Sind Anfragen über ein Webseitenformular unsicher?

4 Antworten

Das hängt von der Webseite ab und was Ärzte (die überwiegend sicherlich keine tiefere Ahnung von Programmierung haben) bereit sind, auszugeben beim Erstellen.

Ein klassisches HTML-Formular ist i.d.R. verschlüsselt, wenn die gesamte Seite verschlüsselt wird. Allerdings hängt das davon ab, ob alle Unterseiten und Bestandteile dann auch tatsächlich mit SSL-Verschlüsselung versehen sind. Ich vermute, dass ein Browser auf aktuellem Stand bei fehlender Verschlüsselung einen Warnhinweis gibt und die Durchführung erst einmal verhindert.

Das Buchen von Terminen wird oft über Drittanbieter organisiert (zur eigenen Entlastung). Hier muss man wohl vertrauen, wie die Daten dort verarbeitet werden. (oder auch nicht)

Die Fragestellung ist an sich berechtigt. Insbesondere wer so alles diese Daten einsehen und verarbeiten darf.


Losona 
Beitragsersteller
 16.12.2024, 17:00

Sagen wir mal es ist nicht datensicher. Welche Leute könnten das mitlesen? Schon solche, die sich darum bemühen, oder? Wie lange kann man die Daten verfolgen, für welchen Zeitraum? Und welche Kenntnisse braucht der Neugierige dafür?

SpezialAntwort  16.12.2024, 17:06
@Losona

Es wird immer unsicherer, wenn Daten durch weitere Hände gehen. Im Grund genommen kann man unterstellen, dass die Patientendaten aus den Praxen zu den großen Datenkraken geleitet werden sollen, um diese auszuwerten. Das ist immer ein schleichender Prozess, in dem nach und nach die rechtlichen Rahmenbedingungen weicher werden zugunsten der großen Unternehmen. Am Ende weiß man man nie genau, welche algorithmischen Verfahren zur Anwendung kommen; man muss auf irgendwelche Zertifikate, die eine Datensicherheit suggerieren vertrauen. Ich persönlich sehe das sehr skeptisch. Der nächste Streich, der ansteht, ist die elektronische (mehr oder weniger gläserne) Patientenakte.

kommt drauf an. Normal sollte der verkehr zwischen Besucher und Webseite verschlüsselt sein. Das Formular sollte das möglichst auch nicht unverschlüsselt als email rausschicken. Es muss durchweg sicher sein, von außen kann man das nicht beurteilen außer bei krassen Fehlern (wie z.B. eine unverschlüsselte http Seite)

Hängt von der technischen Umsetzung ab. Wenn es korrekt implementiert ist, ist es sicher. Ansonsten wären auch Online-Banking (inklusive PayPal und co.) grundsätzlich unsicher, da diese auch nur über HTTP mit einem Server kommunizieren, ein Formular auf einer Webseite macht in der Regel auch nichts anderes.

Wichtig ist vor allem, dass die Webseite HTTPS nutzt, was bei aktuellen Webseiten der Standard ist, und die meisten Browser warnen dich, wenn eine Webseite kein HTTPS hat. HTTPS sorgt dafür, dass die Anfrage, also die im Formular eingegebenen Daten, verschlüsselt versendet werden, d.h. nur du und der Empfänger können den Inhalt lesen, der Internetanbieter könnte beispielsweise nicht mitlesen.

Dann wäre natürlich auch noch wichtig, wie die Arztpraxis mit den Daten umgeht. Die Daten sollten z.B. in einer ordnungsgemäß geschützten Datenbank abgelegt werden, auf die nur das berechtigte Personal Zugriff hat.

Ob HTTPS genutzt wird, ist einfach zu prüfen, ob die Arztpraxis intern Datenschutzkonform agiert, kann man von außen nicht wirklich sagen. Man könnte lediglich fragen, oder man muss der Praxis einfach vertrauen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tätigkeit als Webentwickler in einer Digitalagentur

Solange HTTPS verwendet wird und die Daten durchgängig verschlüsselt übertragen und gespeichert werden, sollte es sicher sein.

Es entspricht jedoch möglicherweise nicht den Anforderungen für medizinische Daten. Hier ist ein z. B. Hoster bzw. Cloud-Anbieter mit C5-Testat Pflicht. Auch weitere solcher Anforderungen könnten nicht erfüllt sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Technikbegeisterter, Systemadministrator und Programmierer