Sollte man sich als Nudist in der Gesellschaft outen?

Ich finde, man muss nicht unbedingt jedem davon erzählen. Ich laufe ja nicht mit einem Schild herum oder erzähle es im Radio. Aber enge Freundinnen und Kolleginnen, denen ich vertraue, wissen Bescheid. Für mich ist Nacktsein einfach etwas Natürliches, und ich sehe keinen Grund, das zu verstecken.

Wenn das Thema mal zur Sprache kommt – zum Beispiel beim Urlaub oder in Gesprächen über Körpergefühl oder Freizeit – bin ich ehrlich. Ich muss mich nicht rechtfertigen, aber ich muss mich auch nicht verstellen. Solange ich mich wohlfühle und mein Gegenüber respektvoll damit umgeht, ist alles gut. Es geht nicht darum, alle zu überzeugen – nur darum, authentisch zu leben.

W 43

Outen hört sich irgendwie komisch an.
Ich selbst bin leidenschaftlich gerne nackt, wo immer es möglich ist. Zuhause bin ich das immer. Daher wissen es meine Freunde, Bekannten und Nachbarn das und haben mich auch schon nackt gesehen.
Auf der Arbeit ist das soweit ich weiß auch bekannt. Immer wenn ich gefragt werde, wo es denn in den Urlaub hingeht und ich in einer der vielen FKK-Anlagen fahre, sage ich den Namen der Anlage und dass es sich um eine FKK-Anlage handelt. Wer mich fragt, bekommt natürlich auch eine Antwort. Da verstecke ich mich auch nicht vor.

Mir bringt die Info keinen Mehrwert. Da ich Dich nicht kenne.

Wenn Menschen aus meinem Umfeld mir das erzählen, ist das für mich OK. Aber auch schöpfe ich keinen Mehrwert raus, da ich weder FKK mache noch in den eigenen 4 Wänden längere Zeit unbekleidet bin.

Es stört mich aber auch nicht wenn Du es erwähnst.

Ich akzeptiere das und finde es sogar toll das Du für Dich etwas gefunfen hast was Dir Spass macht.

Man "sollte" nicht, aber man kann es, zumindest wenn ein anderer das Gespräch darauf bringt, z. B. wenn er fragt, wo man am liebsten baden geht.

Alle Familienmitglieder (auch ferne), alle Freunde, Bekannte und Kolleg*innen sowie so ziemlich alle weitere Personen, mit denen ich Umgang habe, wissen, dass ich lebenslang FKKler bin. Diese Bezeichnung trifft auf mich besser zu, denn die kulturelle Dimension der Freikörperkultur ist essenziell für mich. Sehr viele kennen mich auch nackt; auch solche, die ich nur bekleidet kenne.

Niemand muss es genauso machen wie ich. Aber für mich gehört es dazu, so offen zu meiner Haltung und meinen Lebensumständen zu stehen.

Deshalb wissen auch fast alle, dass ich in zwei Religionen (christlicher Protestantismus und liberales Judentum) zuhause und deshalb stolz darauf bin, getauft und beschnitten zu sein.