ständig abwesend, verträumt und verpeilt.?
Hallo liebe Community!
Ich habe seit etwas mehr als zwei Jahren das Problem, dass ich immer verträumt und abwesend bin und immer mit den Gedanken abschweife, aus dem Fenster schaue und sehr in mich gekehrt und abwesend bin.
Schon in der Schule wurde es bei mir immer bemängelt, dass ich mich schnell von anderen ablenken lasse und schnell unkonzentriert bin. In Gruppen sollte ich meiner "Stimme mehr Gewicht verleihen". Ich bin in Gruppen schon immer Untergegangen aber habe immer ein Paar gute Freundschaften gehabt. Die meisten habe ich bis heute.
Ich bin 20 Jahre alt und habe jetzt aber auch bei meinen Freunden das Gefühl, dass ich total abwesend bin. Ich habe Angst meine Freund dadurch auf Dauer zu verlieren weil ich einerseits natürlich Zeit mit ihnen verbringen will aber auf der anderen Seite komme ich aus meinem Gedanken kaum raus.
Viele Leute finden meine Zerstreutheit sehr sympathisch aber mich selbst nervt das zunehmend immer mehr weil ich mir in Gesprächen mit Kollegen echt dumm vorkomme..Eigentlich kann ich gut mit Leuten ins Gespräch kommen.
Ich habe vor zwei Jahren meine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin (Berufsbegleitend Behibdertenwerkstatt) angefangen. Ich wollte die Ausbildung erst nicht machen da ich in Praktika in der Sozialassistenten Ausbildung gemerkt habe, dass mir der Umgang mit schwerst mehrfach Behinderten nicht so liegt. Ich kann mit den Leuten einfach nicht so viel anfangen. Eigentlich wollte ich erst ein Jahr Work and Travel in Australien machen um herauszufinden was ich selbst eigentlich will, was mir liegt und was mir Spaß macht. Meine Eltern haben es mir damals nicht erlaubt deshalb habe ich die Ausbildung angefangen, will das Auslandsjahr unbedingt danach machen.
Ich werde die Ausbildung zu Ende machen einfach um es in der Tasche zu haben aber in der Zeit ist mein Selbstbewusstsein sehr gesunken was mich noch nachdenklicher macht weil ich vorher selbstbewusst war.
Ich wohne in einer Wg mit einer Mitbewohnerin mit der ich mich super verstehe, spiele Tennis, fahre ein Auto und liebe es auf Festivals zu fahren und zu schreiben.
Ich habe schon immer gerne meine Gedanken aufgeschrieben..
Ich weiß auch nicht so recht was ich jetzt von euch hören will..kennt jemand die Situation? Wenn ich so verträumt bin dann blende ich alles um mich herum aus. Ich merke dass ich abdrivte mit den Gedanken, will bewusst beim Gespräch bleiben aber bin trotzdem total abwesend..
Als Kind wurde bei mir ADHS festgestellt und ich habe Medikamente und Ergotherapie bekommen...Gegen die Medikamte habe ich mich schnell gewehrt weil ich davon zu müde wurde. Ich habe sie dann auch nicht mehr genommen.
Die Arbeit macht mir keinen Spaß und ich fühle mich unwohl weil ich mich schlecht ins Team integrieren kann. Kann mir jemand ernsthafte Ratschläge zu der Situation geben?
Ich denke einfach immer negativer über mich selbst und über meine Zukunft weil ich Angst habe, dass das immer so bleibt und iwann keiner mit mir was zu tun haben will.
2 Antworten
Ratschläge habe ich leider nicht für dich, nur den, dich vielleivht darauf aufmerksam zu machen, dass du wieder träumst.
Das hat mir vor ein paar Jahren geholfen, jedes Jahr stand in meinem Zeugnis "lässt sich schnell stören/ leicht ablenken", "passt nicht auf", "schaut aus dem Fenster und kann auf aufforderung keine passende Antwort geben" und so weiter.
Lehrer haben mich das ganze Jahr über darauf angesprochen, dass ich zu sehr "in meiner Welt lebe", in der Grundschule war es für mich sogar so schlimm, dass ich manchmal nicht wusste, ob ich schlafe, oder ob ich wach bin.
Eine Zeit lang hatte ich so gut wie keine Probleme, hatte Spaß an der Schule, weil die Lehrer mich nicht mehr wie jemanden behandelt haben, dem man eins reinwürgen muss, weil er so unaufmerksam ist.
Jetzt bin ich wo, wo ich absolut nicht hingehöre, abet ich komme auch nicht weg.
Auch hier habe ich das Gespräch mit Lehrern gesucht - wobei die meisten von sich aus auf mich zukamen - um gleich von vornherein zu sagen, dass ich das nicht mit Absicht mache und sie doch bitte ein winziges bissen nachsichtiger mit mir sein sollen.
Durch die Schulpsychologin, meinen Mentor und meine beiden Klassenlehrer hat sich herausgestellt, dass ich höchstwahrscheinlich hochsensibel bin (was später korrigiert wurde auf "hochsensitiv").
Das hat bei mir dann einiges erklärt, so wie es bei dir vielleicht mit ADHS sein könnte?
Ich muss zugeben, dass ich mit meinen Freunden weniger Probleme hatte was mejne Verträumtheit angeht, inzwischen habe ich so gut wie keinen Kontakt mehr zu ihnen (außer in der Schule, wo es sich nicht vermeiden lässt) und es geht mir seitdem echt besser.
In den Ferien jedenfalls, was die Fachrichtung in der Schule angeht: Nope, ganz schlecht.
Das zieht mich so extrem runter und setzt mich so enorm unter Druck, dass ich zeitweise wieder angefangen habe, mich zu ritzen (wie damals, jetzt nicht mehr).
Vielleicht ist es bei dir ähnlich extrem, dass dein Beruf oder was auch immer, dich eben so sehr belastet, dass deine Konzentration immer mehr flöten geht und du dich unbewusst immer weiter in dir Gedanken flüchtest.
Nebenbei möchte ich noch kurz anmerken, dass ich auch sehr gerne schreibe und es doch vielleicht, ganz vielleich Schicksal ist, dass wir später Autoren werden.
Ich hatte jetzt eigentlich auch gar nicht vor, so viel über mich zu reden, damit wollte ich dir nur zeigen, dass du nicht allein bist.
Vielleicht erkennst du dich ja auch irgendwo wieder?
Zum Abschied noch: Lass dich nicht vom Leben kaputt machen, nur weil es in einer Farbe malt, die dir nicht gefällt. Du hast die Farbeimer in der Hand und am Ende wird dein Schicksal dir die richtigen Farben zeigen.
Vielleicht ist es einfach notwendig, dass du gerade etwas tust, das du nicht so gerne macht, einfach damit du jetzt die Denkweise bekommst, die du bekommst. Vielleicht wird diese Denkweise noch deine gesamte Zukunft ändern.
Ich wünsche dir alles Liebe!!😊💕
Es ist sicher das ADHS kannste nicht eine niedrigere Dosis nehmen, weil sonst gibt es eigentlich nicht viel Alternativen !?