Sind Proteste als Ehrenamt zu sehen?

10 Antworten

Ein "öffentliches Amt" ist mit einem Dienst für die Gesellschaft verbunden - und zwar innerhalb der Exekutive (z.B. Polizeibeamter) oder Judikative (z.B. Richteramt). Außerdem ist diese Tätigkeit mit einem Diensteid oder Gelöbnis verbunden.

Auch ein unbezahltes "Ehrenamt" ist daher mit einer bestimmten gesellschaftlichen Aufgabe verbunden, etwa als Wahlhelfer oder Schöffe die Demokratie zu fördern.

Klimaproteste sind nicht mit dem Auftrag verbunden, eine gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen, sondern es handelt sich um eine persönliche Entscheidung.

So ergibt sich der Vorwurf, diese Personen hätten kein Interesse an der Förderung des Gemeinwohls durch bürgerschaftliches Engagement, sondern seien reine Egomanen und Selbstdarsteller, die Klimakrise somit nur Mittel zum Zweck.

Nein.

Ein Ehrenamt im engeren Sinne ist ein öffentliches Amt, das unentgeltlich ausgeübt wird. Das kann beispielsweise die Arbeit als Stadt-/Gemeindevertreter, Bürgermeister, kommunales Ausschussmitglied, Wahlhelfer, Feuerwehrmann, Schöffe, Schiedsmann usw. sein.

Im weiteren Sinne wird das Wort "Ehrenamt" heute für bürgerschaftliches Engagement verwendet - also für eine unentgeltlich ausgeübte Arbeit mit sozialem Hintergrund, die anderen zugute kommt. Das kann das Engagement in einem Verein sein (Vorstand, Trainer, Betreuer), Flüchtlingshilfe, die Mitarbeit in einer Kleiderkammer oder Suppenküche, die Betreuung von Senioren, Kindern oder Hilfsbedürftigen, aktiver Umwelt- und Tierschutz usw.

Proteste sind aber keine aktive Arbeit für andere sondern lediglich die möglichst öffentlichkeitswirksame Verbreitung der eigenen Meinung, genauso wie Demonstrationen.

Nein. Es ist Engagement. Aber kein Amt.

Kurz und knapp: nein.

Bei einem Ehrenamt bist du in einem Arbeitsverhältnis, das gar nicht bis gering entlohnt wird.

Nein, es ist eher so ziemlich das Gegenteil, nämlich Protest.