Sind Türken ursprünglich Asiaten?


09.05.2020, 02:12

asiatische Vorfahren wie Mongolen 

Mit asiatische Vorfahren sind die aus Ostasien gemeint.

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Bevölkerung der heutigen Türkei ist äußerst heterogen, zumindest bzgl. der genetischen Abstammung. Das ist auch völlig normal, da das Gebiet der heutigen Türkei für Jahrhunderte, sogar Jahrtausende ein Durchzugsgebiet verschiedenster Völker gewesen ist und übrigens aufgrund dessen strategischer, geographischer und wirtschaftlicher Bedeutung stets umkämpft war. Wenn man sich die genetischen Merkmale in der heutigen Türkei anschaut, so zeigt sich z.B. bei einem Großteil eine viel größere Verwandschaft mit den übrigen Völkern der Region (z.B. Perser, Kurden und Armenier) als mit zentral-oder gar ostasiatischen Völkern. Selbstverständlich reicht ein Zweig nach Zentralasien zurück, das beweist ja schon die Sprache. Aber die Stämme, die einst aus diesem Gebiet kommend in Anatolien einzogen, sind schon bereits viel zu lange hier ansässig und haben sich entsprechend vermischt, so dass daraus heute kaum noch eine direkte Verwandschaft mit zentral-und ostasiatischen Völkern gefolgert werden kann. Mit den Mongolen haben die urtürkischen Stämme Zentralasiens insofern eine Beziehung, als dass sie lange Zeit dasselbe Gebiet bewohnt haben. Es gab zwischen ihnen aber immer große kulturelle und sprachliche Unterschiede, sprich: Türken waren keine Mongolen und sind es heute erst recht nicht. Eine scheinbare Verwandschaft oder gar Identifikation der Türken mit Mongolen, aber auch mit Ostasiaten allgemein ist viel mehr jahrhundertealten europäischen und insbesondere auch deutschen Vorbehalten gegen die Türken geschuldet als historischen Tatsachen: Das sollte einfach implizieren, dass die Türken ein fremdes, asiatisches und eroberungslustiges wildes Volk seien, die das kulturell so reiche und bedeutsame Kleinasien an sich gerissen haben. Und das wirkt sich in Europa teilweise noch bis heute auf die Rezeption der Türken aus. Aber das ist auch insofern nicht verwunderlich, als dass sich die Deutschen ewig für die Erben des Römischen Reiches hielten, obwohl weder der größte Teil des von germanischen Völkern besiedelten Raumes noch die Kultur und Mentalität derselben irgendetwas mit den Römern zu tun hatte (und die Römer übrigens auch nicht besonders interessiert hat). Inwiefern eine Nähe der heutigen Türkei zu Turkmenistan besteht, ergibt sich auch aus dieser Antwort: Eine gewisse Nähe v.a. aufgrund sprachlicher Gemeinsamkeiten ist selbstverständlich da und diese schlägt sich auch in den außenpolitischen Beziehungen beider Länder nieder - aber in Grenzen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Die heutigen Türken lassen sich in den sprachlichen und ethnischen Kontext der  Turkvölker stellen. Das Siedlungsgebiet des ältesten unter dem Namen  Türken bekannten Volkes befand sich im östlichen  Zentralasien, auf einem Gebiet, das sich vom  Altai-Gebirge bis zum  Tianschan im Westen und vom  Baikalsee im Norden bis zum  Altun im Süden erstreckte. Bereits in der ausgehenden  Spätantike entstand dort ein erstes türkisches Reich, das der  Göktürken, die ab der Mitte des  6. Jahrhunderts für etwa zwei Jahrhunderte eine bedeutende Rolle in der Geschichte Zentralasiens spielten. Hier nahmen später Migrationen ihren Anfang, die zur Gründung verschiedener Reiche wie die der  KarachanidenSeldschuken oder  Osmanen führten. Sie führten ferner turksprachige Gruppen in den  Mittleren Osten und nach  Anatolien. [3] [4]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrken#Geschichte

Türken sind Asiaten! Die Türkei liegt in Asien und der abstamm der Türken liegt in Ost Asien, Türken stammen von Mongolen ab . Und Türken gehören zum Orient genau wie die Araber & Nordafrikaner. Türken = Asiaten. Araber, Iraner, Pakistaner usw sind auch alle Asiaten und sehen die Asiatisch aus? Nein. Trotzdem sind sie Asiaten. Türken sehen häufig den Arabern und Nordafrikanern oder Iranern ähnlich, aber viele Türken sehen auch typisch asiatisch aus. Und egal wie ein Türke aussieht, er ist und bleibt Asiate, weil sein Land in Asien liegt und weil sein abstamm in Ost Asien liegt.

