Sind Frauen von Natur aus scheu und Männer von Natur aus mutig und aggressiv?

1 Antwort

Den männlichen Part hast du ja bereits erwähnt. Und ja, der ist tatsächlich so. Der männliche Sexualtrieb ist stärker ausgeprägt, als der Weibliche. Frauen müssen da weitaus weniger unterdrücken.

Frauen werden in Deutschland anders erzogen als Frauen in Afghanistan. 

Und genau darin liegt dort auch der Fehler. Denn bei der Frau gibt es wie oben erwähnt ohnehin weniger, was sie unterdrücken muss. Das Pferd wird damit also von hinten aufgezäumt und genau an der falschen Seite angesetzt. Männliche Selbstkontrolle bewirkt das am Ende nicht. Durch die Kontrolle an der falschen Seite, kann es sogar den entgegengesetzten Effekt haben.

Soll heißen: Wer seine Selbstkontrolle stellvertretend darin finden möchte, dass er Jemand Anderen kontrolliert, (der seine Selbstkontrolle naturgegeben/biologisch bereits eher hat), verliert damit eher noch mehr Kontrolle über sich selbst; seine Handlungen; und darüber, inwieweit er in fremden Raum eingreift. Die Verantwortung für das eigene Verhalten und Fühlen wird in dem Fall fälschlicherweise bei'm Gegenüber gesucht und dem (in dem Fall weiblichen) Gegenüber generationsübergreifend zur Last gemacht.

So viel erstmal dazu, wie es zur Unterdrückung von Frauen in manchen Teilen der Welt kommt (Kontrollverlust durch uneingeschrankte Kontrollwut = Verstärker anstatt Dämpfer des ursprünglichen Grundproblems. Denn das Bedürfnis Macht auszuüben weitet sich in der Regel aus, sobald es ausgeübt wird. Umso mehr Macht, umso weniger Selbstkontrolle. Umso weniger Selbstkontrolle, desto mehr wird der Auslöser für das Bedürfnis bei der Frau gesucht. Sowie Wut uber eigene fehlende Selbstkontrolle, während die weibliche Sexualbiologie von Natur aus begrenzter ist. Ein Teufelskreis der Sinnlosigkeit.)

Aber dennoch haben sie die gleiche Natur. Sie sind scheu, wollen von Männern erobert werden und wollen begehrt werden.

Nein. Das ist ein Trugschluss.

Ein Trugschluss der auf dem Gedanken begründet ist, wenn man(n) zu sehr davon ausgeht, dass Frauen generell ähnlich in Flirtbereitschaft sein müssten, wie Männer und dementsprechrnd wohl darauf warten, dass Männer die Initiative ergreifen.

Männliche Flirtbereitschaft ist in ihrem Ursprung körperlich getriggert. Es ist also anfangs erstmal rein biologisches Interesse. Nach Streuungsprinzip eher unpersönlich: Anziehung entsteht bei'm Mann weitaus öfter, aber ist dementsprechend seltener von Relevanz. ...Emotionales oder geistiges Interesse entsteht bei'm Mann der Frau gegenüber in der Regel später. Dementsprechend fällt ein Großteil für ihn dann geistig und emotional durch's Raster. Ein Mann spricht also weitaus mehr Frauen an. Aber dafür mehr aus Instinkt und weniger nach persönlicher und emotionaler Relevanz.

Und damit kämen wir auch schon zur weiblichen Seite und dem von dir bereits erwähnten Punkt.

Wenn jemand von euch widerspricht, dann frage ich euch Folgendes: Wieso wollen Frauen in Deutschland Gleichberechtigung, aber wollen beim Dating meistens nicht den ersten Schritt machen (Männer ansprechen)?

Frauen machen den ersten Schritt. Aber eben nur, wenn sie tatsächlich interessiert sind. In den meisten Fällen ist eine Frau die nicht aktiv wird, also tatsächlich nicht interessiert.

Und nun das "Warum":

Anziehung entsteht bei Frauen aufgrund sexualbiologischer Hintergründe eher selten. Dafür aber viel gezielter. Und da die Wahrscheinlichkeit nicht zwingend gegeben ist, dass dieser Glücksfall so schnell wieder gegeben ist, werden wir also natürlich aktiv, sobald der Fall eintritt.

