Seid ihr tolerant gegenüber Homosexualität?

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Ich selber bin Homosexuell (lesbische Frau), lebe seit 2017 in einer lesbischen Ehe, und für uns ist das vollkommen normal, das wird sich ziemlich sicher nicht anders in der Beziehung anfühlen wie bei Heterosexuellen auch.

Findet ihr das so normal wie Kaugummi kauen?

So ist es, man sucht sich das nicht aus, und es ist vollkommen normal.

Klar ist doch ganz natürlich Völlig Normal Erst das Christentum und der Islam haben so einen Homohass in die Welt gebracht in der Antike war das überhaupt kein Ding und auch im Osten nicht Es gab zum Beispiel viele Krieger In Japan die Samurai die mit einem jüngeren Krieger eine sexuelle Beziehung hatten das galt als etwas sehr Besonderes und wurde hochgeschätzt und respektiert genauso in der antiken Welt im Mittelmeerraum


annabg777  28.05.2025, 02:59

Es wurden Knaben missbraucht von Männer die höher gestellt waren in der Gesellschaft. Das ist der Grund wieso es als "sehr Besonders" galt. Wäre es normal gewesen wäre es auch normal gewesen wenn der Bauer, der einfache Mann was mit einem Knaben hätte. Dem war nicht so. Wenn etwas normal ist, findet man das in allen Schichten und es wird egal welcher sozialen Schicht als normal erachtet. Das war es in deinem Bsp nicht.

docdespair  28.05.2025, 09:51
@annabg777

Na gut, da muss man allerdings auch sagen, dass Knabenmissbrauch nichts mit Homosexualität zu tun hat. Genauso wenig wie der Missbrauch von Mädchen durch Männern, der ja viel häufiger vorkommt. Das ist auch keine Homosexualität gewesen. Die wurde nicht anerkannt.

Und na ja. Wenn man nach der Logik geht, wäre es auch nicht normal gewesen, heterosexuell zu sein. Denn dann wäre es auch normal gewesen, wenn ein Bauer etwas mit einem Mädchen gehabt hätte. Da sprichst du also über Kindesmissbrauch.

Klar haben die Leute früher z.B. Homosexuelle, arbeitende Frauen, Menschen mit anderer Hautfarbe oder Religion nicht als normal gesehen, obwohl es eine ganz normale Sache war und ist. Und das wissen heute auch die meisten. Wenn man eine Bevölkerung indoktriniert, sieht sie viele normale Dinge als unnormal an.

annabg777  28.05.2025, 12:19
@docdespair

Der User hat hier das Bsp gebracht das angesehene höher gestellte Männer sexuelle Beziehungen zu Knaben hatten, und dies als sehr besonders galt. Das lag nicht daran das man die sexuelle Beziehung an sich in Ordnung fand sondern aufgrund des Status des Samurai wie in der Antwort beschrieben. Mädchen haben damals schon mit 12,13 geheiratet, Jungs übrigens auch. Der Missbrauch von Mädchen durch Männer ist hier nicht Thema denn es geht um Homosexualität. Da Du aber nicht vom Missbrauch von jungen Mädchen zu der Zeit von höher gestellten Frauen sprechen kannst da Du kein Bsp dafür hast fängst Du an über den Sexuellen Missbrauch von Mädchen durch Männer an;-) Wurden laut deinem Narrativ dann nicht auch diese Knaben durch die Samurai missbraucht?

docdespair  28.05.2025, 12:24
@annabg777

Deine Argumentation ist historisch verkürzt und greift auf problematische Gleichsetzungen zurück. Der Verweis darauf, dass Samurai oder andere höhergestellte Männer sexuelle Beziehungen zu jüngeren Partnern hatten, wird hier nicht als moralisches Ideal dargestellt, sondern als Hinweis darauf, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen in bestimmten Kulturen einen anerkannten Platz hatten – unabhängig von unserem heutigen moralischen Maßstab.

Dass es in solchen Konstellationen Machtgefälle gab, ist unbestritten. Aber dieses Argument allein taugt nicht als Beleg dafür, dass die Gesellschaft per se Homosexualität „nicht in Ordnung“ fand. Nach deiner Logik wäre jede historische Beziehung mit Altersunterschied – einschließlich der von dir erwähnten Kinderehen – als Missbrauch zu werten. Das wäre allerdings ein anachronistischer Fehlschluss: Man darf historische Praktiken nicht mit heutigen Rechtsnormen messen, ohne den kulturellen Kontext mitzubedenken.

