Soll ich noch mit Kung fu (Shaolin) anfangen?
Ich weiß nicht ob das nicht vielleicht schon zu spät ist. Ich persönlich denke zwar, dass es nicht zu spät ist, aber mein Vater sagte ich hätte früher anfangen sollen und dass es jetzt zu spät wäre. Was sagt ihr? Vor allem diejenigen, die es machen.
Bin jetzt 18 und Männlich
Körperlich bin ich gerade auf einem sehr guten Weg. Etwas mehr Dehnübungen und Ausdauer noch aber sonst ganz gut
3 Antworten
Das ist völlig okay. Shaolin Kung Fu ist eine Kampfkunst, sucht also nicht den Wettbewerb wie das, was hierzulande Kampfsport genannt wird. Und selbst wenn... Ich sag mal mit 18 als Anfänger wirst du nicht mehr in den olympischen Judo-Kader kommen, kannst dich aber immer noch unter gleichgesinnten Spätzündern im Wettbewerb messen - oder es seinlassen, Wettbewerb ist ja immer optional. Selbst Schwarzgurt, also Trainer, kannst du noch werden, egal ob Kampfsport oder Kampfkunst.
Abhängig vom Dojo (ich bleib mal als Hobby-Ninja in der japanischen Terminologie, auch wenn das im chinesischen Kung Fu vielleicht anders heißt) kann es sein, dass du überhaupt erst mit 18 starten kannst. Klar, Kinder lernen in China von Kleinauf Kung Fu. Allerdings ticken hier die Uhren manchmal anders. Im Bujinkan, also dem, was aufgrund von Spuren von Ninja-Historie in Deutschland auch gerne als Ninjutsu vermarktet wird, gibt es unzählige Dojos, die Training erst ab 18 anbieten. Andere haben Kindergruppen oder gar gemischte Gruppen. Und so mag das durchaus auch im Kung Fu sein. Wenn der Sifu (im chinesischen wie Kung Fu, Wing Chun, ...) / Sensei (im Japanischen wie Judo, Karate, Bujinkan, Aikido, ...) meint, das System wäre für Kinder zu anspruchsvoll oder zu gefährlich, dann macht er halt nur Erwachsenengruppen und du kannst vielleicht ab 16 oder auch erst ab 18 einsteigen. Auf jeden Fall gibt es aber Erwachsenengruppen, in denen auch Anfänger willkommen sind. Und egal, ob es nur Erwachsenen-Gruppen gibt (dann hättest du eh nicht früher anfangen können) oder auch Erwachsenen-Gruppen (Anfänger oder alle Graduierungen), so oder so ist es nie zu spät. Ganz im Gegenteil, du gehst noch früh genug dran, um noch lernfähiger zu sein, als im höheren Alter (in dem es auch noch möglich ist), aber spät genug, um auch mit einer gewissen Reife und Disziplin dran zu gehen, die so ein System benötigt.
Dazu stecke ich zu wenig in der Thematik Kung Fu. Das mag wohl gehen seitens der Shaolin-Kloster (ich meine zumindest schon mal sowas im Fernsehen oder auf Youtube gesehen zu haben), aber bedenke, neben der Sprache (sprichst du chinesisch?) ist das auch kein unwesentlicher Kostenfaktor und die chinesischen Einwanderungsbehörden wollen mit Sicherheit finanziellen Background hinter deinem Vorhaben sehen.
Mit 18 ist man definitiv nicht zu alt. Aber es kommt darauf an was und warum Du es machen willst.
Zur SV kann es in keinem Alter schaden und es hält fit.
Für Turniere, Wettkämpfe? Ja klar.
Für Weltklasse Wettkämpfe? Das wird knapp und Du müsstest ein großes Talent und eisenharte Disziplin und viel Zeit haben-für viel Training.
Für mich persönlich. Sowohl aus Selbstverteidigung als auch wegen der Philosophie des Kung fus.
Du kannst auch mit 50 noch mit Kung Fu anfangen. Je nach Fitness, Mut und Arthrose ;-)
Ich habe überlegt für einige Zeit nach China zu ziehen um direkt in einem Shaolin Tempel zu trainieren, aber geht das? Ich fände das besser, weil ich nicht nur die Kampkunst lernen will sondern auch die Philosophie dahinter.