Sind Polylactide hygroskopisch oder hydrophil?
Guten Tag. Ich halte bald ein Referat über Polylactide und habe Probleme bei einer Sache: Sind Polylactide hygroskopisch (hydrophil) oder hydrophob??? Weil zwei Internetseiten sagen unterschiedliche Sachen aus. Ich zitiere: "Aufgrund der Methylgruppe verhält sich das Material wasserabweisend (hydrophob), wodurch die Wasseraufnahme und somit auch die Hydrolyserate der Hauptbindung gesenkt wird" (Wikipedia: Polylactide) und "Das Polymer ist jedoch hygroskopisch, weshalb es vor der Verarbeitung mit Hife verschiedener herkömmlicher Fertigungsverfahren getrocknet werden muss" (http://werkstoffzeitschrift.de/biokunststoffe-aus-polymilchsaeure/). Was ist jetzt richtig???
1 Antwort
Nach https://de.wikipedia.org/wiki/Polylactide#Physikalische_Eigenschaften haben Polylactide eine hohe Kapillarwirkung (nach dem Kontext gegenüber Feuchtigkeit, also Wasser). Gemeint ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine hohe positive Kapillarwirkung, also Weitergabe statt Sperrung des Wassers.
Glas hat ebenfalls eine hohe positive Kapillarwirkung und ist benetzbar (kleine Wassertropfen bleiben haften), Silikon hat eine hohe negative Kapillarwirkung (Wasser perlt ab).
Was das für Hydrophobie bzw. Hydrophilie bedeutet, sollte damit klar sein.
Die Faser selbst nimmt kein Wasser auf, quillt also nicht auf.
Mach mal einen Versuch: Öle ein Sieb ein und gieß ein wenig Wasser hinein. Tropft es durch?
Ah moment, es ist hydrophob, weil es kein Wasser in die Bindung aufnimmt (wegen Methylgruppe) aber es kann Wasser bei sich behalten oder wie?
Schafe frieren nicht, weil ihre Wolle gut eingefettet ist und deshalb kein Wasser an die Haut kommt.
In Nylon-Unterwäsche ist man schnell nassgeschwitzt, in Baumwoll-Unterwäsche erst sehr viel später.
D.h es ist "halb"hydrophob, es lässt kein Wasser DURCH, behält es aber auf sich? Deswegen ist es wie in Wikipedia genannt für Sportartikel etc gut, oder? Verdammt es ist schwer :D