Sind "flache Hierarchien" im Job immer gut?

7 Antworten

Flache Hierarchien heißt manchmal auch nur, dass der Arbeitgeber beim (teuren) Führungspersonal spart und dafür eine große Führungsspanne (große Zahl direkt unterstellter Mitarbeiter) in Kauf nimmt.

Mit der Folge, dass Führungskräfte sich um den einzelnen weniger kümmern können und die Mitarbeiter sich selbst um vieles kümmern müssen, was sie von der eigentlichen Arbeit abhält und ineffizienter macht.

Bei einem eingespielten Team mag das trotzdem funktionieren, dann reicht ein gelegentliches Abstimmen, da jeder weiß, was er zu tun hat. Aber ein Qualitätsmerkmal sind flache Hierarchien erstmal nicht.


Vanaheim  16.07.2025, 09:24

Das entspricht ganz meiner Erfahrung 👍

Kommt auf die Größe des Teams an! In einem großen Team braucht es schon eine Führungskraft, die klar das Sagen hat, sonst entsteht ein Durcheinander.

Ich habe zum Beispiel ein Team mit 4 Mitarbeitern, ich bin die Chefin, verteile die Aufgaben, aber wir sind ansonsten auf Augenhöhe, ich mache auch alles selber, und gebe nicht ungewollte Aufgaben an meine Mädels ab 😊

Ich denke, das ist so ein Modewort wie Benefits. Ich kann als Arbeitgeber täglich 3 Äpfel auf den Tisch stellen und dann behaupten, ich biete meinem Team was Gesundes. Und ich kann behaupten, dass wir flache Hierarchien haben, obwohl es Vorgesetzte gibt, die mehr zu sagen haben als ich kleine Angestellte und die das auch (aus)leben und die Untergebenen mit Druck belasten. Das ist meiner Meinung nach also eher "nur" eine dehnbare Floskel. Wenn es keinen gewissen Druck geben würde, würden viele Mitarbeiter den ganzen Tag nur dahin dümpeln und wenig bis nichts tun. Wichtiger finde ich es, kurze Dienstwege zu haben. Weniger Bürokratie. Und wenn es mit einem Beispiel sein sollte: mein Chef ist so alt wie mein Sohn. Also wesentlich jünger als ich. Wir sind per Du, ich habe viel Mitspracherecht, aber er ist und bleibt eben trotzdem mein Chef und ist eine entsprechende Etage höher aufgestellt als ich. Kommt also auch drauf an, wie man Hierarchie lebt und erlebt. Ich arbeite autonom an meinen Aufgaben, bekomme hier keinen Druck (weil mein Chef meine Arbeiten gar nicht könnte und auch nicht ausführen wollen würde), aber mein Chef hat trotzdem in vielem das Sagen. Insofern, ja, die Hierarchie ist relativ flach, aber der Begriff ist eben dehnbar.

Nein, definitiv nicht.

Ich komme aus dem Bauhandwerk und weiß daher aus Erfahrung das jeder Gruppe ein Vorarbeiter vorangestellt sein muß welcher die Arbeit einteilt und sich um den Nachschub an Material und die Terminplanung mit den anderen Gewerken kümmert. Als Altgeselle war ich erst als Vorarbeiter eingesetzt und zuletzt als deren Vorgesetzter, ich habe mich mit mehreren Baustellen und deren Belangen befasst, die jeweiligen Baubesprechungen besucht und war mit der Material-, Personal- und Terminplanung beauftragt.

Keine ineffizienten "flachen Hierarchien" sondern klare Verhältnisse, Vorgaben und Anweisungen.

So und nicht anders werden gute Arbeitsergebnisse in Qualität und Quantität erzielt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bauhandwerker mit gewerkübergreifender Erfahrung

Das ist immer son Recruting satz. Wir entscheiden zusammen bla bla bla nicht viele Chefs bla bla. Trotzdem hat man dann bis zum CEO 6 Leute über sich und alle sind Freunde bis es ernst wird. Dann ist nichts mehr flach.