Sind Nihilisten Drückeberger?
Ich habe neulich mit einem interessanten Menschen gesprochen. Er war Nihilist. Mir ist nach einem langen Gespräch immer nur der Gedanke gekommen...naja dann bist du mehr oder weniger ein Drückeberger....Ich wollte ihm das nicht so direkt sagen. Was meint ihr?
8 Antworten
Ich verstehe nicht, was das damit zu tun haben soll.
Sind nicht eher Menschen die an etwas glauben die "Drückeberger"? Denn diese machen es sich ja ziemlich einfach damit an etwas zu glauben, was sowieso niemand beweisen kann.
Das denke ich noch schlimmer!
Nihilisten sind nicht nur reine Egoisten, sondern dazu extreme Angsthasen, weil sie Angst davor haben, irgendetwas Wichtiges bewusst zu verändern, für irgendetwas, was sie gesagt oder getan haben, die Verantwortung zu tragen, also setzen sie sich auch für nichts ein, weil ja eh alles nichts bringe. Nur das Nichts habe ja Sinn. Wahrscheinlich sind sie auch noch erschreckend ignorant. Gegen alles sein außer für das eigene Ich. Tragisch verloren; denn zu sich selbst findet man nur durch andere - und die sind eben nicht nichts.
Nein, nicht unbedingt.
Nihilisten glauben, dass alles belanglos ist und sind überzeugt von der Sinnlosigkeit des Seienden.
Wie man damit umgeht, ist entscheidend.
Es gibt optimistische Nihilisten, die trotzdem ihr Leben leben und versuchen, das beste daraus zu machen.
Und wie heißen Menschen die alles zwanghaft in irgendeine Kategorie einordnen müssen?
Das oberste Ziel eines Epikureisten, ist es die Eudaimonie zu erreichen. Also einem Leben in völliger Leidenschaftslosigkeit und Glückseligkeit.
Dennoch, sind sie sich darüber in klaren, dass es keinen weiteren Sinn im Leben gibt. Das Universum besteht aus Atomen und leere. In 30 bis 50 Milliarden Jahren dehnt sich das Universum so schnell aus, dass sämtliche Materie in Elementarteilchen zerfällt. Soweit jedenfalls der aktuelle Stand der Wissenschaft. Spätestens dann ist alles, was von irgendjemanden erreicht wurde dahin.
Immer locker durch die Hose atmen. Die Beschreibung von recordsinmyhead hat nunmal auf mich gepasst und ich bezeichne mich selber so.
Dss Leben beherbergt millionen Aspekte, und in einigen davon habe ich solche und in anderen solche Ansichten. Daher kann ich für mich nicht sagen "ich bin ein XYZ".
Wenn so ein einfacher Rahmen dich vollumfänglich beschreibt, ist das doch ok. Ich brauche für mich nicht so einen vorgekauten Begriff, ich bin einfach ich. Für wen soll es gut sein dass ich mich in so ein Gerüst zwänge? Damit ich besser in eine Gruppe passe?
Dss Leben beherbergt millionen Aspekte, und in einigen davon habe ich solche und in anderen solche Ansichten. Daher kann ich für mich nicht sagen "ich bin ein XYZ".
Was doch völlig OK ist. Ich selber habe das auch nicht getan. Bei einem Gespräch mit jemanden, bei dem es um unsere Weltanschauungen ging, meinte jemand, meine spiegeln den Epikureismus wieder.
Hatte mich diesbezüglich belesen und festgestellt, das fasst es ganz gut zusammen.
Wenn so ein einfacher Rahmen dich vollumfänglich beschreibt, ist das doch ok.
Vollumfänglich sicher nicht. Dafür sind solche Begriffe ja auch nicht da.
Für wen soll es gut sein dass ich mich in so ein Gerüst zwänge? Damit ich besser in eine Gruppe passe?
Du sollst garnichts. Ich stimme dir doch zu. Niemand muss sich in eine Gruppe zwängen, wenn man das nicht will.
Und das ist der springende Punkt, den ich nur ergänzend hinzu fügen möchte. Wir leben in einer Zeit, in der Schubladen wieder im Trend sind.
Gerade viele Jugendliche wollen sich selber durch ihre Sexualität und ihr Gender stigmatisieren.
Das ist interessant. Er ist auf jeden Fall nicht von dieser Sorte.
Ich habe das auch so erlebt. Zumindest bei extremem Nihilisten, die nicht nur einen objektiven Sinn im Leben in Frage stellt, sondern jegliche Art von realen Phänomenen.
Ganz schlimm ist mir ein ehemaliger Bekannter in Erinnerung geblieben. Einmal habe ich die Flüchtlingspolitik kritisiert & auf die Köllner Silvesternacht verwiesen. Seine Replik war "Massenvergewaltigung ist doch nur ein Konstrukt" [wortwörtlich hat er das so gesagt].
Mit Menschen die so eine Lebensphilosophie haben, will ich nichts mehr zu tun haben.
Aus deiner Perspektive vielleicht ja. Aus deren gibts du dir nur unnötig Mühe.
Alles eine Frage der Perspektive :)
na na er wollte keinen Fortschritt und lehnte alles ab. Arbeit usw...