Und nein – der Hinweis auf patriarchale Gewalt gegen Mädchen ist kein Ablenkungsmanöver, sondern zeigt auf, wie selektiv du Empörung auf Geschlechterverhältnisse anwendest, wenn es gerade in deine Argumentation passt. Wer die Geschichte von Homosexualität ernsthaft verstehen will, muss differenzieren – nicht skandalisieren.

annabg777  28.05.2025, 12:34
@docdespair

Der Verweis darauf, dass Samurai oder andere höhergestellte Männer sexuelle Beziehungen zu jüngeren Partnern hatten, wird hier nicht als moralisches Ideal dargestellt, sondern als Hinweis darauf, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen in bestimmten Kulturen einen anerkannten Platz hatten – unabhängig von unserem heutigen moralischen Maßstab.

Sie hatten aber keinen anerkannten Platz. Denn wenn es normal gewesen wäre, wäre es auch normal gewesen das Männer das praktizieren könnten unabhängig vom sozialen Status. Es geht immer um höher gestellte, angesehene Männer die sexuelle Beziehungen zu Knaben hatten. Da geht es weniger um den Sex mit dem Knaben, sondern um den Status des höher gestellten Mannes. Wäre es normal hätte dann nicht jeder Sex mit Knaben haben können, unabhängig vom Status?

docdespair  28.05.2025, 13:44
@annabg777

Dein Argument verkennt grundlegend, wie gesellschaftliche Normen und Machtverhältnisse funktionieren – insbesondere in vormodernen Gesellschaften. Dass eine Praxis an bestimmte soziale Schichten gebunden war, bedeutet nicht, dass sie „nicht anerkannt“ war. Im Gegenteil: Viele gesellschaftlich akzeptierte oder gar idealisierte Praktiken waren historisch exklusiv – Bildung, politische Teilhabe, Heiratsrechte, bestimmte religiöse Riten. Gilt das deshalb auch alles als „unnormal“?

Der Umstand, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen – etwa zwischen Samurai und jüngeren Partnern – vor allem im Kontext von Elitekulturen dokumentiert sind, spiegelt nicht ihre gesellschaftliche Ablehnung wider, sondern die Strukturen der Überlieferung: Nur das Leben der oberen Schichten wurde überhaupt beschrieben, idealisiert oder festgehalten. Dass Bauern kaum schriftliche Zeugnisse hinterlassen haben, heißt nicht, dass sie keine Gefühle, keine Sexualität oder keine gleichgeschlechtlichen Beziehungen hatten.

Dein Maßstab – „Wenn es nicht alle dürfen, war es nicht normal“ – funktioniert historisch nicht. Normalität bedeutete nie automatisch Gleichheit im Zugang. Und Homosexualität verschwindet nicht dadurch, dass nur eine Schicht sie offen leben konnte. Sie war da – sichtbar, strukturiert, und je nach Kultur sogar hoch geschätzt. Nur eben nicht demokratisch verteilt. Das ist ein Unterschied, den man sehen muss, wenn man ernsthaft über Geschichte sprechen will.

annabg777  29.05.2025, 01:48
@docdespair

Bildung, politische Teilhabe hat immer was mit Herkunft zu tun, mit Geld zu tun. Hier geht es um sexuelle Beziehungen. Arme Bauern, ganz ungebildetes Fußvolk hat Sex gehabt, Familien gegründet, selbst Sklaven hatten Sex und Kinder. Wieso also war es nicht völlig normal das ein Bauer, Sex mit einem Jungen hatte..

Die Ehe, Verbindung zwischen Mann und Frau als Bsp, auch da kam es sehr auf die Herkunft Status an. Man hat in seine Schicht reingeheiratet. Adel blieb zb. unter Adel. und die arme ungebildete Schicht blieb unter sich.. Aber sie haben dennoch eine Ehe geschlossen, eine Verbindung die auch die höher gestellte Schicht gelebt hat. Nur wenns um Gleichgeschlechtlichen Sex geht ist es was anderes:-) Das durften dann plötzlich nur die höher gestellten ausleben.. Kann sein das es so war, aber das lag dann nicht daran das es etwas exklusives hatte sondern weil es auch damals nicht normal war.

docdespair  29.05.2025, 02:04
@annabg777

Ein angemessener und differenzierter Blick auf historische Formen gleichgeschlechtlicher Beziehungen erfordert mehr als die bloße Übertragung moderner Vorstellungen von „Normalität“ auf vormoderne Gesellschaften. Der Versuch, zu argumentieren, gleichgeschlechtlicher Sex könne „nicht normal“ gewesen sein, weil er vor allem im Kontext privilegierter Schichten dokumentiert ist, greift zu kurz – nicht zuletzt, weil dabei wesentliche Aspekte der historischen Quellenlage und gesellschaftlicher Machtverhältnisse unbeachtet bleiben.