Du hast schon sehr gute Antworten erhalten. Deshalb vereinfache ich meine Antwort ein wenig und gebe dir ein Beispiel zum besseren Verständnis der anderen Antworten. Als Cortes das Reich der Azteken eroberte, sprachen dort die meisten Völker ihre eigene Sprache. Längst nicht alle haben Nahuatl, die Sprache der Azteken gesprochen. Als die Azteken besiegt waren, hat Cortes seine Hauptstadt genau an dem Ort errichtet, an dem zuvor Tenochtitlan stand. Der Ort war jetzt eine Wüste und es stand kein Haus mehr. Es siedelten Menschen aus dem ganzen Land in dieser neuen Hauptstadt und Nahuatl war nicht länger die führende Sprache. Niemand der einem anderen Volk angehörte wollte sie noch lernen. Dagegen stand Spanisch ganz hoch im Kurs. Wer sich mit den neuen Herren verständigen wollte, musste Spanisch können. Zudem brachten die Spanier auch noch ihre Religion mit und in der zweiten Welle der Eroberung benutzten sie Worte.

Genau das Gleiche ist in der Türkei passiert. Als die Seldschuken das Land eroberten, war es ja nicht leer. Es war dicht besiedelt mit vielen Menschen aus vielen verschiedenen Völkern. Genau wie in Mexiko haben die Türken ihnen ihre Sprache ihre Kultur und ihren Glauben über gestülpt. Jeder der etwas werden wollte, musste Türkisch lernen. Jeder der im Staat aufsteigen wollte, musste sich zum neuen Glauben bekennen. besonders auf dem Land war das wichtig. Gab es in der Stadt noch eine gewisse religiöse Toleranz, vermisste man die auf dem Land fast vollständig. Kein Christ hätte damals ein Dorfvorsteher werden können. So setzten sich Türkisch und der Islam sehr schnell durch. Genetisch sind die Türken aber immer das geblieben was sie schon immer waren. Die kleine Gruppe der seldschukischen Eroberer hatte nur einen geringen Einfluss auf den Genpool. Deshalb fallen heutige Türken aus allen Wolken wenn sie einen Gentest machen und feststellen dass sie eigentlich Griechen oder Perser sind.

Anonymood2000 
Fragesteller
 09.05.2020, 11:15

Vielen Dank 😊

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Was ist die Turksprache oder Turkvölker

Es stellt sich manchmal die Frage, warum in manchen Beschreibungen die mongolischen Namen aus dem Turk-Sprachraum kommen.

Zum ersten Male erwähnt wurde der Namen "Türke" in China . Die Übersetzung des Chinesischen Schriftzeichen in die deutsche Lautschrift lautet " T'u-küe" oder "Tür-küt" (die Mächtigen). Diese nomadisierende Volksgruppe sollen nach der Zerschlagung des mongolischen Schuschan-Reiches im Jahre 552 einen gemeinsamen Staat der Göktürken gebildet haben. Dessen Herrschaftsgebiet erstreckte sich vom Chingangebirge bis nach Transoxianien.

Nach dem Tode des Reichsgründers Bumin Khagan erhielten die beiden Söhne jeweils einen Reichsteil. Dem Khaganat der Osttürken (unter Istämi Khagan) und dem Khagant der Westtürken (unter Muhan Khan). Die türkischen Stämme unterstanden - wie deren östlichen Rivalen die Mongolen - jeweils einem Familienoberhaupt dessen Urahn oft den Namen des Stammes bestimmte. Chazaren, Ghasnawiden, Karachaniden, Göktürken, Oghusen (nach dem Stammvater Ogus Khan) Oguren, Turkmenen, Türken, Uiguren, Usbeken, Kasachen, und Kirgisen, alle diese türkischen Stämme gehören eigentlich dem gemeinsamen Volk der T’u-küe an. Man darf es nicht als Wunder ansehen, dass schon türkische Stämme bekannt waren, noch bevor der Name der T’u-küe in der Geschichtsschreibung erwähnt wurde.

Als Turkvölker werden die in Asien lebenden Turksprachen sprechenden Bevölkerungsgruppen bezeichnet. Als Alternativbezeichnungen sind auch die uns bekannten türkische Völker Turktataren oder Turkotataren .

Die ersten turksprachigen nomadischen Bevölkerungsgruppen formierten sich vermutlich in der Altairegion (Zentralasien). Vom 6. bis 8. Jahrhundert bildeten die nomadischen Turkvölker Steppenimperien von der Mongolei bis zur Ukraine . Durch Wanderungen einzelner Stämme oder Stammesverbände dehnte sich ihr Siedlungsgebiet weit nach Westen aus. Dabei wurden viele Nomaden unter dem Einfluss Irans sesshaft. Im 11.Jahrhundert drangen die Seldschuk-Türken nach Kleinasien vor wo zu Beginn des 13.Jahrhundert das Osmanische Reich entstand.

Kulturen traditionelle Wirtschaftsformen und Lebensweisen der Turkvölker sind vielfältig und ihre Geschichte vielschichtig. Heute sind die meisten Angehörigen der Turkvölker Muslime die Mehrheit wiederum Sunniten .

