Sollten alle politischen Ämter ehrenamtlich sein?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

Nein 91%
Ja 9%

11 Antworten

Nein

beim derzeitigen System eher nicht. Die Arbeit, die Politiker heute an ihren 16-Stunden-Tagen erledigen, muss ja irgendwie gemacht werden. Man könnte höchstens sagen, das was Politiker so machen, das teilen wir anders auf: Mit Bürgern sprechen, ihre Anliegen aufnehmen, Parlamentsdebatten und Ausschusssitzungen folgen, Gesetzesentwürfe erarbeiten und lesen und mit anderen Kompromisse schließen, Hintergrundtexte lesen und Gespräche mit relevantenGruppen führen, um die Tragweite der Gesetze zu verstehen, das meiste davon machen dann zum großen Teil nicht mehr die Politiker selber, sondern es machen bezahlte Verwaltungsbeamte, die den Ehreanamtlichen Politikern dann zuarbeiten, wenn sie für die Parlamentswochen nach Berlin kommen. Für die Parlamentssitzungen müssten die Betriebe die Ehrenamtlichen dann großzügig freistellen und dürften sich nicht beschweren, wenn sie nach diesen anstrengenden Wochen völlig fertig und ausgepowert an den Arbeitsplatz zurückkämen. Noch besser hätten diese Ehrenamtlichen natürlich gar keinen anderen Job, sondern wären Rentner oder hätten irgendjemanden (Partner, Eltern etc), der sie versorgt.

Nein

Das Ehrenamt stößt heute schon in vielen Bereichen an seine Grenzen.

Nur mal ein Beispiel: Das Bürgermeisteramt einer 1.000-Einwohner Gemeinde ist heute so gut wie nicht mehr neben einem normalen Vollzeitjob ausübbar. Dafür muss man schon (Früh-)Rentner sein, einen Job mit stark reduzierter Stundenzahl haben oder einen (öffentlichen?) Arbeitgeber, der einen für das Ehrenamt freistellt.

Nicht nur, dass ein Bürgermeister dieser Größenordnung rund 20 bis 25 Stunden pro Woche in dieser Funktion tätig ist - viele Termine finden auch während der normalen Arbeitszeit statt.

Und hier sprechen wir dann von einer kleinen Gemeinde. Der Arbeitsaufwand wächst selbstverständlich mit der Größe der Einheit.

Dasselbe gilt für "einfache" Mandatsträger... die Arbeit eines Gemeinde- oder Stadtratmitglieds lässt sich meist noch mit einem Vollzeitjob in Einklang bringen. Ab Landesebene wird es dann aber schon schwieriger. Nicht nur, dass man dann logischerweise für ein größeres Gebiet zuständig ist, was mit längeren An- und Abfahrten zu Sitzungen und Terminen einhergeht - auch die Anzahl der Sitzungen und wahrzunehmenden Termine steigt, so dass dies neben einem regulären Berufsleben nicht mehr möglich ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein

Das geht von der Zeit her schon nicht. Politik machen, ist ja nicht mal eben 2 Stunden am Tag ein wenig zusammensitzen. Die Politiker - jetzt unabhängig davon, ob sie aus unserer Sicht einen guten oder schlechten Job machen - haben so gut wie nie Freizeit. Die haben von morgens bis abends, von Montag bis Sonntag Termine. Wenn es ehrenamtlich wäre, dann hätten sie keine Zeit mehr, um Geld zu verdienen.

Das einzige, wo man es noch ehrenamtlich für ein paar Stunden neben der Arbeit machen könnte, wäre in der Lokalpolitik einer nicht so großen Stadt, aber dann auch nicht als Bürgermeister.

Nein

Unsinn. Wenn ein Bürgermeister die Verantwortung über eine ganze, im Extremfall sogar eine Millionengroße Stadt übernimmt, sollte er dafür Geld bekommen. Das ist nämlich unfassbar viel Arbeit. Wenn es kein Geld mehr gäbe, hätten auch echt nicht viele Bock, ihre Zeit mit sowas zu verbringen, die Arbeitszeit ist ja immernoch die gleiche wie bei dem vorher vorhandenen Vollzeitjob. Die wollen auch was essen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein „links-grün Versiffter“
Nein

Unter Ehrenamtlich verstehe ich 3...7 oder 10 Stunden wöchentlich und wird daher Arbeitszeitbezogen nicht umsetzbar sein - wäre dann so nach 2-3 Stunden den Stift fallen zu lassen weil die Zeit erreicht wurde - auch wenn der Verwaltungskram gerade mal halbfertig wäre.