Es stimmt zwar, dass einfache Menschen – Bauern, Handwerker, Sklaven – Sexualität lebten, Familien gründeten und in sozialen Verhältnissen eingebettet waren. Doch unser Wissen über diese Lebensrealitäten ist fragmentarisch. Nicht, weil diese Menschen keine sexuellen oder emotionalen Erfahrungen hatten, sondern weil ihre Lebenswelten in der Regel nicht schriftlich überliefert wurden. Was wir heute als historische Evidenz heranziehen, stammt fast ausschließlich aus den Federführungen gebildeter, männlicher Eliten – sei es im europäischen Mittelalter, im klassischen Griechenland oder im feudalen Japan. Dass bestimmte Praktiken dort dokumentiert oder gar stilisiert wurden, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie auf diese Schichten beschränkt waren – wohl aber, dass sie dort sichtbar wurden.

Auch sollte nicht übersehen werden, dass in vielen Kulturen gleichgeschlechtliche Beziehungen durchaus soziale Funktionen hatten, etwa als Ausdruck von Loyalität, Hierarchie oder Initiation. Die Verbindung von Sexualität mit Status war Teil komplexer gesellschaftlicher Codierungen. Daraus abzuleiten, es habe sich dabei um „unnormale“ Ausnahmen gehandelt, verkennt, dass Normalität in historischen Kontexten immer durch soziale Ordnung, Machtstrukturen und kulturelle Normen definiert wurde – und nicht durch die Frage, ob „jeder es durfte“.

Der entscheidende Punkt ist: Historische Anerkennung ist nicht mit demokratischer Verteilung gleichzusetzen. Dass Homosexualität – wie viele andere soziale und kulturelle Phänomene – in bestimmten Kontexten sichtbar, regelbasiert und sogar idealisiert war, verdient Anerkennung, ohne sie an heutige Vorstellungen von Gleichheit und Gerechtigkeit zu messen. Wer Geschichte ernsthaft verstehen will, muss solche Differenzierungen zulassen – nicht vereinfachen oder skandalisieren.

annabg777  29.05.2025, 02:55
@docdespair

Erstaunlich das man es geschafft hat Ehen in einer Gesellschaft zu dokumentieren, von ganz unten bis ganz nach oben - aber bei Homosexuellen hat man ne Ausnahme gemacht.. Interessant nicht wahr. Im Grunde finde ich das sogar gut das so ein Lebensstil nur der Elite erlaubt war, besser als das sich sowas noch bei den Normalsterblichen durchgesetzt hätte. Wie Du siehst, ist es heute noch in Teilen der Welt nicht normal. Das gibt mir ehrlich Hoffnung. Die westliche West ist verloren.

docdespair  29.05.2025, 03:11
@annabg777

Deine Aussage ist nicht nur historisch unhaltbar, sondern auch moralisch bedenklich. Dass Ehen – insbesondere heterosexuelle – in historischen Quellen häufiger dokumentiert sind als gleichgeschlechtliche Beziehungen, ist kein Beweis für die Abwesenheit letzterer, sondern Ausdruck der gesellschaftlichen Machtverhältnisse und Überlieferungspraktiken. Institutionalisierte Eheformen waren eng mit Eigentum, Erbrecht, sozialen Bündnissen und religiösen Normen verknüpft – darum wurde ihr mehr Beachtung geschenkt. Gleichgeschlechtliche Beziehungen hatten oft keine vergleichbare institutionelle Funktion, waren deshalb aber keineswegs bedeutungslos oder unsichtbar in der Lebensrealität vieler Menschen.

