Seid ihr lieber brutal ehrlich oder verpackt ihr die Wahrheit in kleine Notlügen?

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"Brutal ehrlich" bin ich eigentlich selten. Ich versuche durchaus, auf die Gefühle von Menschen Rücksicht zu nehmen, wenn ich ihnen unbequeme Wahrheiten zu sagen habe. Dafür muss man nicht unbedingt lügen. Zu mir hat mal ein Typ gesagt, dass ihm noch nie jemand so nett erklärt hat, dass er ein Arsch..ch ist. :D

"Brutal ehrlich" ist ein anderer Ausdruck für Taktlosigkeit. Man sollte irgendwann gelernt haben, anderen nicht unnötig vor den Kopf zu stoßen. Es ist auch eine Frage der Höflichkeit. Nicht jeder will die unverblümte Wahrheit (und oft sind es ja auch nur persönliche Ansichten des anderen) immer direkt ins Gesicht geschleudert bekommen. Manchmal möchte man auch einfach nur etwas Nettes hören. Eine schonungslose Offenheit ist in den meisten Fällen eher kontraproduktiv. Daher finde ich, sollte man sich lieber ein bisschen zurücknehmen, und nur dann "brutal ehrlich" sein, wenn die Umstände es tatsächlich erfordern.

Bin ehrlich und nicht gemein. Verpacke das nicht in lügen sondern halte meinen Mund wenn’s nicht angebracht ist.

Es gibt nicht nur die brutale Gewalt und als Alternative die Notlüge. Es gibt auch die freundliche Frage "warum ist das so?" "Kann man das nicht irgendwie anders machen?" "Es könnte auch ein Missverständnis sein" usw. Oder aber bei eigenem Fehler: "Da ist mir gerade ein Fehler passiert ..."

"Brutal ehrlich" sein ist mir das Drama nicht wert. So bin ich nur, wenn jemand ernsthaft nach meiner Meinung fragt, weil er sich z. B. bessern will. Es bringt ansonsten nichts, wenn man dadurch aneckt und der andere sowieso nicht die ehrliche Meinung hören wollte.