Signifikanzniveau 10% vertretbar?

2 Antworten

du machst einen Kardinalfehler : Man kann das Niveau nicht hinterher festlegen.!!!!

Man muss so ehrlich sein und sagen , dass bei einem gewählten Niveau von 5% die Koeff eben nicht signifikant sind.

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holadieeisfee 
Fragesteller
 14.06.2021, 12:28

Danke dir für die schnelle Antwort. Ich dachte, wenn ich auch das Niveau zwischen 0,1%, 1% und 5% unterschiedlich betrachte, erschliesst sich mir nicht warum 10% nicht mehr vertretbar sind.
Konkret habe ich auch noch nicht festgehalten, dass mein Ablehnungsbereich strikt ab >5% beginnt. Gibt es keine Möglichkeit, dass ich meinen Ablehnungsbereich ab 10% festlege ?

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Machma2000  14.06.2021, 14:12
@holadieeisfee

Das musst Du mit Deinem Betreuer/Abnehmer klären. Konvention ist die 5%-Grenze.

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Nun, das ist Künstlerpech. Eine Option, das zu bewerten, ist z.B. zu sagen, es zeigt sich ein Trend, der sich bei einer etwas größeren Stichprobe möglicherweise als signifikant bestätigen ließe - natürlich vielleicht aber auch nicht.

5% ist schon das meist gewählte Niveau. Es bedeutet immerhin, dass, wenn die Nullhypothese in der Grundgesamtheit gilt, 5% der möglichen Stichproben (der gewählten Größe) ein fälschlicherweise signifikantes Ergebnis zeigen. Persönlich finde ich das eigentlich zu hoch, aber nun gut.

Noch eines: Du redest von den Koeffizienten - im Plural - wenn nun Deine H1 aber lediglich ist, mindestens einer der Koeffizienten sollte Signifikanz zeigen, müsstest Du eigentlich noch eine Korrektur fürs multiple Testen einführen, denn bei mehreren Tests ist die Ws, irgendeinen auf dem 5%-Niveau zu erreichen, auch unter H0 wesentlich größer als 5%. Bei 2 Tests müsstest Du mit der sehr grobschlächtigen aber einfachen Bonferroni-Korrektur das Niveau auf 2,5% halbieren, bei 3 Tests auf 1,67% dritteln etc., um insgesamt auf dem 5%-Niveau zu bleiben. Es gibt weniger grobschlächtige Korrekturen, Bonferroni-Holm, Tukey, Dunnett etc. Man kann die Tests auch in eine Reihenfolge nach Wichtigkeit (für die Fragestellung) bringen ("hierarchische Prozedur") und ab dem 1. nicht-signifikanten Ergebnis den Rest auch als nicht-signifikant bewerten. Pech hat man dann, wenn schon der 1. Test nicht-signifikant ausfällt.

Bei alldem gilt allerdings, wie schon Halbrecht sagte, dass Du Dich auf ein Niveau und ein Testverfahren vor der Durchführung der Untersuchung festlegen musst. Sonst entsteht ein Bias, indem Du nachträglich den für Deine Hypothese günstigsten Teil der Ergebnisse auswählst.