Dein „Erstaunen“, dass queere Lebensformen historisch weniger dokumentiert sind, wirkt vorgeschoben – vor allem, wenn du daraus die zynische Genugtuung ziehst, dass diese Beziehungen angeblich „den Normalsterblichen“ vorenthalten geblieben seien. Diese Formulierung offenbart ein entlarvendes Menschenbild: Du teilst die Gesellschaft in wertvolle und minderwertige Existenzen und empfindest es offenbar als wünschenswert, wenn Minderheiten unterdrückt, unsichtbar gemacht oder auf Eliten beschränkt werden. Das ist kein konservativer Standpunkt – das ist autoritäres Denken.

Dass Homosexualität in vielen Teilen der Welt heute noch kriminalisiert oder gewaltsam verfolgt wird, ist kein Argument gegen ihre Normalität – es ist ein Beleg für anhaltende Menschenrechtsverletzungen. Wer darin „Hoffnung“ sieht, sympathisiert nicht mit Ordnung oder Tradition, sondern mit Repression. Und wer den Westen für „verloren“ erklärt, weil er sich um Gleichberechtigung bemüht, der offenbart nicht Klarblick, sondern eine tiefe Angst vor Vielfalt und Freiheit – beides Grundpfeiler jeder offenen Gesellschaft.

Kurz gesagt: Was du hier als „Meinung“ verkleidest, ist nichts anderes als die Sehnsucht nach einem autoritären Gesellschaftsbild, in dem Menschen aussortiert werden, weil sie nicht in ein normiertes Weltbild passen. Eine solche Gesellschaft war nie gesund – und sie wird auch nie wiederkommen, ohne dass sich die Menschlichkeit selbst aufgibt.

Und wenn deine Vorbilder Länder wie Saudi-Arabien, Iran oder Somalia sind, gute Nacht. ;)

annabg777  29.05.2025, 03:27
@docdespair

Ein wenig Autorität täte uns allen gut denke Ich.. Muss ja nicht gleich so enden wie im Dritten Reich. Aber ein wenig??? Wäre nicht schlecht wenn Du mich fragst.

docdespair  29.05.2025, 15:53
@annabg777

Nur sind Autoritäre meistens die, die den selbst verbreiten. Anders geht es nicht.

annabg777  29.05.2025, 16:49
@docdespair

Eine gemäßigte Autorität die den extremistischen Rändern Einhalt gebietet. Das findest du schlecht?!

Es gibt sowieso mehr gays und Bisexuelle als man denkt, das fand man schon in Studien in den 60er Jahren heraus, Bi muss nicht heissen 50/50 das kann auch heissen das ein Hetero Mann der nur mit Frauen schläft sich ganz selten mal was mit einen anderen Mann vorstellen kann wenn er zB. einen wirklich ganz besonderen jungen attraktiven erotischen jungen Mann sieht, und die meisten lügen ja das sie beide Seiten mögen weil ihr Umfeld das nicht zulässt oder Religion oder was auch immer also rein Hetero ist dann eher selten bestimmt nur 10%, ich finde die Heteros sollten sich endlich outen weil sie die Ausnahme sind :-)


annabg777  29.05.2025, 02:56

Ein Mann der mit einer Frau zusammen ist, und sich "ganz ganz selten" was mit einem Mann wünscht oder das auslebt ist nicht Hetero. Er ist Bi oder ein verkappter Schwuler. Aber niemals Hetero.

youngman25  29.05.2025, 07:29
@annabg777

es gibt nicht nur schwul, bi oder Hetero, da gibt es so viele zwischenstufen, der eine ist 95% Hetero der eine 60%, gibts welche die stehen nur selten mal auf jungs wenn sie ganz besonders selten ästhetisch sind also sehr wählerisch und wieder ein anderer steht auf alles was einen Schwanz hat

annabg777  29.05.2025, 15:30
@youngman25

Nein 😄 es gibt nicht "ein bisschen hetero" so wie es nicht "ein bisschen schwanger" gibt.

Ich wünschte mir, es wäre endlich so normal, das man es gar nicht als was anderes ansieht.

Für mich ist es das.

Egal wer wie liebt - solange es keinen schadet, einfach weiter lieben


SummerCoral 
Beitragsersteller
 28.05.2025, 14:14

Das ist schön zu hören.

Ich bin so ich nehme jede Person wie sie ist. Aber leider gibt es Menschen die erst sagen sie nehmen dich wie du bist und später beichten ihr denken nicht so ist statt gleich ehrlich zu sein