schwester (14) will ein junge sein

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Möglich ist vieles, also auch das! Aber es ist nicht unbedingt gesagt, dass Deine Schwester tatsächlich ein Problem mit ihrem weiblichen Körper hat, sondern vielleicht viel eher mit sich selbst, völlig unabhängig vom Geschlecht. Ich könnte mir zum Beispiel sehr gut vorstellen, dass Deine Schwester ein ziemlich geringes Selbstwertgefühl hat und nicht so richtig klar kommt mit ihrem Leben und ihrem Umfeld. Vielleicht glaubt sie, dass es daran liegt, dass sie ja „nur ein schwaches Mädchen“ ist, und das sich daran etwas ändern würde, wenn sie „ein starker Junge“ wäre. Da nützt aber jetzt alle Spekulation nicht viel! Der Psychologe, zu dem sie jetzt geht, wird der Sache auf den Grund gehen und Deiner Schwester helfen. Mach Dir darüber mal keine allzu großen Sorgen!

Dass Deine Eltern jetzt traurig sind und es sie belastet, liegt in der Natur der Sache. Ihnen muss es noch gar nicht mal darum gehen, dass sie ein Problem damit haben, ihre Tochter könnte möglicherweise wirklich lieber in einem männlichen Körper stecken wollen. Sie leiden alleine schon deshalb, weil ihr Kind unglücklich ist. Ich gehe mal davon aus, dass sie in die Psychologengespräche Deiner Schwester mit einbezogen werden, so dass auch Ihnen auf diesem Wege geholfen werden kann.

Viel mehr Sorgen mache ich mir Deinetwegen und wegen Deines Alkoholproblems. Den Tipp mit der Suchtberatungsstelle hast Du bereits bekommen. Dem kann ich mich nur anschließen, auch, wenn Du fürchtest, Deine Eltern könnten davon erfahren. Suche Dir einfach mal die Adresse raus und geh mal hin. Davon muss zunächst niemand etwas erfahren, und schon gar nicht, wenn Du um Verschwiegenheit bittest. Ich bin sicher, da lässt sich auch ein Weg finden, wie Du Dir helfen lassen kannst, ohne, dass Deine Eltern es sofort erfahren müssen.

Irgendwann sollten sie es aber erfahren, damit sie Dich auch unterstützen können. Deine Rücksichtnahme in Ehren. So löblich es sein mag, dass Du Deine Eltern schonen möchtest, vor allem jetzt, wo sie schon so sehr an dem Problem Deiner Schwester zu knabbern haben, vergiss eines nicht: Ihr seid eine Familie und Ihr solltet gegenseitig füreinander da sein – jeder für jeden! Eltern halten viel aus, wenn es um ihre Kinder geht, auch wenn sie häufig wegen deren Probleme weinen. Vertraue einfach darauf, dass sie auch für Dich da sein werden. Du darfst Dich selbst jetzt nicht vergessen, nur weil es auch andere Probleme gibt! Also, mache den ersten Schritt in die richtige Richtung und gehe zu einer Suchtberatungsstelle. Alles Weitere ergibt sich dann ganz von alleine! ;-)

Momo1965  22.11.2012, 19:01

Vielen Dank fürs Sternchen! :-)

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Grundsätzlich ist es so, dass es ganz allein ihre Angelegenheit ist, wie sie leben will. Ob nun als Mädchen oder Junge; in einem weiblichen oder männlichen Körper. Wenn man sich nicht in die Angelegenheiten anderer einmischt, gibt es auch kein Problem für dich oder für irgend einen anderen. Sie muss all ihre Entscheidungen selbst treffen. Wenn sie weiß, dass sie nicht weiter als Mädchen leben möchte, dann werden ihr auch alle anderen Entscheidungen nicht schwer fallen. Für alle anderen gilt es nur diese Entscheidungen zu akzeptieren. Man muss sie nicht gutheißen oder damit einverstanden sein, man kann sie dennoch als "ihre" Entscheidungen akzeptieren. Wenn man sie liebt und will, dass sie glücklich ist, gibt es damit auch kein Prolem. Wie du dich verhalten sollst??? So wie du dich immer einem geliebten Menschen gegenüber verhalten würdest. Respektvoll, verständnisvoll und als Freund. Egal wie sehr sie ihr Äußeres verändert.

Momo1965  20.11.2012, 21:03

Ich gebe Dir grundsätzlich mit jedem Wort völlig recht, doch fürchte ich, dass Du bezogen auf diese Frage hier den Hintergund der Problematik nicht erkannt hast.

Hier geht es doch gar nicht darum, dass die Schwester lieber ein Junge sein möchte, und die Familie das nicht akzeptieren kann oder will. Hier geht es vielmehr darum, dass die Fragestellerin darunter leidet, dass ihre Schwester unglücklich ist und die Eltern aufgrund dessen logischer Weise auch... von dem Alkoholproblem mal ganz zu schweigen!

Dass die Schwester ernst genommen wird, zeigt doch die Tatsache, dass man ihr Hilfe gesucht hat in Form eines Psychologen.

Vergiss bitte nicht, dass hier von einer 14-jährigen die Rede ist. Da stecken vermutlich ganz andere Dinge dahinter, als der tatsächliche Wunsch nach einem anderen Geschlecht.

