Soll der Gebrauch von Tieren zum Gewinn von Nahrung oder Kleidung , zur unterhaltung oder zu Forschungszwecken verboten werden?

8 Antworten

Eines übersehen die Veganer aber beflissentlich, wenn sie das Argument nennen, dass durch Tierhaltung Flächen verloren gehen, die direkt der Erzeugung von Nahrung dienen könnten. Das ist nämlich leider grundfalsch! Ein großtel der für die Weidetierhaltung und dem Anbau von Futterpflanzen für Wiederkäuer dienen, ist absolut nicht dafür geeignet, als Ackerland verwendet zu werden.

Und wird die Tierhaltung verboten, müsste man die bisherigen Nutztiere auch komplett ausrotten, denn ja auch eine Arterhaltung im Zoo wäre ja "zum Zweck der Bespaßung" und wird auch abgelehnt. Entlassen wir diese Arten aber einfach in die Natur, hätten wir bald nichts mehr zu essen.

Was spricht gegen so ein Verbot?

- Kurzfristiger Zusammenbruch des Systems

Was spricht für so ein Verbot?

- Langfristig nachhaltigeres Leben: 

Es muss massiv viel Platz für die über 60 Milliarden Nutztiere geschaffen werden, genauso ist ihr Energieverbrauch bedeutend höher, als deren Energieabwurf. Ein unrentables Geschäftsmodell, das auf Kosten der Natur geführt wird

Der Regenwald müsste nicht vernichtet werden, damit Nutztiere darauf gehalten werden können, während Menschen von der verbrauchten Nahrung für das Tier weitaus länger und auch gesünder leben könnten

- Eindämmung des Leids OHNE Verluste:

Nichts, was in Milch, Käse, Eiern und Fleisch enthalten ist und der Körper verwerten kann ist dort einmalig. Alle enthaltenen "Nährstoffe" lassen sich genauso gut und meist besser im Pflanzenreich finden. Wir haben heute Verbindungen in die ganze Welt und sind nicht mehr wie früher auf den saisonalen und begrenzten Gemüse/Obst Abwurf angewiesen, was ein Ausweichen auf kalorienreiche und nährstoffarme Kost (Fleisch, Milch, Eier) unnötig macht.

- Weniger Krankheit:

Dass hoher Fleischkonsum insbesondere für Das Herz ungut ist, ist heute schon ganz gut belegt. In der Tat werden aber noch zahlreiche andere Krankheiten in Verbindung mit tierischer Ernährung gebracht, hier zu empfehle ich den Film: Forks over Knifes / Gabel statt Skalpell

Aber auch so etwas wie Laktoseintoleranz gäbe es nicht mehr. Keiner würde sich mehr Tabletten für die Laktosespaltung einwerfen, nur um Nahrung zu konsumieren, die sie im Grunde gar nicht brauchen.

Nur ein kleiner Einwurf, es gibt noch so viel mehr Argumente, die dafür sprechen. Sowas wie Abhängigkeit von Casomorphinen, die in Milchprodukten enthalten sind, die Medikamente, die die Tiere erhalten und dann anschließend von uns mitkonsumiert werden, so etwas wie Tierrechte (Kälber werden von den Müttern getrennt, damit Kuh Milch für den Menschen geben kann, Hühner und Schweine leben in ihrem eigenen Kot, Tiere (Küken) werden lebend weggeworfen, zerschreddert, vakuumiert. 

Moralisch/Philosophisch: Warum nehmen wir uns das Recht, Tiere so zu behandeln wie es heute normal ist? Weil wir die Kräfte und die Waffen dazu haben? Nach was für einer Ideologie leben wir, wenn wir Tierwohl WEIT unter kurzfristigen "Genuss" in unserer Prioritätenliste stehen haben?

Na ja, lange stellt sich diese Frage nicht mehr. Wenn wir (alle Menschen) weiter so machen und unseren Hunger auf Fleisch immer weiter ausdehnen, wird nicht mehr viel lebenswertes für uns Menschen (und Tiere) übrig bleiben. 

