Sprit-Ölmischung im Trabant 601?
Hallo.
Habe gestern gelernt dass man damals den Trabant 601 mit einer Sprit-Ölmischung betanken musste.
Warum eigentlich? Gab es irgendwelche Vorteile dadurch oder war das einfach technisch notwendig?
1 Antwort
Ein Viertakt-Motor bekommt das Kraftstoff-Luft-gemisch über Einlaß-Ventile im Zylinderkopf, nd über Auslaß-ventile geht das Abgas raus. Ein Zweitakter hat (meist) keine Ventile. Die Steuerung erfolgt über Überströmschlitze in der Zylinderwand. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch strömt dabei durch das Kurbelgehäuse in den Zylinder.
Im Kurbelgehäuse befinden sich die lager der Kurbelwelle und der Pleuel. Diese müssen geschmiert werden. Beim Viertakter befindet sich zu diesem Zweck Öl im Kurbelgehäuse. Beim Zweitakter muß der Kraftstoff diese Aufgabe übernehmen. Deshalb hat dieser einen Ölanteil.
Alte Modelle des Trabant haben Gleitlager, diese brauchten ein Gemisch von 1:25 (1 Teil Öl auf 25 Teile Benzin). Später wurden Nadellager verbaut, der Ölanteil konnte auf 1:33 gesenkt werden. An den Zapfsäulen konnte man das Gemisch umstellen.
Öl löst sich in Benzin sehr gut, deshalb geht das.
(Ich schrieb oben: "meist keine Ventile". Es gibt Zweitakter mit Auslaßventilen, speziell im Großmotorenbereich. Ich kenne das von Schiffsmotoren.)
Sehr schön geschrieben. Als Ergänzung: Es gibt auch 4T mit Gemischschmierung, aber meines Wissens nur im Modellbau.