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Unvisible  20.11.2012, 21:44
@Momo1965

Das verstehe ich. Dennoch können wir nicht wissen, was der Hintergrund dieser Problematik wirklich ist.Dazu reichen die Informationen nicht aus. Ich gehe davon aus, das Probleme immer nur dann entsehen, wenn man nicht akzeptiert, was ist. Wenn man akzeptieren kann, was ist, gibt es keine Probleme. Man ist im Einklang mit der Realität. Also geht es für mich immer darum Akzeptanz zu lernen. Das fällt uns Menschen wirklich schwer. Oft genug wollen wir nicht akzeptieren und mit dem Kopf dennoch durch die Wand. Und wenn es dann richtig weh tut, dann fangen wir an dies wegzutrinken, wegzuessen, viel zu viel zu arbeiten, depressiv zu werden usw. Das betroffene 14-jährige Mädchen ist nicht hier und deshalb ist hier jedes Wort über sie unnötig. Die Schwester wollte wissen, wie sie sich verhalten soll. Darauf habe ich geantwortet. Über alles andere kann ich mir kein Urteil erlauben. Ich weiß nur, dass wenn man sich in die Angelegenheiten anderer einmischt, gibt es Probleme. Der Mutter kann man hier auch nicht helfen. Die Mutter ist eine erwachsene Frau, die sich ebenso angemessene Hilfe suchen kann. Es wird ihr besser gehen, wenn sie ihre Kinder so liebt, wie sie sind. Mit oder ohne ihre Probleme. Es ist völlig in Ordnung, dass sie weint. Es ist kein Problem, wenn jemand weint, weil seine Träume zusammenzubrechen drohen und das Leben nicht so verläuft, wie sie es sich gewünscht oder vorgestellt hatte. Das ist zutiefst menschlich und normal. Ich konnte hier auch nicht herauslesen, dass die 14-jährige wirklich unglücklich mit sich ist. Sie stellt sich möglicherweise nur vor, dass sie als Junge evtl. noch glücklicher wäre, so wie sich manche Frauen besser fühlen, wenn sie einen viel größeren Busen haben. Aber das ist auch nur Spekulation, auf die ich mich gar nicht einlassen will. Jeder ist immer gut beraten, wenn er sich bemüht, das zu lieben, was ist. Dann bleibt er handlungsfähig und kann auf jede Situation angemessen reagieren. Wenn das 14-jährige Mädchen trotz allem auf die Liebe ihrer Familie bauen kann, gibt es keine Probleme. Weder mit ihrer Idee noch mit der evtl. Umsetzung. Und wenn die Mutter weiter geliebt wird, auch wenn sie jetzt verzweifelt weint, gibt es auch kein Problem. Und wenn sich Schwester weiter geliebt fühlt, trotzdem sie Alkohol trinkt, gibt es auch kein Problem. Wer sich geliebt fühlt und selbst liebt, wird bald merken, dass er kein Alkohol mehr braucht.

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Momo1965  21.11.2012, 18:10
@Unvisible

In Deinen Worten steckt viel Weisheit! :-) Da lasse ich dann mal noch schnell ein Däumchen rüber wachsen! ;-)

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Es ist schön, dass du dir Gedanken um deine Schwester machst, aber so wie du die Lage schilderst, würde ich dir empfehlen, dich in aller erster Linie um DICH zu kümmern. Deine Schwester und deine Eltern tragen die Verantwortung für deine Schwester. Du solltest dich dringend mit deinem Hausarzt on Verbindung setzen, damit du vom Alkohol los kommst. Alles Gute!

Es ist zwar möglich, ein schwuler Junge in einem Mädchenkörper zu sein. Viel wahrscheinlicher kommt mir aber die Erklärung vor, dass das in der Pubertät tobende Gefühlschaos sich auf diese seltene Weise Bahn bricht. Oder es gibt noch ein ganz anderes Problem, an das bislang keiner denkt. Dass sie das erst mal professionell abklären lässt, ist richtig. Du dagegen kümmere Dich erst mal nicht um Deine Schwester. Kümmere Dich um Dich und Dein Alkoholproblem. Dann ist Deine Mutter schon mal die Sorge um Dich los, das hilft!

Verhalte Dich ganz normal. Rede mit ihr, wie Du es schon gemacht hast. Akzeptiere, wer sie ist. Solange sie nicht erwachsen ist, bleibt sie - zumindest körperlich - ein Mädchen.

Wegen Deines Alkoholproblems kannst Du Dich an eine Suchtberatungsstelle wenden.

Nina1616 
Fragesteller
 20.11.2012, 20:01

das mit der beratungstelle würde nichts bringen, weil ich eine therapie machen müsste und meine eltern das so erfahren würden. das würde die nur total fertig machen

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Landlilie  21.11.2012, 08:40
@Nina1616

Vielleicht würde es sie "total fertig" machen. Aber Dein Alkoholmissbrauch ist rral, und er wird sie früher oder später sowieso fertig machen, und Dich dazu.

Deine Schwester ist möglicherweise im falschen Körper und hat große seelische Not. Gesundheitlich gefährdet und ebenfalls in seelischer Not bist Du. Es kann Eltern nunmal passieren, dass alle Kinder gleichzeitig Probleme haben - damit müssen sie umgehen lernen.

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