Der größte "Klima-Killer" ist die Produktion von Fleisch. Der größte Landverbraucher ist die Produktion von Fleisch. Der größte Krankmacher ist  der übermäßige Verzehr von Fleisch wie es heute in der modernen Massentierhaltung produziert wird. 

Aber, und da muss ich den anderen durchaus recht geben, ein Verbot wird in absehbarer Zeit nicht viel bringen. Keiner will sich sein geliebtes Fleisch verbieten lassen, auch wenn es ihm mit seinem Verzehr immer schlechter geht (Wachstumshormone, Antibiotika, Artuntypisches Futter, Krankheiten, Verletzungen etc.). 

Der Verzehr von Fleisch wird nur dann zurückgehen wenn sich immer mehr Menschen bewusst sind was es bedeutet Fleisch zu essen und wie gut es einem geht ganz auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten. 

Ob man das dann aus Logik, im Bezug auf die immense Umweltzerstörung macht, oder ob man den Millionen von Tieren die unter bestialischen Bedingungen dahin vegetieren müssen die Chance gibt, gar nicht erst geboren werden zu müssen, oder ob man es für seine eigene Gesundheit macht, ist dabei ziemlich gleichgültig. Wichtig ist nur, dass man beginnt über seinen Tellerrand hinauszublicken und die Probleme die in unserer Welt und unserer Gesellschaft vorherrschen nicht einfach ignoriert und tot schweigt. 

Verbote sind nie wirklich gut - die Macht liegt einzig und alleine beim Verbraucher. Mit jeder Mahlzeit die Du und ich zu uns nehmen bestimmen wir mit ob ein Tier dafür leiden musste oder nicht. Mit jedem Einkauf von Gebrauchsgegenständen kannst Du und ich mitbestimmen ob unsere Umwelt mehr oder weniger belastet wird. Mit jedem Zoo- oder Circusbesuch, oder nicht Besuch kannst du über den Fortbestand dieser unnatürlichen Einrichtungen mitbestimmen.

Über den Tellerrand hinaussehen.

Größtes Kontra: dann müsstest du alle Nutztiere  umbringen, weil es keiner bezahlen würde, weil man sie nicht ernähren könnte und weil man die Flächen braucht um Nahrung für die Menschen anzubauen.

Diesen Teil übersehen die Tierschützer immer.

Jeder Tierfreund würde diese Frage vermutlich mit einem freudigen "JA" beantworten. Doch so einfach ist das nicht. Ein Verbot würde das Fleisch zwar aus den Läden verbannen. Doch es würde die Menschen nicht davon abhalten Fleisch zu essen. Skrupellose Menschen würden Fleisch illegal verkaufen. Sie würden sich damit eine goldene Nase verdienen und wenn andere sehen, wie viel Geld man damit machen kann, würden viele auf diesen Zug aufspringen. Das Fleisch würde aus immer dubioseren Quellen kommen und niemand würde darauf achten, ob es die Gesundheit gefährdet oder nicht. 

Leute würden mit selbstgebauten Fallen und Armbrüsten in den Wald rennen und jedes Tier töten, das sie finden können. Nach wenigen Monaten wären sämtliche Hasen, Rehe, Hirsche und Wildschweine tot. Unsere Wälder wären vollkommen leer, weil Fleisch so unglaublich viel Geld einbringt. Jeder road kill würde von der Straße gekratzt und verkauft werden. Vermutlich würde man sogar Leichen aus ihren Gräbern holen und das Fleisch in kleinen Portionen oder als fertige Frikadellen verkaufen.

Im Moment sind unsere Nutztiere die letzte Firewall für unsere Wildtiere. Weil das Fleisch der Nutztiere so billig ist, rennen die Leute lieber in den Laden und nicht in den Wald zum wildern. Weil die Nutztiere ihr Leben lassen, bleiben die Wildtiere am Leben und die Leichen in ihren Gräbern. Ein Verbot ist also keine Lösung. Es würde nur neue Probleme bringen.