Solipsismus Anwendung?
Hallo,
ich beschäftige mich momentan mit verschiedenen Fragen der Philosophie, bin allerdings auf dem Gebiet nicht besonders versiert.
Derzeit behandle ich (bzw. versuche, zu behandeln) den Solipsismus, hauptsächlich den metaphysischen und methodologischen.
Leider wird mir durch den unausführlichen Wikipedia-Artikel nicht ersichtlich, wie ein Solipsist genau denkt und wodurch sich der metaphysische vom methodologischen Solipsismus unterscheidet.
Die Grundidee ist ja folgende:
Ich bin ein Solipsist, das einzig existente Wesen, alles um mich herum ist nur eine Illusion, ein Traum, etwas Unwirkliches. Andere Bewusstsein gibt es nicht.
Verbessert mich, wenn ich etwas missverstanden habe.
Nun stellen sich für mich die Fragen:
a) Wodurch unterscheiden sich die beiden Formen?
und b) woran erkennt man einen Solipsist? Gibt es eine 'klischeehafte' Handlungsweise? Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie er handelt, wie er andere Menschen sieht und mit ihnen umgeht.
PS: bitte keine Antworten wie 'frag ihn doch, ob er Solipsist ist' :-)
Vielen Dank im Voraus an die Philosophen unter euch!
2 Antworten
Woran 'erkennt' man einen Solipsisten? Wo? In der freien Wildbahn? Ich glaube, wenn jemand wirklich wie ein Solipsist denkt, hat er ein Problem. Im besten Falle hat er eine stark ichbezogene Persönlichkeit im schlechtesten Falle ist er ein krankhafter Egomane.
Ich verstehe Solipsismus als Gankenexperiment, das Kinder und Jugendliche eine Zeit lang fasziniert.
Die meisten Menschen machen die Entwicklung vom "Ich" zum "Wir".
Aber ich bin auch nur ein philosophischer Diletant und ich habe auch den erwähnten Wiki-Eintrag nicht gelesen
Ein Solipsist ist jemand,
- dem klar ist, dass er nicht weiß, was oder wie andere wirklich sind,
- der aber fälschlicherweise denkt, er würde sich selbst genau kennen (also ganz genau wissen, was und wie er selbst ist).
Hintergrund:
Die Wirklichkeit existiert: Sie ist keine Illusion. Sie ist das wirklich Existierende, das wir aber nicht kennen. [ Niels Bohr hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die Physik sich nicht mit der Wirklichkeit befassen könne, sondern nur damit, wie sie sich uns darstellt. ]
Was wir als unsere Realität wahrnehmen, ist ein von unseren Sinnen und unserem Verstand für uns erzeugtes Bild der Wirklichkeit. Es ist stets mehr oder weniger subjektiv geprägt.
Konsequenz daraus: Sogar uns selbst kennen wir nicht - wir kennen uns nur als Teil unserer Realität, d.h. als ein mehr oder weniger genaues, mehr oder weniger zutreffendes Bild von uns selbst.
Es reicht, wenn man sich merkt: Solipsismus ist in sich widersprüchlich, macht also keinen Sinn.
Ganz offenbar hat schon Schopenhauper das erkannt, denn er schrieb: "Der Solipsist ist ein in ein uneinnehmbares Blockhaus verschanzter Irrer. Solipsisten gehörten ins Tollhaus."
Zitiert von Seite http://www.philolex.de/solipsis.htm