Historische Turkvölker und Stammesverbände

- Turuken

- Hunnen (Die Hunnen waren überwiegend als Turkvolk anzusehen; in späterer Zeit gingen sie ethnisch in anderen Völkern auf ohne jedoch ihre Sprache zu verlieren.)

- Tele (turko-mongolisches Mischvolk)

- Awaren (Die Awaren waren ein ausgesprochenes Mischvolk bei dem sprachlich das türkische Element überwog. Die NeuAwaren zeigen noch heute einen gemischten europid-mongolischen Typ.)

- Hunno-Bulgaren (auch als "Wolgabulgaren" oder "Protobulgaren" bezeichnet)

 Die modernen Bulgaren (siehe Wolgabulgaren ) sind aus slawischen und türkischen Bevölkerungsgruppen hervorgegangen. Die ersten Zaren (Khane) der Bulgaren waren turksprachig. Siehe auch: altbulgarische Sprache

- Agatziren

- Gokturken (auch: Kök Turuk oder Kök-Türken ; ab 552 n. Chr. )

- Sabiren

- Turkuten

- Türgesch

- Tschigilen

- Jenissej-Kirgisen

- Kerulen-Tataren

- Az

- Oguren

- Oghusen und deren Unterlinien

- Kutriguren

- Utriguren

- Onoguren

- Naimanen (teilmongolisiertes Turkvolk)

- Merkiten (mongolisiertes Turkvolk)

- Keraiten (mongolisiertes Turkvolk)

- Kimeken (auch: Kimak )

- Petschenegen

- Chasaren

- Kumanen (auch Polowezer oder Kiptschaken genannt)

- Seldschuken

- Osmanen sind ein von Osman I. ( 1288 - 1326 ) gebildeter Zusammenschluss der kleinasiatischen Turkvölker.

Woher kommen die Türken?

Die Stammheimat der Alttürken ist das mittelasiatische Gebiet zwischen dem mongolischen Altai dem östlichen Tienschan Tibet und dem Chingangebirge im Nordosten. Nach verschiedenen Wanderungen in westlicher Richtung - bis zum Kaspischen Meer - gründeten türkische Nomadenstämme eine Reihe von losen Verbänden die sich immer öfter zu festen staatlichen Strukturen entwickelten.

Nach Abebben der Hunnenzüge und Verfall der Hunnen-Reiche im 5. und 6. Jhd. n. Chr. kam es zum Ausschwärmen einzelner alttürkischer Eroberergruppen, so daß nach und nach das Siedlungsgebiet im Osten bis an den Pazifik, im Norden bis ans Eismeer und im Westen bis nach Europa ausgeweitet wurde und sich im Laufe der Zeit die einzelnen Türkvölker herausbildeten.

Die älteste schriftliche Überlieferung einer türkischen Sprache sind die alttürkischen Inschriften am oberen Jennisej am Talas und die Orchon-Inschriften der Altai-Türken die zwischen 732 und 735 n. Chr. in einer runischen und auf dem syro-aramäischen Alphabet fußenden Schrift verfaßt wurden. In diesen Orchon-Schriften erfolgte die Aufzeichnungen der Heldentaten des ersten türkischen Reichsgründers der Tür-küt.

Sprachlich gesehen bilden die heutigen Turksprachen noch immer eine relativ starke Einheit die zwar aufgrund der weiten Ausdehnen und der Kontakte mit Nachbarvölkern zahlreiche Eigenheiten entwickelten. Aber dennoch sprechen noch heute alle Turkvölker von der Türkei - an der Grenze Europas - bis nach Ost-Turkestan eine gemeinsame Sprache die eine Verständigung zwischen den Angehörigen der verschiedenen türkischen Völker möglich macht. Insoweit wäre es vielleicht sogar angebracht mehr von türkischen Dialekten anstatt von unterschiedlichen türkischen Sprachen auszugehen.

Fazit:

Durch die Eroberung der Turkvölker durch Dschingis Khan und seinen Nachfolgern, hierbei besonders Herauszuheben die Söhne Dschotschis, wie Batu, Berke und Orda, und der vorerst fehlenden mongolischen Schrift, wurden die Namen und Bezeichnungen der Herrscher und historischen Begebenheiten sprachlich "turkifiziert". Dieses war für die damalige Zeit in Westeuropa einfacher zu übersetzen, als die reine mongolische Sprache.

Joshi9800  09.05.2020, 02:09

Hättest auch die Quelle angeben können.

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PzFlakBtl12  09.05.2020, 02:16
@Joshi9800

Klassischer „Copy&Paste“ die Antwort kam quasi zeitgleich mit der Frage. Entweder der hat Superkräfte im tippen und die Quellen nur vergessen, oder er hat’s stumpf kopiert 🤷🏻‍♂️

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Erdido  09.05.2020, 02:16
@PzFlakBtl12

Ich glaube ich habe eine ziemlich zufriedenstellende Antwort geliefert.

Mfg

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