Sind Sauger Motoren stabiler als Turbo Motoren (Benziner)?

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Sind Saugmotoren stabiler als Turbomotoren (Benziner)?

Hersteller, die etwas von sich halten, passen das Material den Gegebenheiten an. Das bedeutet, dass man in der Turboversion eines Motors üblicherweise andere Kolbenlegierungen, Zylinderbeschichtungen und Motorlager vorfindet, um die erhöhten Mitteldrücke verkraften zu können. Trotzdem gilt: Was nicht verbaut ist, kann auch nicht kaputtgehen. Gerade Ottomotoren können auf einen Turbolader auch bei den heutigen Abgasnormen und CO2 - Grenzen bequem verzichten, und wenn man genug Hubraum einschenkt, fahren die sich auch ganz manierlich. So ist ein Mazda 3 mit 2,0 - Liter - Saugmotor und 120 PS laut NEFZ genauso sparsam wie ein Ford Focus mit 1,0 - Liter - Turbomotor und 125 PS. Dazu hat er obendrein deutlich mehr Drehmoment, welches im Gegensatz zum Turbomotor verzögerungsfrei und gleichmäßig abrufbar ist.

Ganz anders ist es beim Dieselmotor, denn der hat ohne Turboaufladung bestenfalls 80 Nm pro Liter Hubraum, wo ein Benziner mal eben bis zu 120 Nm/l erreicht. Dazu können Dieselmotoren aufgrund des Zündverzugs nur maximal 5500 U/min. drehen, bei Ottomotoren gibt es kaum eine Grenze. Das ist der Grund, weshalb man momentan im Pkw - Bereich in der Serienfertigung bei Ottosaugmotoren bis zu 100 Kilowatt Literleistung erreichen kann (bei Motorrädern sogar bis zu 160 kw), während der mir bekannte Dieselsaugmotor mit der höchsten Literleistung bei gerade einmal 33 Kilowatt liegt.

Ich persönlich würde bei einem Ottomotor, sofern verfügbar, immer den Saugmotor wählen. Es ist eine aussterbende Gattung mit Qualitäten, welche man in dieser Ausprägung mit einem Turbomotor niemals vollwertig imitieren können wird. Nur genug Hubraum sollte er schon haben. Diese ganzen Gurkenmotörchen, die man z.B. in heutigen Kleinwagen mit 1,0-1,2 Tonnen Leermasse als Einstiegsmotor vorfindet (rumpelige laufende, 1,0-1,1 Liter "große" Dreizylindermotoren, welche ein Leistungsloch von oben bis unten haben), machen nun wirklich keinen Spaß. Außerdem laufen sie dank wenig Drehmoment und langen Getriebeuntersetzungen selbst bei unbeladenen Fahrzeugen oftmals schon bei normaler Fahrweise im Volllastbereich, was aufgrund der hierbei üblicherweise stattfindenden Volllastanreicherung schon eine arge Umweltsünde darstellt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nicht zwangsweise. Kommt ganz auf Konstruktion und Materialien an.

Industrielle Diesel sind meist Turbogeladen und halten auch ewig.

Speziell die kann man auf ein bestimmtes Drehzahlband auslegen.

Bei Autos ist das vllt kritischer, aber selbst da kommt es voll drauf an.

Also man kann es nicht verallgemeinern.

DarkDevilHD  08.04.2020, 01:10

Also das was ich bis jetzt erlebt habe ist es eher wichtig wie gut mit den dingen umgegangen wird wenn man seine Fahrzeuge gut pflegt halten sie ewig und 3 Tage

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Anonym293402  08.04.2020, 01:12
@DarkDevilHD

Richtig.

Ich fahr mein Auto sogar Regelmäßig aus damit das Öl heiß wird und nicht durch Kraftstoff verdünnt wird durch Kaltstartprogramme des Motors.

Hab nen kurzen Arbeitsweg, deshalb achte ich darauf und verlänger ihn öfter künstlich.

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DarkDevilHD  08.04.2020, 01:13
@Anonym293402

Ja das mach ich genau so da die meisten Strecken bei mir nicht wirklich über 15km sind heize ich ihn manchmal auf der Autobahn ziemlich durch leider darf man in Österreich nur 130 Fahren

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Anonym293402  08.04.2020, 01:14
@DarkDevilHD

Hab hier nicht all zu weit mehrere Abschnitte die keine Begrenzung haben.

Fahr ihn auch immer warm und kalt. Achte da wirklich sehr drauf.

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DarkDevilHD  08.04.2020, 01:17
@Anonym293402

Ja das mach ich natürlich aus aber bei 15km ist das halt nicht so einfach zu machen. Das Auto meines Vaters hatte auch irgendwas bei die 400000 km überstanden Turbo Diesel alles ohne Probleme der Turbo wurde nur einmal überholt bei 320000 km

Sonst eigentlich keine Probleme obwohl der Motor ziemlich Dampf hat

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Neee so kann man es nich sagen. Man hat bei der Turbo Version eben mehr Verschleißteile aber wenn man gut umgeht halten sie ewig...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

kann man pauschal so nicht sagen,

klar der turbomotor hat mehr teile die verschleißen können und auch mehr "druck" aber die motoren sind ja so ausgelegt, dass sie halten

Zumindest kann der Turbolader nicht kaputt gehen da er nicht vorhanden ist.

Anonym293402  08.04.2020, 01:02

Ist aber nicht so dass sie ständig kaputt gehen. Zumindest wenn man weiß was man für einen Motor hat und dementsprechend damit umgeht.

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checkpointarea  09.04.2020, 09:12
@Anonym293402

Ich habe zur Zeit mal querbeet durch alle Marken neuere Pkw - Modelle auf "Spritmonitor" eingesehen, als Laufleistung habe ich "über 100.000 km" eingegeben. Manche Fahrer geben auch an, welche Bauteile wann repariert wurden, diese Daten kann man sich separat anzeigen lassen. Hierbei zeigte sich klar: Wenn ein Turbolader vorhanden ist, dann geht er auch kaputt - gerade beim thermisch viel höher belasteten Ottomotor, welcher ihn gleichzeitig am wenigsten benötigt. Und: Je neuer der Motor, desto häufiger gehen die Steuerketten kaputt. Außerdem konnte man auch gut erkennen, dass Direkteinspritzanlagen, welche mit deutlich mehr Arbeitsdruck operieren (bis zu 300 bar beim Ottomotor, gegenüber 3-4 bar beim Saugrohreinspritzer), ebenfalls kürzer halten. Und Ersatz ist hier extrem teuer!

Meine Lehre daraus lautet also: Ich bleibe bei meinem Reihensechszylinder - Saugmotor ohne Aufladung und ohne Direkteinspritzung, dazu mit ordentlich dimensionierter Steuerkette. Läuft extrem ruhig, entfaltet seine Leistung gleichmäßig, spricht direkt an (kein E-Gas), und hat auch nicht diese bekannte Verkokungsgefahr der Einlassventile, welche Direkteinspritzer zusätzlich benachteiligt. Es gibt schließlich genug andere Bauteile am Fahrzeug, welche durch einen Ausfall nerven können und Geld kosten (bei mir waren es aktuell die Radsensoren), da brauche ich nicht auch noch einen Motor, welcher, ohne einen Vorteil zu bieten, meinen Geldbeutel leersaugt.

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