Im Gegensatz zum Mann wird Anziehung bei uns auch fixer emotional und geistig getriggert. Wir bauen, wenn es soweit kommt also eher früh eine tiefere Verbindung zu der jeweiligen Person auf (Deshalb fallen Frauen auch eher auf die Nase.).

Trotz dass Männer es oft fälschlicherweise annehmen, haben Frauen also keine große Auswahl. Nicht jeder Mann kommt in Frage. Das wäre nur der Fall, wenn wir bewusst darüber entscheiden würden. Was natürlich nicht der Fall ist.

Und nun zu dem Thema "erobert werden":

Es gibt 2 am häufigsten vetretene Fälle, wo das tatsächlich der Fall ist:

1. Die Frau möchte wissen, ob es der Mann tatsächlich ernst meint und nicht nur körperliche Absichten hat.

Und 2. Die Frau hat Interesse am Mann und er hat bereits falsche Signale gesendet. Das impliziert aber, dass sie es bereits versucht hat und gemischte Signale bekam.

Beide Fälle implizieren außerdem, dass sie von vornherein Interesse am Mann hatte und gezeigt hat. Und nicht weiß, woran sie ist, wenn der Mann nicht die gleichen Signale sendet.

Eine Frau wöllte also nicht von irgendeinem Fremden erobert werden. Genau das wiederum passiert uns Frauen ja eh schon zu oft. Und manche Männer sind dabei mitunter grenzüberschreitend hartnâckig.

Damit sind wir auch schon bei'm Thema "Frauen wollen begehrt werden":

Die meisten Frauen bekommen mehr Aufmerksamkeit, als ihnen lieb ist. Oberflächliche Aufmerksamkeit, die wir auch als Solche sehen. Und diese Aufmerksamkeit strebt oft dem entgegen, wie wir selbst gepolt sind. Wer viel Aufmerksamkeit für z.B. Oberflächlichkeiten bekommt, sehnt sich eher so gar nicht danach.

Mancher Mann wird dann jetzt vielleicht meinen, dass das nicht sein kann, weil Frauen sich ja permanent verschönern und auch im Netz permanent hübsche Selfies posten, aber dafür gibt es 2 Antworten die viel simpler sind, als dass Frauen fremde Männer anziehend wöllten:

1. Es gibt einen bestimmten Mann, dessen Aufmerksamkeit eine Frau erregen will. (Wobei dann natürlich blöd ist, wenn haufenweise fremde Männer darauf reagieren und nicht dieser "Eine".).

Und 2. Es soll komplett gar keinen Mann angesprochen werden, sondern Selbstakzeptanz herbeigeführt werden. Denn selbst Frauen mit viel Selbstbewusstsein vergleichen sich mit anderen Frauen + finden diese enorm attraktiv, aber fremdeln mit sich selbst. Frauen die sich schön machen, tun das also in der Regel für sich selbst, um sich wohl in ihrer Haut zu fühlen.

Es spricht also auch nichts dafür, dass Frauen sich generell "begehrt" fühlen wollen. Da Selbiges bei Männern seltener der Fall ist, ist das Bedürfnis danach bei Männern eher gegeben.

Auch Komplimente oberflächlicher Art von Männern ausgehend funktionieren bei Frauen hauptsächlich im jungen Alter ein paar Mal. Doch je häufiger es passiert, desto mehr wissen wir, wie unpersönlich es eigentlich ist.

Du wirst lachen, aber mitunter ist es für Frauen eher schmeichelhaft geistig; emotional und als "Persönlichkeit" geschätzt zu werden. Die weibliche Situation ist ja komplett konträr zur Männlichen. Und jeder Mensch wünscht sich natürlich eher das, was für ihn rarer gesäht ist. (Deshalb glauben manche Männer, manchen Frauen gefällt, was "sie selbst" sich wünschen würden. Und betrachten es deshalb aus einem ganz anderen Winkel, von dem sie nicht wissen, dass die Realität ganz anders wäre, als sie sich wünschen.)

drkock 
Fragesteller
 04.09.2023, 21:02

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Vieles wusste ich gar nicht. Ich finde diese Dynamiken echt interessant.

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marymarella  05.09.2023, 11:37

Boah, MEGA gut erklärt!!!!

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