Sollte Strafe "nur" der Prävention(Vorbeugung) dienen?

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Hallo,

zuerst einmal würde ich damit anfangen, das Prinzip der Bestrafung zu hinterfragen, da es offensichtlich darauf beruht, Handlungen einer Person in "Falsch!" und "Richtig!" einzuordnen. Dafür müsste es Regeln geben, die absolut richtig und unumstritten sind, was nicht der Fall ist. Daher lehne ich Bestrafungen generell weitgehend ab.

Jetzt zur eigentlichen Frage: Strafe zur Prävention ist Nonsense. Das bedeutet im Prinzip: Ich bestrafe jemanden, ohne, dass er etwas getan hat oder (so könnte man das auch sehen) ich sage, ich werde dich bestrafen, wenn du das oder jenes tust, ich das dann aber nicht in die Tat umsetzte. Das ist recht zwecklos, denn wenn der jenige dann diese Regel bricht, stellt er fest, dass du blöffst und dann war es das mit dem an Regel halten.

Man sollte jemanden bestrafen, wenn er auch tatsächlich etwas "falsches" und wenn dann auch konsequent bleiben.

Grüße, Julius.

Nein. Sieh das berühmteste Beispiel für Strafe an: die Hölle.

Strafe, die der Prävention dient, ist kompletter Nonsense. Wenn, dann ist sie die gerechte Reaktion auf ein Verbrechen. Manchmal soll sie dazu dienen, dem Täter seine Taten zum Bewusstsein zu bringen und ihn (und andere) abschrecken, so etwas noch einmal zu tun.

Es heißt aber, Menschen, die eingesperrt werden, werden im Gefängnis erst recht zu Verbrechern gemacht. Wenn das stimmt, ist das Einsperren von Menschen falsch. Ich glaube nicht, dass man Menschen einsperren sollte – so etwas ist menschenunwürdig.

Antworten darauf findest du in staatspolitischen Ausführungen und in unterschiedlichen Religionen.

Wenn jemand straffällig geworden ist, hat er sich über staatliche und moralische Gesetze hinweggesetzt. Soweit das noch möglich ist, muss er angerichteten materiellen Schaden wieder "gut machen".

Leider aber geht das allzu oft gar nicht mehr, wenn das Verbrechen z.B. Menschenleben gekostet hat.

Da denke ich daran, dass etwa vor einem Jahr der norwegische Massenmörder Breiwik (bin nicht sicher, wie der Name geschrieben wird) geäußert hat, dass er mehr Freiraum innerhalb des Gefängnisses brauche, er bekomme sonst Kopfschmerzen! Diese Aussage wurde an die Medien weitergegeben. Sehr viele Menschen im In- und Ausland empörten sich darüber,was man nachvollziehen kann. Erst hat dieser Rechtsradikale 76!! Menschen erschossen und deren Familien furchtbares Leid zugefügt. Dann will er Hafterleichterung haben wegen eventueller Kopfschmerzen. Das müssen die Angehörigen seiner Opfer als besonders bitter empfunden haben.

Dieser Mann hat eine Gefängnisstrafe bekommen, mit anschließender Sicherungsverwahrung. Jemand, der für andere eine Gefahr ist, muss nach Verbüßung seiner Strafe festgehalten werden. Da er nicht im Affekt gehandelt hat, sondern willkürlich fremde Menschen erschossen hat, bleibt eine Gefahr.Es ist -nach eingehender Untersuchung