfang eine Kleinigkeit sein, die du verkehrt aufgefasst hast, und anschließend hat sich das auf die folgengen Matheaufgaben ausgewirkt. Nachhilfe bringt in dem Fall nichts, da dort nicht nach den Ursachen geforscht wird, sondern nur der aktuelle Stoff geübt wird.
Du kannst nach einer Dyskalkulietrainerin googlen, da gibt es sicher auch in der Nähe deines Wohnorts welche. Die schaut mit dir gemeinsam hin, wie deine Schwierigkeiten zustanden gekommen sind. Und wenn erstmal die Ursachen gefunden sind, dann kann konstruktiv was verbessert werden.
(ich bin übrigens 15):))